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Verhandlung am Landgericht

Prozess nach tödlichem Ende einer Corona-Party in der Karlsruher Oststadt

Nach Messerstichen vor seiner Wohnung in Karlsruhe ist im Januar ein 19-Jähriger gestorben. Ab Freitag, 2. Juli, muss sich der mutmaßliche Täter wegen des Verdachts auf Totschlag vor dem Karlsruher Landgericht verantworten.

Hauptverhandlung: Vor dem Landgericht Karlsruhe beginnt der Prozess gegen einen 19-Jährigen. Er soll einen Gleichaltrigen im Januar mit einem Messer so schwer verletzt haben, dass das Opfer noch am Tatort in der Oststadt starb.
Vor dem Landgericht Karlsruhe beginnt am Freitag der Prozess gegen einen 19-Jährigen. Er soll einen Gleichaltrigen im Januar mit einem Messer so schwer verletzt haben, dass das Opfer noch am Tatort in der Oststadt starb. Foto: Arne Dedert/dpa

Die Tat hatte Anfang Januar dieses Jahres die Karlsruher Oststadt erschüttert. Im Mittelpunkt stehen zwei jeweils 19 Jahre alte Männer.

Der eine hat den anderen nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft im Treppenhaus eines Mehrfamilienhauses in der Oststadt mit einem Messer attackiert.

Den heftigen Stichverletzungen erlag der junge Mann noch am Tatort. Der mutmaßliche Täter muss sich nun wegen des Vorwurfs des Totschlags verantworten.

Corona-Party in der Karlsruher Oststadt

Die tödliche Auseinandersetzung ereignete sich in den Morgenstunden eines Freitags gegen 1.45 Uhr unmittelbar vor der Wohnungstür des Opfers in der Humboldtstraße.

In dem Appartement waren – trotz des damaligen coronabedingten Verbots – bis zu zehn junge Leute zum Feiern versammelt. Der spätere mutmaßliche Täter war wohl ebenfalls darunter, wurde vom Wohnungsinhaber jedoch offenbar gebeten, die Feier zu verlassen. Das ergaben zumindest damals die ersten Ermittlungen der Polizei.

Während eines Wortgefechts zwischen den beiden jungen Männern soll der abgewiesene Partygast plötzlich ein Messer gezückt und damit auf den Gastgeber eingestochen haben.

Das Opfer erlitt schwere Stichverletzungen an Oberkörper und Armen. Trotz erster Sofortmaßnahmen durch weitere Gäste starb der junge Mann im Treppenhaus, noch ehe sich Rettungsdienst und Notarzt um ihn kümmern konnten.

Täter flüchtete zunächst

Der mutmaßliche Täter flüchtete vom Tatort; die Polizei fahndete in der Nacht fieberhaft nach dem Mann. Schließlich ging er den Beamten in der August-Dürr-Straße nahe dem Goethe-Gymnasium ins Netz. Dort versuchte er, sich zunächst hinter einem Auto zu verstecken, konnte dann aber gefasst werden. Er leistete keinen Widerstand.

Der mutmaßliche Messerstecher stammt aus dem Kosovo; gegen ihn lag zum Zeitpunkt der Tat eine sogenannte Ausweisungsverfügung vor. Seit der Tat befindet er sich in Untersuchungshaft.

Mit seinem Alter von 19 Jahren gilt er rechtlich als Heranwachsender. Im Falle einer Verurteilung könnte deshalb eventuell nach den milderen Regeln des Jugendstrafrechts bestraft werden.

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