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Tipps der Redaktion

Sechs Karlsruher Biergärten in denen man besonders nett sitzt

In Karlsruhe ist die Biergartensaison eröffnet. Die Karlsruher Lokalredaktion stellt eine Auswahl ihrer liebsten Freiluft-Lokale vor. Die Spanne reicht dabei von traditionsreich über studentisch bis hin zu mediterran und familienfreundlich.

Biergarten Erste Fracht beim Karlsruher Hauptbahnhof
Prost: Den ersten Biergarten Deutschlands gab es in Bayern. Hier zu sehen ist der Biergarten Erste Fracht beim Karlsruher Hauptbahnhof. Foto: Peter Sandbiller

Nach Feierabend ein kühles Bier oder ein Glas Wein, dazu ein Schnitzel mit Pommes oder etwas Vegetarisches – und das bitte unter freiem Himmel. In Karlsruhe ist die Biergartensaison eröffnet, und die Menschen strömen wieder in Scharen in die Freiluft-Lokale der Stadt.

Die Redaktion stellt hier einige ihrer Lieblings-Biergärten vor, von traditionsreich über studentisch bis hin zu mediterran und familienfreundlich ist für jeden etwas dabei.

Die Definition des „Biergartens“ wird hier übrigens etwas weiter gefasst: Letztlich haben sich die Redakteure für sechs verschiedene Lokalitäten im Stadtgebiet entschieden, in denen man in schönem Ambiente gemütlich draußen sitzen und etwas essen kann. Und Bier gibt es natürlich auch.

Ekart Kinkel geht gerne ins Vogelbräu

Als ich vor 30 Jahren nach Karlsruhe kam, war das Vogelbräu in der Kapellenstraße noch eine echte Besonderheit. Hausbrauereien gab es Anfang der 1990er in Baden-Württemberg nur wenige und naturtrübes Bier war weitgehend unbekannt. Aber es hat geschmeckt. Deshalb kamen wir immer wieder.

Und wenn Freunde von außerhalb kamen, war der Gang in Rudi Vogels erstes Lokal ein echter Pflichttermin. Fast genauso begeistert wie vom Bier zeigte sich der Besuch vom kuscheligen Ambiente im Hinterhofbiergarten zwischen Kappellenstraße und Dörfle. Dort ließ es sich als Student sehr gut aushalten.

Gemeinsam Fußball schauen: Das Vogelbräu ist in der Kapellenstraße 50.
Gemeinsam Fußball schauen: Das Vogelbräu ist in der Kapellenstraße 50. Foto: Jörg Donecker

Heute ist der Gang ins Vogelbräu ein bisschen wie Heimkommen. Seit der Eröffnung im Jahr 1985 hat sich dort erstaunlich wenig geändert. Die Innen-Einrichtung versprüht noch das gemütlichen Flair einer echten Kneipe, und im Biergarten kann man es sich auf Bierbänken bequem machen. Oft trifft man dort Bekannte, sich zu anderen Gruppen gesellen ist im Vogelbräu im Gegensatz zu zahlreichen anderen Karlsruher Lokalen ebenfalls kein Problem.

Neue Leute kennen lernen ist dort deshalb ebenso gut möglich wie das gemeinsame Fußballschauen während einer Welt- und Europameisterschaft oder bei den Spielen des KSC. Und nicht zu vergessen: Das Bier ist natürlich immer noch einen Besuch wert. Langweilig wird es dabei nicht, denn außer seinem traditionellen Pils hat Rudi Vogel wechselnde saisonale Spezialitäten wie ein dunkles Porter, ein kräftiges Maibock oder ein leichtes Sommerbier im Angebot. Prost.

Das Vogelbräu, das auch ein Lokal in Durlach hat, öffnet montags bis donnerstags sowie sonntags von 10 bis 24 Uhr, an Freitagen und Samstagen bis 1 Uhr.

Sidney-Marie Schiefer empfiehlt das Café Bleu

Den Abend in Ruhe ausklingen lassen – dazu lädt das Café Bleu in der Nottingham-Anlage ein. Das Café-Restaurant mit Biergarten liegt gleich neben dem kleinen Sandkorn-Theater. Im gleichen Haus spielt unter anderem auch das Jakobus-Theater. Nach dem Besuch einer Aufführung können die Besucher somit das Stück auf den Bierbänken in Ruhe besprechen. In der Nähe des Mühlburger Tors lassen sich somit Kultur und Entspannung optimal vereinen.

