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Zeltlandschaft auf dem Festplatz

So läuft der Aufbau für das Weltkirchentreffen in Karlsruhe

Am Mittwoch soll das Weltkirchentreffen in Karlsruhe auf dem Festplatz über die Bühne gehen. Derzeit laufen die Aufbauarbeiten. Wir haben den Spezialisten über die Schulter geschaut.

Die Zeltkonstruktion zum Weltkirchentag in Karlsruhe.
Ein riesiges Zeltdach überspannt das Treffen der Gläubigen. Foto: Peter Sandbiller

Der Karlsruher Festplatz hat sich in eine riesige Zeltlandschaft verwandelt. Grund dafür: die Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK). Erwartet werden etwa 800 Delegierte und rund 5.000 Teilnehmer aus 352 Mitgliedskirchen. Entsprechend groß müssen die Veranstaltungsräume sein.

Im Mittelpunkt der Zeltlandschaft steht ein Schirm mit einem Durchmesser von 42 Metern und einer Höhe von 22 Metern. „Er überdacht eine Fläche von etwa 4.000 Quadratmetern“, erklärt Mark Liese.

Er ist Geschäftsführer von Magic Sky, einem Unternehmen aus Walzbachtal-Jöhlingen, und hat, zusammen mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den Schirm, die dazugehörige Technik, und weitere kleinere Veranstaltungszelte aufgebaut. „Insgesamt haben wir über 7.000 Quadratmeter nutzbare Fläche geschaffen.“

Es waren jeden Tag etliche Passanten da, die die Aufbauarbeiten beobachtet haben.
Mark Liese, Geschäftsführer bei Magic Sky

Das Herzstück ist aber der große Schirm unter dem später rund 2.800 Gäste Platz finden werden. „Er wurde nach eigenen Plänen bei uns in Walzbachtal konstruiert“, berichtet Liese und fügt hinzu, dass er im vergangenen Jahr bei den Olympischen Spielen in Tokio zum Einsatz kam. „Wir haben dort das Basketball-Feld überdacht. Es sollte eine temporäre Spielstätte geschaffen werden, die nach den Spielen einfach wieder abgebaut werden konnte“, so Liese.

Für alle Großveranstaltungen ist es wichtig, dass keine Säulen den Blick auf das Geschehen behindern und genau diese Voraussetzung bietet der Schirm, da die Dachfläche freitragend ist. „Außerdem steht der Schirm auch bei Wind und Wetter wie ein Fels in der Brandung“, versichert Liese.

„Selbst ein Sturm kann ihm nichts anhaben.“ Eine weitere Besonderheit des Schirms ist, dass er transluzent ist. „Der Stoff ist heller als eine normale Zeltplane und lässt wesentlich mehr Licht durch“, erklärt Liese. Dieses gleichmäßige Licht biete ideale Bedingungen für Live-Übertragungen, meint er.

Riesige Videoleinwände zeigen das Geschehen

Damit alle Zuschauer das Geschehen auf der zwölf mal zwölf Meter großen Bühne gut verfolgen können, wurden zwei riesige Videowände angebracht. Geplant sind an diesem Ort unter anderem morgendliche Eröffnungsgottesdienste und konfessionelle Abendgebete. Außerdem wird es ein Gospelkonzert geben. „Um alles perfekt auszuleuchten, sorgen über 230 Scheinwerfer für das richtige Licht“, berichtet Sascha Kauert, zuständiger Projektleiter bei Magic Sky.

Vier Kameras und mehr als 50 Lautsprecher ergänzen das technische Equipment. „Wir haben ja bereits am 15. August mit dem Aufbau begonnen, jetzt fehlt eigentlich nur noch das Feintuning“, sagt Kauert und meint damit unter anderem das Abkleben der Bühne oder die Bestuhlung des Raums. Am Dienstag finden die Proben statt und am Mittwoch die Eröffnungsveranstaltung.

Unternehmen ist sonst in aller Welt unterwegs

Neben dem überdimensionalen Schirm steht ein doppelstöckiges Zelt, das Seminar- und Meetingräume beherbergt. „Insgesamt gibt es dort 18 verschiedene Räume, die für kleiner Veranstaltungen genutzt werden können“, so Liese.

Ein weiteres Zelt, das als sogenannter „Networking-Bereich“ dient, ist 40 mal 35 Meter groß, beherbergt ebenfalls eine Bühne und ist auch mit Licht und Ton ausgestattet. Insgesamt schickte Magic Sky 22 Mitarbeiter, um die Zeltstadt aufzubauen, weitere zwölf sind während der Veranstaltung für Kamera, Licht und Ton zuständig.

„Es ist schön, dass wir eine solche Großveranstaltung mal so nah an der Heimat haben“, meint Liese. „Sonst sind wir ja in ganz Deutschland, in Europa oder sogar weltweit unterwegs, da freut man sich, wenn man jeden Abend nach Hause kommt.“

Gefreut haben sich Liese und seine Kollegen auch über das Interesse der Karlsruher. „Es waren jeden Tag etliche Passanten da, die die Aufbauarbeiten beobachtet haben“, sagt er. „Die haben zugeschaut und Fragen gestellt. Es ist ja schließlich nichts Alltägliches, was hier passiert.“

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