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Statistik für das Jahr 2019 vorgestellt

So bewertet die Polizei die steigende Zahl von Straftaten in Grünwettersbach und Palmbach

Wie steht es um die Kriminalität in Wettersbach? Die Straftaten im Jahr 2019 stiegen an. Wie schätzt die Polizei dies ein?

Ein Senior hält ein Telefon am Ohr.
Vorsicht vor dem Enkeltrick: Die Polizei rät dazu, Senioren präventiv auf betrügerische Anrufe vorzubereiten. Foto: Fabry

„Die Zahlen sind vernachlässigbar und unauffällig, Wettersbach ist sehr, sehr sicher“, kommentierte abschließend der Leiter des Polizeireviers Durlach, Polizeioberrat Heiko Baumgärtner, die Kriminalstatistik 2019 für Grünwettersbach und Palmbach, die er am Dienstagabend in der Ortschaftsratssitzung referierte.

141 Straftaten gesamt, gegenüber 98 im Jahr 2018, setzte er in Relation zu Baden-Württemberg mit insgesamt 573.813 Delikten, davon 44.433 in Karlsruhe, wovon wiederum 2.854 auf Durlach entfielen.

Steigerung von mehr als 200 Prozent

In Palmbach stieg die Anzahl der Straftaten von 24 auf 73 im Jahr 2019, was einer Steigerung von 204,2 Prozent entspricht. Doch auch die Aufklärungsquote zog mit von 41,7 auf beeindruckende 75,3 Prozent. „Auf diesen Lorbeeren werden wir uns nicht lange ausruhen können, 2020 wird es schon wieder ganz anders aussehen“, relativierte der erfahrene Polizist.

Auch sollte man sich nicht von den hohen Steigerungsraten in Prozent täuschen lassen. Der eine Fall von Exhibitionismus am Parkplatz Birkenwäldchen – der Ort würde separat in der Statistik erfasst werden – ergäbe gleich eine Steigerung von 100 Prozent, da 2018 kein Vorfall gemeldet wurde.

Bei den Straftaten gegen Personen, wozu „Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit“ gerechnet werden, entfielen ein Delikt auf Grünwettersbach und sechs auf Palmbach. Auch bei den Wohnungseinbrüchen entfielen je zwei Straftaten auf die beiden Stadtteile. „Es sind geringe Fallzahlen. In der Summe sind sie unproblematisch“, so Baumgärtner, der selbst einmal Opfer eines Einbruchversuchs wurde und vor der „Macht der kleinen Zahlen“ warnte, denn „ein Einbruch ist ein Einbruch zu viel“.

Internet-Kriminalität nimmt zu

Bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten steigerten sich die Fallzahlen für Betrug in Palmbach von sieben auf 38, was knapp 443 Prozent entspricht, in Grünwettersbach dagegen von 21 auf 31 Fälle. „Der Löwenanteil entfällt hier auf die Internet-Kriminalität, der schwer beizukommen ist.“ Entsprechende Spezialkurse seien für Beamte vorgesehen, denn „mit einer Standardausbildung ist da nichts zu holen.“ Baumgärtner appellierte an die „zukünftigen Erben“, den bekannten „Enkeltrick“ oder „falschen Polizeibeamten“ präventiv mit der Oma oder dem Opa zu besprechen: „Klären Sie Ihre Verwandten im Gespräch auf.“

Der Polizeiposten Wettersbach steht auf dem ökonomischen Prüfstand, ihm droht die Auflösung. Tilmann Pfannkuch (CDU) sprach sich für ein Fortbestehen aus und erinnerte daran, dass der Polizeiposten „von allen Höhenstadtteilen anerkannt ist. Sie alle begrüßen die spürbare Nähe, das Individualwissen der Beamten und das wichtige subjektive Sicherheitsgefühl“.

Gewichtige Beschlussvorlagen mit je 30 Seiten überreichte Ortsvorsteher Rainer Frank seinen Räten zur neuen Friedhofsgebührensatzung und zur „Änderung der Hauptsatzung der Stadt Karlsruhe“. Beiden stimmte der Ortschaftsrat zu. Der Entwurf des Lebensmittelmarktes in Grünwettersbach, dessen „innerer Marktablaufs, noch nicht funktional ist“, wird derzeit vom ausgelobten Architekturbüro überarbeitet und – nachdem der Gestaltungsbeirat sein Plazet gegeben hat – im Februar präsentiert.

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