Cafe Bleu beim Kammertheater.
Lockeres Ambiente: Das Café Bleu ist in der Kaiserallee. Foto: Jörg Donecker

Die Atmosphäre im Café Bleu ist ungezwungen und die Preise studentenfreundlich. Einen halben Liter Bier gibt es ab 3,90 Euro und ein Kaffee kostet 2,60 Euro. Jede Woche wird die Speisekarte durch einen neuen „Hammerplan“ ergänzt. Auf dieser Wochenkarte werden einfache Gerichte wie Schupfnudeln mit Apfelmus für wenige Euro angeboten.

Wer im Biergarten Platz nimmt, sitzt vor der Sonne geschützt unter einem Dach aus Blättern, aber auch ein Abstecher in das kleine Restaurant ist empfehlenswert. Drinnen sind die Wände mit alten Emaille-Schildern zugepflastert. Das Café Bleu ist aber nicht nur am Abend einen Besuch wert. Wer will, kann von hier in den Tag starten und dass sogar nach dem Ausschlafen – Frühstück gibt es den ganzen Tag.

Das Café Bleu hat täglich von 8 bis 1 Uhr geöffnet.

Wolfgang Voigt schätzt das Ursprüngliche im Hoepfner Biergarten

Biergarten – das ist ja ein ziemlich großes Wort. Man denkt da an Bayern, an die kühle Maß, an leckeren Obazda mit Radieserln. Hierzulande steht manchmal „Biergarten“ auf etwas drauf, das sich mit viel Wohlwollen vielleicht gerade mal als mittelprächtige Gartenwirtschaft beschreiben lässt.

Beim Burggarten – so nennen sie den Biergarten beim Hoepfner Burghof in der Haid-und-Neu-Straße – ist das anders. Er darf mit Recht als weitestgehend authentische badische Biergarten-Interpretation gelten.

Das liegt an den Bäumen, die die biergartengemäße Zahl an Jahren auf dem Buckel haben. Es liegt auch an den Sitzmöbeln, die dank Rückenlehnen eine Spur komfortabler sind als die üblichen Biertisch-Garnituren. Und es liegt am authentischen Flair der holzverschlagenen Speisenausgabe.

Authentisch: Der Burggarten in der Haid- und Neustraße.
Authentisch: Der Burggarten in der Haid- und Neustraße. Foto: Jörg Donecker

Ausgehändigt werden dort Bratwürste mit Kraut und Bratkartoffeln, Fleischkäse mit Spiegelei, Wurstsalat mit Pommes, aber auch Schnitzel, Rindergulasch oder Bierbraten vom Schweinekamm mit Rotkraut und Kartoffelknödel.

Das ist sozusagen die Hardware. Die Software ist dieses unvergleichliche Flair zwischen Bierburg, Linie 4 und Hauptfriedhof. Wer an einem lauen Sommertag den oststädtischen Burggarten ansteuert – gern auch per Auto, denn Parkplätze gibt es beim Friedhof –, der kann das dort noch wenig verfälschte brigandische Karlsruhe erspüren. Man erlebt dann sprachliche Preziosen wie: „Bring ma noch oains“ und verabschiedet sich später mit: „Schöner Abend noch!“ Wunderbar.

Der Hoepfner Biergarten ist montags bis samstags von 11.30 bis 23 Uhr und sonntags bis 22 Uhr geöffnet.

Tina Givoni entführt Besucher gern in den Gartenzwerg

Zum Gartenzwerg gehen? Wenn wir Besucher von außerhalb erstmals dazu einladen, kann sich mancher ein Grinsen nicht verkneifen. Ein Gnom mit roter Mütze auf dem Kopf, früher gerne gesehen im tiptop getrimmten Vorgarten, das klingt doch nach wahrer deutscher Spießigkeit!

Die Adresse im Gottlob-Schreber-Weg führt dann tatsächlich in den Schrebergarten. Und wer sich aufmacht in die zwischen Rüppurr und Weiherfeld gelegene Kleingartenanlage, findet dort ein kleines Idyll: Einen gastronomischen Betrieb mit Tischen im Grünen, unter herrlich grünen Bäumen, abseits der Großstadthektik, und eine Terrasse, die blitzschnell Urlaubsgefühle weckt.

Lauschig: Der Gartenzwerg ist im Gottlob-Schreber-Weg in Rüppurr.
Lauschig: Der Gartenzwerg ist im Gottlob-Schreber-Weg in Rüppurr. Foto: Jörg Donecker

Es fehlen eigentlich nur der Meerblick und das sanfte Wellenrauschen im Hintergrund. Okay, beides gibt es nicht am Karlsruher Stadtrand. Dafür serviert das Lokal Speisen, die das hier blitzschnell aufkommende Fernweh stillen. Der Gartenzwerg punktet mit griechischer Küche, vom Gyros bis zum Spieß vom Grill.

