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Gedenken an Peter Weibel

Schlosslichtspiele Karlsruhe 2023: Programm und Shows – worauf sich Besucher freuen können

Die diesjährigen Schlosslichtspiele in Karlsruhe starten am 16. August 2023. Bis Mitte September wird die Fassade des Schlosses beleuchtet. Auf welches Programm sich Besucher freuen können, hier im Überblick.

PRODUKTION - 15.08.2023, Baden-Württemberg, Karlsruhe: Am Schloss Karlsruhe findet eine Probe zu den Schlosslichtspielen Karlsruhe 2023 statt. Abgebildet ist die Projektion "Bhinneka Express" aus dem Jahr 2023 von The Fox, The Folks. Vom 16. August bis zum 17. September 2023 wird die 170 Meter breite Fassade des Barockschlosses mit Kunstprojektionen angestrahlt. Foto: Uli Deck/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Am 16. August 2023 wurden die Schlosslichtspiele Karlsruhe farbenfroh eröffnet. Foto: Uli Deck/dpa

Durch die Schlosslichtspiele Karlsruhe soll auch 2023 das Schloss im Sommer mit beeindruckenden Lichtprojektionen illuminiert werden. Daneben sind Lichtinstallationen an verschiedenen Punkten in der Karlsruher Innenstadt aufgebaut. 

Die Schlosslichtspiele Karlsruhe finden vom 16. August bis 17. September 2023 statt. Fans können sich unter anderem auf bekannte Shows der letzten Jahre, eine Kraftwerk-Show und auf Produktionen des diesjährigen BBBank-Newcomer-Preises freuen.

Unter welchem Motto die diesjährigen Schlosslichtspiele stehen, die dem im März diesen Jahres verstorbenen ZKM-Leiter Peter Weibel gedenken wollen und welche Geschichten die angekündigten Shows erzählen wollen, hier im Überblick.

PRODUKTION - 15.08.2023, Baden-Württemberg, Karlsruhe: Am Schloss Karlsruhe findet eine Probe zu den Schlosslichtspielen Karlsruhe 2023 statt. Abgebildet ist die Projektion "Hands-on" aus den Jahren 2018/ 2023 von Jonas Denzel. Vom 16. August bis zum 17. September 2023 wird die 170 Meter breite Fassade des Barockschlosses mit Kunstprojektionen angestrahlt. Foto: Uli Deck/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Die Fassade des Karlsruher Schlosses wird bei den Schlosslichtspielen zur Leinwand. Foto: Uli Deck/dpa

Schlosslichtspiele Karlsruhe: Das Motto 2023

Das Motto der diesjährigen Spielzeit der Schlosslichtspiele lautet „Hoffnungshorizonte. Dawn of Devices“. Dieses Motto hatte der im März überraschend verstorbene Peter Weibel, Kurator der Schlosslichtspiele und künstlerischer Vorstand vom Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe (ZKM), ausgewählt. 

Der Untertitel des Mottos „Dawn of Devices“ bezieht sich auf den Gedanken der ZKM-Ausstellung „Renaissance 3.0“, die von Peter Weibel konzipiert wurde und noch bis 7. Januar 2024 im ZKM zu sehen ist. 

In Erinnerung an Peter Weibel zeigen die Schlosslichtspiele in diesem Jahr alle Shows des langjährigen ZKM-Leiters. 

Zeiten: Wann sind die Schlosslichtspiele Karlsruhe 2023 zu sehen?

Die Schlosslichtspiele Karlsruhe sind kostenlos zu sehen. Sie finden zwischen dem 16. August und dem 17. September täglich statt und starten bei Einbruch der Dämmerung. Ende ist von Sonntag bis Donnerstag gegen 23.15 Uhr. Am Freitag und Samstag enden die Schlosslichtspiele gegen 23.45 Uhr. 

Die konkreten Startzeiten der Schlosslichtspiele Karlsruhe im Überblick:

Mittwoch, 16. August, bis Samstag, 19. August21.15 Uhr
Sonntag, 20. August, bis Samstag, 26. August21 Uhr
Sonntag, 27. August, bis Samstag, 2. September20.45 Uhr
Sonntag, 3. September, bis Samstag, 9. September20.30 Uhr
Sonntag, 10. September, bis Sonntag, 17. September20.15 Uhr

Wann genau, welche Shows in der weiteren Spielzeit bis zum 17. September gezeigt werden, kann im detaillierten Spielplan der Schlosslichtspiele eingesehen werden.

