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Ordnungsamt kontrolliert

Radfahren auf der Karlsruher Kaiserstraße bleibt tagsüber verboten

Bei Schwerpunktkontrollen in der Karlsruher Fußgängerzone werden viele Knöllchen an Radfahrer verteilt. Das Radeln auf der Einkaufsmeile auch tagsüber zu erlauben, kommt für die Stadtverwaltung aber nicht in Frage.

Kontrolle Kaiserstraße
Bei einer Schwerpunktkontrolle in der Kaiserstraße wurden Radler von Mitarbeitern der Polizei zur Rede gestellt. Foto: Jörg Donecker

Vor dem Überqueren der Kaiserstraße schaut Albert Käuflein (CDU) immer noch zuerst nach links und dann nach rechts.

Straßenbahnen sind in der Fußgängerzone seit zehn Monaten zwar keine mehr unterwegs, dafür hält der Bürgermeister nach Radlern Ausschau. „Hier kommen trotz des Verbots jeden Tag Radfahrer entlang“, sagt Käuflein.

Am Mittwoch steht er gemeinsam mit Vertretern der Polizei bei einer Schwerpunktkontrolle auf der Kaiserstraße und ermahnt die Radfahrgemeinde zum wiederholten Male um das Einhalten der geltenden Regeln.

„Mir wäre es sehr recht, wenn ich das nicht mehr tun müsste“, betont Käuflein. Doch leider habe sich die Situation auf der Einkaufsmeile in den vergangenen Monaten trotz mehrerer Schwerpunktkontrollen nicht entscheidend verbessert.

Viele Bußgelder bei Kontrollen

26 Mal haben Ordnungsamt und Polizei seit Juni mehrstündig kontrolliert und Bußgelder fürs unerlaubte Fahren auf der Kaiserstraße verteilt. Insgesamt 612 Radler sowie 76 E-Scooter-Piloten mussten jeweils 25 Euro berappen, für 164 Kfz-Lenker schlug das Fahren ohne Liefer-Genehmigung oder außerhalb der erlaubten Zeiten mit 50 Euro zu Buche.

Auch beim Termin mit Käuflein haben die Mitarbeiter von Verkehrspolizei und Kommunalem Ordnungsdienst wieder alle Hände voll zu tun. Bereits nach einer Stunde haben 21 Radler und zehn Lieferwagen-Fahrer ein Knöllchen erhalten.

Hoher personeller Aufwand

„Leider sind die Kontrollen oft nur der Tropfen auf den heißen Stein“, weiß Martin Plate. Außerdem sei die Kaiserstraße mit 27 verunfallten Radlern, 15 davon waren mit den Reifen in die Gleise geraten und gestürzt, kein sicherer Radweg.

Eine Erhöhung der Kontrolldichte ist für den Leiter der Karlsruher Verkehrspolizei allerdings ebenso wie für den städtischen Ordnungsamtschef Maximillian Lipp keine Option. Zumindest Nadelstiche versetzen könne man Verkehrssündern aber auch mit regelmäßigen unangekündigten Kontrollen, hofft Lipp. „Wer einmal ein Bußgeld erhält, fährt das nächste Mal eher auf einer Ausweichroute nördlich oder südlich der Kaiserstraße.“

Radweg auf der Kaiserstraße ist keine Option

Erlaubt ist das Radfahren in der Fußgängerzone an Werktagen zwischen 20 und 10 Uhr sowie ganztags an Sonn- und Feiertagen. Manchen Radlern ist das nicht genug, und auch bei der Schwerpunktkontrolle werden wieder Rufe nach einer Öffnung der schienenfreien Kaiserstraße für den Radverkehr laut.

Das sei keine Option, stellt Käuflein klar. Zum einen sei eine Kaiserstraße ohne Auto-, Bahn- und Radverkehr ein politisches Versprechen. Zum anderen werde der Umbau der Kaiserstraße durch einen Radweg in deren Mitte konterkariert, so Käuflein. „Dann müssen Fußgänger noch mehr aufpassen als zur früheren Stoßzeit mit Dutzenden Bahnen pro Stunde.“

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