Es gibt Fisch und Steak und Platten voller leckerer Vorspeisen, die auch Vegetarier glücklich machen. Natürlich kann man in dieser grünen Oase aber einfach nur ein kühles Pils genießen, wie im Biergarten eben. Und wenn es mal regnet? Innen gibt es ebenfalls Tische – und ein Ambiente, das nach Griechenland entführt.

Der Gartenzwerg hat täglich von 10 bis 22 Uhr geöffnet.

Lotta Stähr schätzt das Badisch Brauhaus

Wenn Besuch von außerhalb kommt, gehen wir ins Badisch Brauhaus. Das hat inzwischen Tradition – und nicht nur, weil wir in der Nähe wohnen. Das Brauhaus liegt sehr zentral, nur wenige Schritte vom Europaplatz entfernt in der Stephanienstraße. Wer den Gastraum zum Biergarten hin durchquert, vergisst schnell, dass er sich in der Karlsruher Innenstadt befindet. Im Innenhof des Häuserblocks kann man den Straßenlärm nicht mehr hören.

Der Freisitz ist halb überdacht. Um schlechtes Wetter braucht man sich daher nicht zu sorgen. Wo sitzt man am besten? Meiner Meinung nach an einem schattigen Tisch auf der Holzveranda. Gerade im Sommer ist es hier angenehm kühl, besonders mit dem kleinen Teich und Wasserrad in unmittelbarer Nähe.

Gemütlich: Das Badisch Brauhaus befindet sich in der Stephanienstraße.
Gemütlich: Das Badisch Brauhaus befindet sich in der Stephanienstraße. Foto: Jörg Donecker

Nach rund zwanzig Besuchen bin ich sicher: Es kommt selten vor, dass das Serviceteam mal einen schlechten Tag hat. Essen und Getränke werden schnell und überaus freundlich gebracht. Die Speisekarte ist überschaubar und bietet mit Flammkuchen, Biergulasch und Käsespätzle badisch-elsässische Küche an. Für Veggies könnte es noch mehr Auswahl geben – aber gut, es ist ein Brauhaus.

Deshalb zum Wichtigsten: Wie ist das hausgebraute Bier? Lecker und abwechslungsreich, würde ich sagen. Es gibt Helles, Dunkles und meistens Saisonbier. Praktisch ist, dass das Bier auch zum Mitnehmen abgefüllt wird. Mit dem „Bierpass“ bekommt man nach neun gesammelten Stempeln den zehnten Liter umsonst.

Das Badisch Brauhaus hat montags bis donnerstags von 15 bis 23 Uhr geöffnet, freitags bis 24 Uhr. Samstags ist von 11.30 bis 24 Uhr geöffnet, an Sonn- und Feiertagen von 11.30 bis 23 Uhr.

Tina Mayer empfiehlt das Kronengärtle

Das Kronengärtle liegt ein bisschen versteckt im Westen der Stadt. Der lauschige Biergarten gehört zur Künstlerkneipe, einer exklusiven Adresse in der Pfarrstraße in Daxlanden. Im Kronengärtle gibt es ebenso exquisite, höherpreisige Speisen wie in der „großen Schwester“ Künstlerkneipe – aber auch rustikale Gerichte für den kleineren Geldbeutel. Pommes, Wurstsalat, Schnitzel und Flammkuchen kommen aber freilich aus der gleichen Küche wie Zanderfilet, Spargel-Risotto oder Kalbsrückensteak.

Entspannt: Das Kronengärtle gehört zur Künstlerkneipe in der Pfarrstraße in Daxlanden.
Entspannt: Das Kronengärtle gehört zur Künstlerkneipe in der Pfarrstraße in Daxlanden. Foto: Jörg Donecker

Besonders entspannt speisen hier auch Familien mit jüngeren Kindern. Für den Nachwuchs gibt es in der Ecke einen großen Sandkasten (reichlich bestückt mit Sandspielzeug) und eine Kletterwand. Prominente Gesellschaft haben die Gäste in dem mediterranen Ambiente übrigens auch: Filmstars vergangener Jahrzehnte wie Sophia Loren oder Horst Buchholz sind an die Wände gepinselt und leisten bei Pommes und Bier oder Wein Gesellschaft.

Die Bedienung ist ausgesprochen freundlich und lässt sich auch vom Gäste-Nachwuchs niemals aus der Ruhe bringen. In einer Restaurant-Kritik wurde das Kronengärtle einmal als „Gesamtkunstwerk“ bezeichnet. Das kann man wohl so stehenlassen.

Das Kronengärtle ist mittwochs bis sonntags von 18 bis 23 Uhr geöffnet.

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