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Grüne Lichter angezündet

Aktion der „Seebrücke“: Einsatz für Menschenrechte auf dem Karlsruher Marktplatz

Die „Seebrücke“ will auf die Situation von Flüchtlingen aufmerksam machen. Dafür wurden am Wochenende in der Karlsruher Innenstadt mehrere grüne Lichter angezündet.

Gruenes Licht fuer Aufnahme
Demo auf dem Karlsruher Marktplatz
Aktivisten auf dem Karlsruher Marktplatz zündeten grüne Lichter an, um die Situation von Geflüchteten zu thematisieren. Foto: Peter Sandbiller

Schon nach einer halben Stunde ist es so kalt, dass viele von einem Fuß auf den anderen treten. Dabei ist noch nicht einmal richtig Winter. Wie mag es gerade den Flüchtlingen an der polnisch-belarussischen Grenze gehen, fragt sich mancher Beobachter. Oder denen in den Lagern auf den griechischen Inseln? Keine warmen Häuser, warme Decken fehlen, kaum sanitäre Einrichtungen und schon gar kein warmes Wasser zum Waschen, jetzt, im Dezember. Schon jetzt sind in den Lagern Menschen gestorben.

Im polnischen Grenzgebiet lassen Anwohner in ihren Häusern grüne Lichter leuchten, um den Geflüchteten zu zeigen: Hier bekommt ihr Unterstützung, eine warme Suppe und Kleidung sowie Strom, um eure Handys wieder aufzuladen.

Mit einer Kundgebung am Samstagabend hat die „Seebrücke“ sich an den deutschlandweiten Aktionen beteiligt, in kurzen Reden etwas Aufklärung über die Situation gegeben und um Verständnis und Hilfe gebeten. Mit grünen Lichtern demonstrierten sie ihre Solidarität auf dem Marktplatz, und auch die Säulen der Stadtkirche und Fenster im Haus der Fraktionen leuchteten teilweise grün.

Appell der „Seebrücke“ an die Karlsruher Stadtverwaltung

In den nächsten Wochen und Monaten wollen die Aktivisten unter dem Motto „Keine Eiszeit für Menschenrechte“ weiter dafür sorgen, dass die Menschenrechtsverletzungen, die sie an den Grenzen sehen, nicht vergessen werden.

Die Aktivistinnen Anna Jahn und Franziska Buresch fordern außerdem den Gemeinderat und Oberbürgermeister Frank Mentrup auf, sich aktiver zu beteiligen und den Geflüchteten statt leerer Gesten konkrete Hilfe anzubieten und damit der Bezeichnung „sicherer Hafen“ auch einen Inhalt zu geben.

Wir wünschen uns, dass der Gemeinderat den Schritt von der reinen Symbolpolitik zu einer ehrlichen Politik macht.
Anna Jahn, Aktivistin

„Es gab zwar den Beschluss, aber es passierte nichts“, sagte Jahn am Samstag: „Wir verstehen, dass das schwierig ist, aber wir wünschen uns, dass der Gemeinderat den Schritt von der reinen Symbolpolitik zu einer ehrlichen Politik macht.“ Auch, um den Druck auf die Landesregierung, die die Hilfe im Koalitionsvertrag stehen hat, und die neue Bundesregierung zu erhöhen, „damit die menschenunwürdigen Zustände an den Grenzen endlich aufhören“.

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