Shows: Programm der Schlosslichtspiele Karlsruhe 2023

Mehrere neue Shows zeigen die Schlosslichtspiele in diesem Jahr jeden Abend auf dem Karlsruher Schloss. Doch das diesjährige Programm wartet nicht nur mit einer Reihe neuer Shows auf, sondern auch mit Highlights vergangener Jahre

Am Eröffnungsabend startet das Programm mit der neuen Show „Wir sind Daten“ von Peter Weibel und Nikolaus Völzow. Es folgen die Premieren der insgesamt acht neuen Shows. Den ersten Abend abschließen wird die aus dem letzten Jahr stammende Show „Generations“ der Publikumslieblinge Maxin10sity. 

Die neuen Shows 2023

Auf insgesamt acht neue Shows dürfen sich die Fans der Schlosslichtspiele Karlsruhe in diesem Sommer freuen. 

Peter Weibel und Nikolaus Völzow: „Wir sind Daten“

Mit seinem 2013 aufgenommenen Song „Wir sind Daten“ setzte Peter Weibel den Whistleblowern Chelsea Manning und Edward Snowden ein Denkmal der musikalischen Art. Im Gedenken an Peter Weibel soll nun sein Gesang vor der Kulisse des Karlsruher Schlosses zu hören sein. Dafür adaptierte Nikolaus Völzel das Musikvideo für die Großprojektion auf dem Schloss.

"Evolution of Love, Schlosslichtspiele Karlsruhe 2019 Antopnin Krizanic und ZKM
Die Schlosslichtspiele Karlsruhe ziehen jedes Jahr im Sommer Tausende Besucher vor das Schloss. Foto: Juergen Roesner

Overlapping-Studio, Simone Serlenga: AI+GA

Wie der Name der Show AI+GA bereits andeutet, bedient sie sich Künstlicher Intelligenz (AI) und generativer Kunst (GA). Zu sehen ist in dieser Show, wie sich die Fenster des Schlosses verflüssigen, zu Wolken verschmelzen und letztlich das Schloss in einen bunten Nebel hüllen. Technisch wäre diese Illumination noch vor wenigen Jahren nicht möglich gewesen.

Sínoca: „Humanity“

In der Show „Humanity“ wird der Traum von einer Welt verarbeitet, in der Menschen in einer digitalisierten und vernetzten Gesellschaft den Informationsfluten, enormen Geschwindigkeiten und virtuellen Welten zum Trotz ihren Gefühlen mehr Raum geben. 

Cluster Kollektiv: „For headlights crave hindsight“

Das Karlsruher Cluster Kollektiv beschäftigt sich in seinem Beitrag mit der Frage, wie eine Zukunft aussehen kann, in der sich Menschen und Algorithmen mit Sensibilität Räume teilen. Aus der Perspektive eines selbstfahrenden Fahrzeugs nimmt die audiovisuelle Lichtshow mit auf eine Tour mit rasantem elektronischem Soundtrack und reflektiert dabei die Schönheit von Irrtum und Fehlfunktion.

Maxin10sity: „80’s flash“

Eine Zeitreise in das bunte Jahrzehnt der 1980er Jahre ist die neue Show des ungarischen Künstlerkollektivs Maxin10sity, das bereits seit einigen Jahren Shows für die Schlosslichtspiele Karlsruhe konzipiert. Passend zu ihrer diesjähigen Show läuft im Badischen Landesmuseum aktuell die Ausstellung „Die 80er - Sie sind wieder da!“

Das verformte Schloss: Die ungarische Gruppe Maxin10sity spielt in ihrem Werk „Matter Matters”unter anderem mit Metall.
2021 spielte die ungarische Gruppe Maxin10sity in ihrem Werk „Matter Matters” unter anderem mit Metall. Foto: Maxin10sity

Kraftwerk: „Kraftwerk“

Am 12. August 2023 gab die Band Kraftwerk eine in ihrer Geschichte einmalige Performance vor dem Karlsruher Schloss. Es war ihr einizges Deutschland-Konzert diesen Jahres und ging auf die langjährige Freundschaft zwischen Kraftwerk-Gründer Ralf Hütter und Peter Weibel zurück. Weibel hatte bereits vor vielen Jahren die Idee für das Konzert, das seiner Vorstellung entsprechend aufgezeichnet wurde und bei den Schlosslichtspielen 2023 in Auszügen in einer eigenen Show gezeigt wird. 

Jonas Denzel: „Hands-on“

Der Sound, der in der Show „Hands-on“ zu hören ist, wurde durch Klopfen auf Teile des Schlosses wie die Fenster, Wände und Regenrinnen erzeugt. Damit wird das Schloss zu einem Instrument, das von Händen bespielt wird. Dabei fordern die Gesten auf dem Schloss dazu auf, mitzumachen und Teil des Rhythmus zu werden. Die bereits 2018 konzipierte Show wurde für die diesjährigen Schlosslichtspiele erweitert und verbindet nun die Projektion auf der Fassade mit dem Schlossplatz. 

