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Eine Band als Lebensprojekt

Die Seán Treacy Band wird 25 Jahre alt

Eine Institution in Karlsruhe wird 25: Die Seán Treacy Band existiert seit 25 Jahren und ist auf den Bühnen in Karlsruhe und der Region nicht wegzudenken. Ein Super-Fan war sogar auf 1.500 Konzerten

Seán Treacy Band
Auch nach 25 Jahren noch mit viel Spaß bei der Sache: Die Seán Treacy Band (v.l.n.r.: Stefan Buchholz, Claus Bubik, Seán Treacy, Andreas Bock) hat rund 3500 Konzerte gegeben. Foto: Thomas Zimmer

Von 1987 bis 2003 hatte Seán Treacy eine Doppelrolle: „Ich habe nicht den Gastwirt aufgegeben, um Musiker zu werden. Es ist andersrum: Ich war immer Musiker“, sagt er.

1996 war die Geburtsstunde der Seán Treacy Band, die inzwischen im gesamten deutschsprachigen Raum unterwegs ist und auch gerne mal „Betriebsausflüge“ nach Kreta, Tunesien und in die Türkei unternommen hat.

Wie oft die Band in 25 Jahren auf der Bühne stand, weiß der Namensgeber „nicht wirklich. Ich denke, es waren insgesamt etwa 3.500“ Mal.

Zum Selbstverständnis des Quartetts gehört es, keine „normale“ Coverband zu sein, die Noten-getreu nachspielt. Sie interpretieren lieber, wenn es sich anbietet. Ein weiteres Erfolgsgeheimnis ist ihre Spontanität.

Seán Treacy, Sänger und Namensgeber der Band.
Seán Treacy, Sänger und Namensgeber der Band. Foto: Tanja Rastätter

„Wir machen nach wie vor keine Programme, sondern spielen immer auf Zuruf. Wir schauen erstmal das Publikum an und dann wissen wir, was passt“, sagt Schlagzeuger Stefan Buchholz.

Großes Repertoire an Songs

„Es kann auch mal passieren, dass wir aus dem Stegreif ein Lied spielen, das mir gerade einfällt, und die anderen hängen sich dran“, lacht Bassist Claus Bubik, der seit 2017 dabei ist.

Wie viele Songs sie parat haben, kann keiner genau sagen. Nach kurzer Diskussion einigen sie sich auf „mindestens dreihundert“. „Wenn wir ins Guinness Buch der Rekorde wollten, könnten wir, ohne auf Texte oder Noten zu gucken, 24 Stunden am Stück spielen, ohne einen Song zu wiederholen“.

Die zweite Besonderheit sind die zahlreichen Extra-Spielwiesen, die sich die Musiker geschaffen haben. Für eine Konzertreihe im Jubez haben sie prominente Gäste eingeladen. Darunter waren Namen wie Edo Zanki, Peter Freudenthaler von Fools Garden, Grönemeyer-Gitarrist Stephan Zobeley und Stefan Stoppok.

Sie sind mit Ex-Marillion-Sänger Fish aufgetreten, haben ein Neil-Young-Programm auf die Beine gestellt und als The Treagles die Songs der Eagles gespielt. Legende sind die gemeinsamen Konzerte mit Groove Incorporation beim Tollhaus-Zeltival.

Sie spielen an „Irischen Abenden“ ausschließlich Songs von der Grünen Insel und Stefan Buchholz hat seine eigene populäre Reihe mit Gästen unter dem Motto „Buchi trifft“.

Wenn es dir selbst nicht langweilig wird, wird es auch dem Publikum nicht langweilig.
Stefan Buchholz, Musiker

„Die Mischung macht es“, sagt er. „Es ist immer anders. Und wenn es dir selbst nicht langweilig wird, wird es auch dem Publikum nicht langweilig.“ Einem Publikum, das mittlerweile generationenübergreifend ist, und auf das sie sich verlassen können.

2005 etwa fuhren sie bei einem Konzert in einer acht Meter langen weißen Stretch-Limousine vor, die der Fanclub als Überraschung organisiert hatte. Dass den Fans wirklich etwas an ihrer Band liegt, zeigte sich auch in den vergangenen Monaten, in denen keine Auftritte möglich waren.

Die Fans machten den Musikern Mut und spendeten Geld. Für gute Laune sorgen auch Menschen wie jener Super-Fan aus Bretten, von dem Stefan Buchholz erzählt: „Der ist unfassbar. Wir sagen immer, der war öfter bei unseren Konzerten als wir. Der führt Buch, und er hat kürzlich schon die 1.500 erreicht.“

Solche Fans sind sicher ein Grund, warum die Musiker auch nach so langer Zeit immer noch Spaß haben. „Es ist eine Herzensangelegenheit“, sagt Stefan Buchholz. „Du merkst, dass du immer noch vielen Leuten eine gute Zeit bereitest.“

Seán Treacy ergänzt: „Für mich ist diese Band zum Lebensprojekt geworden. Es ist Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.“ Ob es in diesem Jahr noch ein offizielles Jubiläumskonzert geben wird, steht noch in den Sternen. „Vielleicht im Spätjahr, aber es ist noch nix geplant.“

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