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Karlsruher Großprojekt

Riesige Kräne sind auf der Baustelle am Badischen Staatstheater im Einsatz

Das große Bauen am Badischen Staatstheater kommt in Fahrt. Im Herzen von Karlsruhe schweben dafür tonnenschwere Stahlteile in die Höhe.

Kranaufbau beim Staatstheater
Es geht hoch hinaus: Ein mobiler roter Kran hebt am Montagmittag diesen 70 Meter langen Ausleger für einen zweiten Kran beim Badischen Staatstheater in die Höhe. Foto: Jörg Donecker

Der 70 Meter lange Stahlarm schwebt langsam nach oben. Es dauert wenige Minuten, dann ist der Ausleger in 70 Metern Höhe an dem gelben Kran befestigt. Das 200 Tonnen schwere Baugerät neben dem Badischen Staatstheater ist Vorbote des kommenden Hochbaus: Bald schon wird an der Baumeisterstraße das künftige Kleine Haus Gestalt annehmen. „Wir liegen absolut im Zeitplan“, versichert Eva Geiler, die für die Baustellenkommunikation zuständig ist.

Im Jahr 2027 soll dieser Teil der neuen Spielstätte inklusive Café, Studiobühne und Bühne für das Junge Staatstheater in Betrieb gehen. Von der Tiefgarage ausgehend, soll es dann in allen Etagen Aufzug-Halte geben. Barrierefreiheit lautet das Stichwort.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) wird im Frühsommer zu einer offiziellen Grundsteinlegung erwartet.

Bühne des Badischen Staatstheaters in der Baugrube

Noch wird indessen in der Baugrube gearbeitet. Nicht sichtbar ist mit dem bloßen Auge, was schon im Untergrund passiert ist. Zwölf Meter in der Tiefe wurde mit Schläuchen eine Weichgelsohle in das kieselsteinighaltige Erdreich gepumpt.

Sie soll das Grundwasser abhalten, erklärt Eva Geiler. In der Baugrube selbst ist mit etwas Fantasie schon die künftige Bühne erkennbar. Auf dieser steht am Montag ein zweiter Kran: Der rote 450-Tonner reicht 80 Meter in die Höhe. Er sorgt dafür, dass der gelbe Kran zusammengesteckt werden kann.

Während der rote Riese danach abtransportiert wird, ist der gelbe in den nächsten Monaten im Einsatz. 75 Meter wird sein Radius sein, erklären die Bauexperten. Als der Ausleger nach oben geschafft wird, sorgen Männer am Boden dafür, dass er sicher an den Fenstern der benachbarten Volkswohnung und den Bäumen am Straßenrand vorbeischwebt.

Karlsruhe und das Land Baden-Württemberg bezahlen

Im Zuge der Arbeiten wird dann doch noch ein zweiter Kran gestellt, berichtet Eva Geiler. Sie rechnet damit in der Theaterpause, die Mitte Juli beginnt. Alles in allem soll die mit 508 Millionen Euro kalkulierte Baumaßnahme 2034 abgeschlossen sein. Sie ist in drei Module gegliedert: Modul 1 umfasst eben den Neubau des Kleinen Hauses.

Beim Modul 2 wird dann bis 2028 der musikalische Apparat erweitert und umstrukturiert. Darüber hinaus werden in diesem Bauabschnitt unter anderem Ballettprobenräume und eine Probebühne für das Große Haus entstehen.

Das Modul 3 besteht insbesondere aus der Sanierung und Neustrukturierung des Bestandsgebäudes mit dem Großen Haus sowie der Erweiterung des Foyers und von Teilen der Werkstätten.

Bezahlt wird das Großprojekt im Herzen der Stadt jeweils hälftig von der Stadt und dem Land. Die Theatermacher wollen eine Art Wohnzimmer für die Stadtgesellschaft schaffen.

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