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Freiwillige Müll-Sammler

Putzaktion „RhineCleanUp“ am Rhein in Karlsruhe: Das größte Problem sind die Plastikflaschen

Alte Flaschen, Schuhe und Sandspielzeug: An der Müll-Sammel-Aktion „RhineCleanUp“ in Karlsruhe beteiligen sich am Samstag zahlreiche Helfer. Dabei wandern auch kuriose Dinge in die orangenen Abfallsäcke.

Rhein clean up-
Die Rheinbrueder reinigen vom Boot aus die Ufer des Altrheins
Hilfe vom Wasser aus: Die Putzaktion wird auch von mehreren Vereine mit ihren Kanus unterstützt, unter anderem von den Rheinbrüdern. Foto: Peter Sandbiller

Johanna Knobloch ist startklar. Die orangenen Müllsäcke und die Greifzangen liegen bereits im Kanu, die Schwimmweste sitzt. Gemeinsam mit Steffen Franzke und Axel Herold wird Knobloch auf dem Wasser nach Müll suchen. Andere Trupps sind an diesem windigen Samstagmorgen zu Fuß unterwegs.

Sie alle beteiligen sich am „RhineCleanUp“, einer deutschlandweiten Putzaktion am Rhein. Das Amt für Abfallwirtschaft (AfA) unterstützt das Müllsammeln und versorgt die Helfer mit Abfallsäcken, Zangen und Handschuhen. Mit der Teilnahme möchte das AfA auf achtlos weggeworfenen Müll im öffentlichen Raum aufmerksam machen.

Und es ist eine Menge Müll. Säckeweise werden die freiwilligen Helfer den Abfall am Ende in den eigens aufgestellten Container werfen.

Müll-Sammelaktion am Rhein: Manchmal ist auch eine Flaschenpost dabei

Langsam lassen Johanna Knobloch und ihre Mitstreiter das Kanu an einem Altrheinarm ins Wasser. Knobloch ist Kanutin beim KTV. Neben dem KTV beteiligen sich auch andere in Rappenwört ansässige Vereine an der Aktion, etwa die Naturfreunde und auch die Rheinbrüder.

„Wir werden auf jeden Fall eine Menge Flaschen finden“, sagt Johanna Knobloch, während sie langsam lospaddelt. Manchmal seien auch spannende Sachen darunter – eine Flaschenpost zum Beispiel. „Leider stand nie eine Adresse dabei“, sagt Knobloch. Sie sammelt immer Müll ein, wenn sie auf dem Wasser unterwegs ist.

Sandspielzeug, Styropor, ein Schuh finden Freiwillige bei „RhineCleanUp“ in Karlsruhe

Viel verfängt sich an den Baumstämmen in Ufernähe. Mit ihrer Zange erreicht die Paddlerin neben zahlreichen Flaschen auch Sandspielzeug, Styropor und einen einsamen Schuh. Nach und nach wandert alles in den orangenen Sack. „Glasflaschen sind nicht ganz so schlimm wie Plastikflaschen“, sagt Steffen Franzke, der eben eine kleine Schnapsflasche aus dem Altrhein gefischt hat.

Gerade der Plastikmüll gefährde die Tierwelt, sagt Franzke und schüttelt den Kopf, während immer mehr weggeworfene Flaschen und Plastikbecher in den Müllsack wandern.

Durch Corona ist auch der Müll am Ufer mehr geworden.
Johanna Knobloch, freiwillige Helferin

Für den Müll in den städtischen Gewässern ist unter anderem das Tiefbauamt zuständig. Zwar gehe vom Verpackungsmüll keine unmittelbare Gefahr aus. „Dieser auf den ersten Blick nur unschöne Müll wird aber auch seinem Weg zum Meer zu Mikroplastik mit den bekannten Folgen finden“, so die Behörde auf Anfrage. „Das Tiefbauamt versucht bei den regelmäßigen Gewässerdurchgängen so viel wie möglich von diesem Abfall zu sammeln und fachgerecht zu entsorgen“, heißt es weiter.

„Durch Corona ist auch der Müll am Ufer mehr geworden“, hat Johanna Knobloch beobachtet. Die Leute suchten sich ihre Plätze am Rhein oder am Altrhein und ließen ihren Müll oft achtlos liegen. Neben Flaschen und Würstchenverpackungen sei schon auch mal ein leerer Bierkasten darunter.

Ich erkläre den Kindern, dass der Müll auch für die Tiere gefährlich ist.
Karola Magerl-Feigl, sammelt Müll mit ihren Enkelkindern

Während Johanna Knobloch weiter den Altrhein entlangschippert, ist Karola Magerl-Feigl mit ihren beiden Enkeln Jule und Mattis zu Fuß am Ufer unterwegs. „Die Kinder sind sehr motiviert“, freut sich Magerl-Feigl. Gemeinsam haben sie schon ein paar Verpackungen, einen Mund-Nasen-Schutz und ein Lolli-Papier eingesammelt. „Ich erkläre den Kindern, dass der Müll auch für die Tiere gefährlich ist“, sagt die Oma. „Wenn zum Beispiel ein Igel ein kleines Plastikteil frisst.“

25 bis 30 freiwillige Helfer helfen bei der Aktion am Rhein

Tina Döpfert ist unterdessen zufrieden mit dem diesjährigen „RhineCleanUp“. Döpfert ist beim Amt für Abfallwirtschaft für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig und gibt an diesem Tag gemeinsam mit ihrem Kollegen André Rex Müllsäcke, Zangen und Handschuhe an die Helfer aus. Am Ende gibt es für die Freiwilligen noch einen kleinen Imbiss. „Es haben sich sicher 25 bis 30 Leute beteiligt“, fasst Döpfert zusammen. „Besonders schön ist, dass auch Kinder dabei sind.“

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