Die Gewinnershow des BBBank-Newcomer-Preises 2023

Eine der acht neuen Shows für die Schlosslichtspiele Karlsruhe 2023 ist Preisträger des BBBank-Award für Projection Mapping 2023. Zum dritten Mal wurde der Preis vom Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe (ZKM) und der Karlsruher Marketing und Event GmbH (KME) verliehen. Gefördert wird die internationale Auszeichnung für Nachwuchskünstlerinnen und -künstler von der BBBank eG.

Gewonnen hat den Award 2023 das indonesische Kollektiv The Fox, The Folks“ mit der Show „Bhinneka Express“. Mithilfe einer 2D-Zeichentechnik zeigt der Beitrag aus einer außereuropäischen Perspektive soziale Veränderungen und Zusammenhalt. Dabei lässt ein Expresszug als Leitmortiv den rasanten Wandel durch die Globalisierung erleben. 

Am Schloss Karlsruhe findet eine Probe zu den Schlosslichtspielen Karlsruhe 2022 statt. Abgebildet ist die Projektion „Ode. Im Lauf der Zeit“ aus dem Jahr 2022 von Detlef Heusinger / SWR (es ergibt sich dabei eine Spiegelung im Wasser eines Brunnens). Vom 18. August bis zum 18. September 2022 wird die 170 Meter breite Fassade des Barockschlosses mit Kunstprojektionen angestrahlt. +++ dpa-Bildfunk +++
Bis zum 17. September ist die 170 Meter breite Fassade des Karlsruher Schlosses Projektionsfläche für Lichtshows. Foto: Uli Deck/dpa

Light Festival in Karlsruhe

Abseits der Schlosslichtspiele Karlsruhe sollen mit dem ergänzenden Light Festival auch an fünf Standorten in der City künstlerische Installationen zu sehen sein. 

Was?Wann?Wo?

Gali May Lucas: „Absorbed by light“ (Lichtinstallation)

Rund um die Uhr

Waldstraße/ Stephanplatz

Nils-R. Schultze & Felix Müller: „Die Kugel“ (Lichtinstallation)

Rund um die Uhr

Marktplatz

Volna: „Fluchtpunkte“ (Lichtinstallation)

Täglich von 19 bis 24 Uhr

TRIANGEL Open Space, Kronenplatz

Picto Facto: Billevesées (Pop-up-Installation)

18. und 19. August

Westliche Kaiserstraße

Tim Davies Design: Ocho (Walkact)

8. und 9. September

Zentrale Kaiserstraße

Schlosslichtspiele Karlsruhe und Medienkunstwerke in der City

Zusätzlich zu den Illuminationen auf dem Karlsruher Schloss sollen auch in diesem Jahr auf mehreren Plätzen in der Stadt Medienkunstwerke stehen.

Was?Wann?Wo?
Holger Förterer und Eva Judkins: „The Silent Chaos of Colors“ (Interaktive Installation)Mo bis Sa von 10 bis 20 UhrEttlinger Tor Center
Isabella Münnich, Anna Manankina, Jung Eun Lee, Rihards Vitols, Jurgis Peters: „Sensus. Erweiterte Natur-Kultur-Erlebnisse“ (Augmented-Reality-Installation)Rund um die UhrVorplatz Naturkundemuseum/ Friedrichsplatz
Anna-Lina Helsen: „Sonos Mineralis“ (Klanginstallation)

Di bis Fr von 9 bis 17 Uhr, Sa und So von 10 bis 18 Uhr

Naturkundemuseum 1. OG
Fangchao Bi: „The voice of the city“ (Klanginstallation)Rund um die UhrOtto-Dullenkopf-Park
Gerardo-Nolasco-Rózsás: „Die Hochzeit von Himmel und Hölle“ (Augement-Reality-Installation)Rund um die UhrKaiserpassage
Sarah Degenhardt: „Inner Join“ (Audiovisuelle 2-Kanal-Installation)Täglich von 19 bis 22 UhrKaiserpassage
Eva-Maria Lopez: „Paper Trees“ (Augmented Reality-Installation)Rund um die UhrMarktplatz
Michail Rybakov: „Himmel über Karlsruhe“ (Webbasierte Videoinstallation)Mo bis Fr von 9 bis 17 UhrRathausfoyer

Was sind die Schlosslichtspiele Karlsruhe überhaupt?

