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Segen auf dem Messplatz

Schausteller-Pfarrer tauft Autoscooter in Karlsruhe

Weihwasser auf dem Rummel: Beim Sommerfest der Karlsruher Schausteller hat ein Pfarrer einem Autoscooter Gottes Segen gespendet. Der Pfarrer hofft, dass der Name „No Limit“ auch für das Fallen von Corona-Grenzen steht.

Segen Autoscooter Karlsruhe
Der Schausteller-Pfarrer Ellinghaus hat den Autoscooter gesegnet. Das war Claudia und Benny Frank mit ihren Töchtern Jenny und Giulia (rechts) wichtig. Foto: Jörg Donecker

Sascha Ellinghaus spart nicht am Weihwasser: Der Pfarrer besprenkelt die Boxautos links und rechts, vorne und hinten und auch die Fahrbahn des Autoscooters. Der hat zwar schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Aber nach einer Generalüberholung startet das Fahrgeschäft jetzt mit Gottes Segen neu durch.

Station Nummer eins ist das Sommerfest der Schausteller auf dem Messplatz. Dort steht der Scooter gleich am Eingang.

Der Pfarrer auf dem Rummel

Die offizielle Taufe ist dem Karlsruher Besitzerehepaar Claudia und Benny Frank wichtig. „Wir sind gläubig“, erklären die Karlsruher, die den in Bonn beheimateten Nationalseelsorger der Circusleute und Schausteller schon zur Taufe und Kommunion der Töchter anreisen ließen.

Sascha Ellinghaus ist bundesweit unterwegs, wenn auf der Kirmes Hochzeiten oder Taufen stattfinden oder eben ein neues Fahrgeschäft in Betrieb geht. Der katholische Geistliche steht dabei vor den wildesten Attraktionen.

Ich teste lieber die Imbisse und Süßwarenstände.
Sascha Ellinghaus, Schausteller-Pfarrer

„Früher bin ich alles gefahren“, sagt er lachend. Heute sei aber alles über Kopf nichts für seinen Magen. „Ich teste lieber die Imbisse und Süßwarenstände. Riesenrad geht immer – und Autoscooter auch noch.“

Zur Stunde der Taufe stehen die Autos jedoch still. Im Fahrgeschäft sind ein kleiner Altar und Bänke aufgebaut, auf denen die Familien der Schausteller Platz finden. Sie feiern den besonderen Moment, es werden Videos und Fotos gemacht.

Tauffest im Autoscooter
Bierbank statt Kirchenbank: Zur Taufe des Autoscooters kommen auch andere Schausteller. Foto: Tina Givoni

Der Scooter trägt den Namen „No Limit“. Aus Sicht des Pfarrers ist das ein gutes Zeichen: „Wir wünschen uns, dass auch die aktuell wegen Corona bestehenden Grenzen fallen“, sagt er.

Tatsächlich hätte Familie Frank ihre neue Attraktion gerne früher in Betrieb genommen. Doch wegen der Pandemie fielen die Rummel seit März 2020 reihenweise aus.

„Das Gute war, dass wir mehr Zeit zum Arbeiten am Geschäft hatten“, sagt Claudia Frank. Vieles machte Benny Frank selbst. Das Schlechte war, dass die Familie für die Investition finanziell massiv ins Risiko gehen musste.

Sommerfest bis 15. August

Doch für beide Eheleute ist die Schaustellerei Leidenschaft und Tradition. „Ich bin die dritte Generation, mein Mann in seiner Familie die vierte“, sagt Claudia Frank. Das Paar hat einen Crêpes-Stand, ein Bungee-Trampolin und einen Stand, an dem Kinder Plastik-Enten angeln können.

Wir hoffen, dass wir mit diesem Geschäft bei Messen in der Region zum Zug kommen.
Claudia Frank, Autoscooter-Besitzerin

Der Scooter ist Nummer vier in der Sammlung. „Wir hoffen, dass wir mit diesem Geschäft bei Messen in der Region zum Zug kommen“, sagt Claudia Frank. Noch bis zum 15. August steht „No Limit“ erst einmal auf dem Messplatz.

 Autoscooter „No Limit“
Der Autoscooter „No Limit“ startet nach einer Generalüberholung mit Gottes Segen neu durch. Foto: Tina Givoni

Dann geht es nach Holland, wo die Plane noch getauscht wird. Vielleicht sind auf dieser Fahrt dann schon das Kreuz und der Aufkleber „Mit Gott auf der Reise“ am Fahrgeschäft angebracht, die Ellinghaus als Geschenk mitgebracht hat.

Öffnungszeiten

Die Karlsruher Mess’ ist montags bis freitags, 15 bis 22.30 Uhr geöffnet. Am Samstag ist das Sommerfest bereits ab 14 bis 23 Uhr für Besucher offen, am Sonntag von 13 bis 22 Uhr. Die Veranstaltung auf dem Messplatz dauert bis 15. August.

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