Skip to main content

Geldbeutel schonen

Sinnvoll sparen: Diese Tipps geben Profis beim Karlsruher Energie- und Klimafestival

Initiativen und Vereine haben beim ersten Karlsruher Energie- und Klimafestival auf dem Festplatz über Klimaschutz informiert. Die BNN haben dort nachgefragt: Was sind Tipps, um das Klima und den Geldbeutel zu schonen?

Interessierte schauen sich an den Ständen beim ersten Energie- und Klimafestival auf dem Karlsruher Festplatz um.
Beim ersten Energie- und Klimafestival auf dem Karlsruher Festplatz konnten sich Interessierte rund um Klimaschutz, Energiesparen und Nachhaltigkeit informieren. Foto: Jörg Donecker

Wer Energie spart, schont derzeit nicht nur den Geldbeutel, sondern tut auch was fürs Klima. Wie beides funktionieren kann, darüber informierten Experten von Initiativen, Vereinen und Organisationen beim ersten Energie- und Klimafestival auf dem Karlsruher Festplatz.

Ob Solar-Offensive, smarte Ideen zum Thema Energie oder Ratschläge für einen nachhaltigeren Alltag: Die BNN haben nach den besten Tipps der Profis gefragt, wie man sinnvoll Energie sparen kann.

Die Vorschläge reichen von kleinen Dingen, die sich sofort umsetzen lassen, bis hin zu großen Investitionen.

Mit Sonne zum Selbstversorger

„Wenn man ein Eigenheim hat, ist eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach sinnvoller denn je“, sagt Kevin Wirth von solar activ aus Durmersheim.

In nur sechs Monaten, so versprechen es die Hersteller, kann man stolzer Besitzer einer solchen Anlage sein – und mit dieser fast unabhängig vom Netz werden. Wirth empfiehlt für eine Anlage eine Gesamtlösung mit Speicher, „um den Eigenbedarf komplett abzudecken“. So könne man ein Autarkie-Grad von bis zu 80 Prozent erreichen.

Die Kosten für eine kleine Anlage starten bei etwa 20.000 Euro. „Die Investition amortisiert sich zwischenzeitlich innerhalb von acht Jahren“, sagt Wirth.

Mehr Natur statt Kultur

„Wer in die Natur geht, braucht weniger Strom“, sagt Tim Wösten von Morgenwelt rocks. An seinem Stand können die Besucher versuchen, beim Fahrradfahren 150 Watt zu erstrampeln „und sehen, wie schwierig das nur für einen Moment ist.“

Selber gärtnern und mehr Grün in die Stadt bringen – dafür wirbt Patrick Rodinger im Info-Zelt von „Refarm“. „Wenn mehr Natur in der Stadt ist, wird es auch wieder kühler“, erklärt er.

Sein absoluter Tipp, um kurzfristig viel Energie zu sparen: kalt duschen. „Da duscht man automatisch kürzer“, sagt er.

Funk für die Kontrolle

Nico Wohlfahrt vom Messdienst Delta-T empfiehlt eine Energiemessung für Warmwasser und Heizung. In Mehrfamilienhäuser soll bis 2023 dieser „hydraulische Abgleich“ an Heizungen gemacht werden.

„Das wirkt sich auf die Verbräuche in den einzelnen Wohnungen aus“, erklärt er. Denn beim Abgleich werde überprüft, ob eine optimale Leistung fürs Haus eingestellt sei. Dazu zähle unter anderem der Pumpendruck, die Temperatur und die Heizkurve.

„Da ist großes Einsparpotenzial, das sich in den Zahlen in der Abrechnung zeigt“, erklärt Wohlfahrt, dass sich die größere Geldinvestition nachhaltig auswirke.

Mit Funktechnik könne man zudem monatlich visualisieren, wie hoch der Verbrauch für den jeweiligen Mieter sei. Eine Kalkulation der Kosten ist folglich früher möglich als nur einmal jährlich mit der Abrechung.

Eine Bohrmaschine für alle

„Gegenstände leihen statt zu kaufen“, empfiehlt Luna Knäble von leih.lokal. Denn viele Dinge braucht man nur wenige Tage im Jahr. Warten sie nicht im Regal auf ihren selten Einsatz, spart das auf sekundärem Weg Energie, denn so müssen nicht weitere Geräte hergestellt und vertrieben werden.

Das gefragteste Produkt bei leih.lokal ist mit Abstand die Bohrmaschine. „Wichtig ist, dass Produkte bis zu dem Punkt genutzt werden, bis sie nicht mehr einsatzfähig sind“, erklärt Knäble.

Gold im Topf

„Ernährung ist ein großer Hebel“, sagt Stefanie Meth vom Unverpackt-Laden Tante M. Sie empfiehlt, nicht nur regional und saisonal zu essen sowie einmal in der Woche auf Fleisch zu verzichten, sondern einfach auch nur das einzukaufen, was man wirklich braucht. Denn wer Lebensmittel weg wirft, wirft auch Geld in die Tonne.

„Garen in der Nachwärme“ ist der absolute kurzfristige Energiespar-Tipp von Silvia Dörrenbacher von der Karlsruher Energie- und Klimaschutzagenur. Sie empfiehlt, beispielsweise Nudeln ins sprudelnde Wasser im Kochtopf zu geben und dann den Herd auszuschalten. Die restliche Wärme reiche aus, um die Nudeln fertig zu garen.

Weniger ist mehr

„20 Grad sollten reichen“, empfiehlt Irene Zaborosch von den Stadtwerken Karlsruhe, die Raumtemperatur zu senken. „Das ist die einfachste und pragmatischste Empfehlung“, sagt sie. Denn mit jedem Grad weniger in Räumen könne man sechs Prozent Heizenergie einsparen.

nach oben Zurück zum Seitenanfang