Die Lichtershow am Karlsruher Schloss ist ein Festival, welches als Projection Mapping bezeichnet wird. Projection Mapping ist eine Form der Medienkunst, bei der individuell angepasste Videoprojektionen auf ein Objekt projiziert werden – mit beliebig strukturierten Oberflächen.

Für das Lichtkunst-Festival entwickeln internationale Künstler ein 3D-Video-Mapping, das auf die Fassade des Karlsruher Schloss projiziert wird, und das jeden Abend über mehrere Wochen. Die Schlosslichtspiele Karlsruhe sind damit eines der größten audiovisuellen digitalen Kunstwerke Europas, wie die Veranstalter mitteilen. 

Eine fantastische Reise vom Urknall durch schwarze Löcher zu unserem Sonnensystem bis auf die Erde: Mit diesem Programm war das Karlsruher Institut für Technologie 2019 zum ersten Mal mit einem eigenen Filmbeitrag bei den Schlosslichtspielen dabei.
Eine fantastische Reise vom Urknall durch schwarze Löcher zu unserem Sonnensystem bis auf die Erde: Mit diesem Programm war das Karlsruher Institut für Technologie 2019 zum ersten Mal mit einem eigenen Filmbeitrag bei den Schlosslichtspielen dabei. Foto: Jürgen Rösner / Maxin10sity_Our only blue One

Die Stadt Karlsruhe ist Teil des UNESCO Creative Cities Netzwerks. Damit wird Karlsruhe und den anderen Mitgliedern die Möglichkeit gegeben, neue Kontakte zu knüpfen, Impulse zu geben und Verbindungen zu Organisationen und Künstlern in den UNESCO Creative Cities aufzubauen.

Durch die Mitgliedschaft in diesem Netzwerk sollen internationale Vernetzung, Zusammenarbeit und Austausch zwischen Kulturinstitutionen, Künstlern und Experten der digitalen Kultur und Kreativwirtschaft auf internationaler Ebene gestärkt werden. Ziel ist es, kreative Innovationen zu fördern.

Veranstalter: Wer hinter den Schlosslichtspielen steckt

KME – Karlsruher Marketing und Event GMBH

Das Lichtkunst-Festival wird von der Karlsruher Marketing und Event GmbH unter der künstlerischen Leitung des ZKM veranstaltet. Die KME Karlsruhe Marketing und Event GmbH ist für mehrere Großevents in Karlsruhe wie Das Fest oder das Indoor Meeting zuständig.

ZKM – Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe

Das ZKM – Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe ist eine weltweit bekannte Kulturinstitution. Es ist ein Haus aller Medien und bündelt Forschung und Produktion, Ausstellungen und Veranstaltungen, Archiv und Sammlungen. Vorstand des ZKM ist Peter Weibel.

Als einmaliges Event gestartet: Die Geschichte der Schlosslichtspiele

2015 wurde die Stadt Karlsruhe 300 Jahre alt. Der künstlerisch-wissenschaftliche Vorstand des Zentrums für Kunst und Medien, Peter Weibel, rief zu diesem Geburtstag die Schlosslichtspiele Karlsruhe ins Leben. Die Stadt organisierte in diesem Jahr einen Festivalsommer unter dem Titel KA300

Karlsruhe ist als Fächerstadt bekannt und Weibel plante, das Schloss – den Mittelpunkt der Fächerstadt – als zentralen Ausgangspunkt für die Reflexionen zu wählen. In der Lichtshow wird Bezug auf die Fassade des Schlosses sowie auf die Stadtgeschichte genommen. 

Schloss Karlsruhe
Zum 300. Geburtstag der Stadt Karlsruhe wurde das Schloss als Mittelpunkt der Fächerstadt erstmals mit Lichtershows in Szene gesetzt. Foto: Annette Borchardt-Wenzel

Das eigentlich als einmaliges Event geplante Projekt bekam 2015 eine derart gute Resonanz, dass der Karlsruher Gemeinderat eine dauerhafte Fortsetzung der Karlsruher Schlosslichtspiele beschloss. Die Lichtershow lockte seit 2015 rund 1,7 Millionen Besucher an das Schloss in Karlsruhe. Die Bilder, die bei den Shows entstehen, gehen um die ganze Welt.

Im Corona-Jahr 2020 mussten die Schlosslichtspiele aufgrund der Einschränkungen abgesagt werden. Stattdessen entwickelten die Veranstalter ein digitales Format, um das Event zu den Menschen zu bringen. Die virtuelle Eröffnung wurde durch zwei neue Shows begleitet. An den anderen Abenden konnte man jeweils ab 20.15 Uhr eine Auswahl der besten Stücke der vergangenen Jahre mithilfe eines Livestreams von zu Hause aus anschauen.

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