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Drei Fragen

Karlsruherin über Schwimmkurs: „Die Büchs hat ganz schön gepfetzt“

Wie war es in den 1950er-Jahren mit der Schwimmblechdose schwimmen zu lernen? Das erzählt die Karlsruherin Silvia Schäffner im BNN-Interview.

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Silvia Schäffner betreibt im Vierordtbad die Gastronomie, wo sie auch als Kind schwimmen gelernt hat. Foto: Rake Hora

Die 70-jährige Silvia Schäffner aus der Karlsruher Südstadt hat mit sechs oder sieben Jahren mit der Blechbüchse im Vierordtbad schwimmen gelernt.

Sie spricht mit den Badischen Neuesten Nachrichten über ihre Erinnerungen an diese Zeit.

Wie haben Sie damals in den 1950er-Jahren Schwimmen gelernt?
Silvia Schäffner

Wir sind erst ins Badehaus des Vierordtbads und haben uns da in der Badewanne gewaschen. Dann bekamen wir die Schwimmbüchse mit einem zusammengebundenen Gürtel um den Bauch und es ging ins Wasser. Das war damals alles von der Schule aus. Außer dem Tulla- und Vierordtbad gab es zu der Zeit keine Hallenbäder.

Die ersten Berührungspunkte mit der Schwimmbüchse waren nicht so gut…
Schäffner

Ja, allerdings. Das hat zunächst ganz schön gepfetzt, weil Hautfetzen eingeklemmt wurden. Ich bin dann vorerst nicht mehr hin. Zudem hat mich der Schwimmmeister im Vierordtbad immer wieder mit der Stange, die eigentlich dafür da ist, dass man nicht untergeht, getunkt. Das war schon brutal. Überhaupt wurden die Kinder damals strenger und anders erzogen.

Mein Großvater, der den Schwimmmeister kannte, hat dann mit ihm geredet und ab dann hat er es gelassen. Ich bin schließlich wieder hingegangen. Richtig schwimmen habe ich allerdings im Sommer im Rheinhafen- und Rheinstrandbad gelernt.

Hatten Sie einen Spitznamen für die Blechdose?
Schäffner

Wir sagten zu ihr einfach und knapp „die Büchs“, so heißt das ja im Badischen.

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