Auf, zu, auf. „Click&Collect“ oder „Click&Meet“. Wer shoppen will in diesen Zeiten, der muss den Regel-Durchblick behalten – oder gleich auf eine Karlsruher Besonderheit setzen: Beim lokalen Händler bestellen und per Rad liefern lassen.
Aus der Radkurier-Aktion soll ein dauerhaftes Angebot werden
Im ersten Lockdown vor einem Jahr war die von der Stadt geförderte Aktion ins Leben gerufen worden, Ende März wurde sie nun zum dritten Mal und für mindestens weitere sechs Monate verlängert und erweitert. Neu mit ins Boot geholt wurde auch das Start-up „TheLocal1“, das über sein Shop-System vor allem Lebensmittel und Drogerieartikel inhabergeführter Geschäfte anbietet.
„Angestrebt wird die Etablierung des lokalen und nachhaltigen Lieferservices als dauerhaftes Angebot im Karlsruher Einzelhandel“, betont die Marketing und Event GmbH (KME), bei der die Förderungs-Fäden zusammenlaufen. „Ein dauerhafter Lieferservice würde definitiv den Einzelhandel in der Stadt stärken“, hatte Michael Oberdorfer vom Reisebuchladen Anfang März den BNN gesagt. Damals war noch unklar, ob die städtische Unterstützung fortgeführt wird.
Durch die Teilübernahme der Lieferkosten kann das Angebot für die Kunden preislich attraktiver gestaltet werden. Die Möglichkeit, sich per Rad seine Einkäufe nach Hause bringen zu lassen, werde zwar gut angenommen, berichteten Händler. Allerdings sei die Bereitschaft abhängig von den Lieferkosten.
Lieferung per Fahrrad in Karlsruhe kostet zwischen null und fünf Euro
Bei vielen Anbietern ist die Lieferung ab einem Bestellwert von 30 Euro frei, darunter werden fünf Euro berechnet. Bei „TheLocal1“ ist die Schwelle höher (70 Euro), dafür die Versandgebühr darunter niedriger (2,50).
Das zu Jahresanfang an den Start gegangene Start-up erhofft sich durch die Aufnahme in die temporäre Förderung der KME „einen Schub“, wie Mitgründer Han Völker sagt.
Das Trio des jungen Unternehmens liefert derzeit noch alles selbst aus, will aber zeitnah wachsen. „Unsere Ziele für das erste halbe Jahr sind jedenfalls ambitioniert“, sagt Völker. Das Start-up konzentriert sich in seinem Angebot, das auf der Webseite von „ThelLocal1“ gebündelt präsentiert wird, auf Lebensmittel und Drogerieartikel von inhabergeführten Geschäften.
Gin, Bier oder Kaffee bestellen und am selben Tag geliefert bekommen
Klimafreundlich können sich die Kunden eine Kiste Fächerbräu, Kaffee, Brotaufstriche heimliefern lassen – oder eine Flasche „KSC Gin“, um auf die bislang so erfolgreiche Saison des Fußball-Zweitligisten anzustoßen. Und, derzeit wohl besonders gefragt: Covid-Schnelltests. Wer bis 12 Uhr bestellt, bekommt seine Waren noch am selben Tag.
Wichtig für einen nachhaltigen Erfolg, das wissen Händler wie Kurier-Anbieter, ist der Bekanntheitsgrad des Angebots. „Ein aktives Marketing tief in die Zielgruppen hinein ist von zentraler Bedeutung“, sagt Völker.
Auch bei den Radkurieren basteln sie an einer Optimierung des Angebots, an dem zuletzt rund 40 Geschäfte teilnahmen. Eine dauerhafte Einrichtung des Angebots sei im Grunde „echte Wirtschaftsförderung“, betont Martin Kerner vom Basislager.
Die Radkurier-Aktion
An der Aktion „Lokal einkaufen, lokal und umweltfreundlich liefern lassen“ beteiligen sich Händlerinnen und Händler aus der Innenstadt, Mühlburg und Durlach. Die Initiative wird unterstützt von der City Initiative Karlsruhe, der KASIG und Wirtschaftsförderung sowie der Marketing und Event GmbH, bei der die Fäden zusammenlaufen.
Nähere Informationen zu den teilnehmenden Geschäften und dem Angebot: