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Energiekrise

So will die Stadt Karlsruhe in ihren Gebäuden Energie sparen

Angesichts einer drohenden Energiekrise will die Stadt Karlsruhe in ihren Gebäuden den Wärme- und Stromverbrauch um bis zu 20 Prozent senken. So soll das möglich werden.

Rathaus
Als sichtbares Zeichen in der Außenwahrnehmung sollen städtische Gebäude wie hier das Durlacher Rathaus nicht weiter angestrahlt werden. Foto: Georg Hertweck/Stadt Karlsruhe

Die Stadt bereitet sich auf auf eine drohende Gasmangellage vor. Drei kurzfristige Maßnahmen sollen dabei helfen, den Energieverbrauch zu senken, wie der städtische Pressedienst mitteilte.

Hintergrund ist ein drohender Energie-Engpass im Winter, ausgelöst durch reduzierte Gaslieferungen aus Russland. Durch die Drosselung der Gaslieferungen rechnet die Bundesnetzagentur damit, dass die Energieversorgung Deutschlands im Winter nicht ausreichen wird, um Unternehmen und Privathaushalte genügend mit Energie zu versorgen. Somit muss der Energieverbrauch deutlich abgesenkt werden.

Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) hatte im Juli angekündigt, die Stadtverwaltung werde beim Energiesparen vorangehen. Die Sofortmaßnahmen sind ein erster Schritt. Folgende Maßnahmen werden umgesetzt:

Abschalten der Warmwasseraufbereitung in Verwaltungsgebäuden

Die Stadt wird grundsätzlich alle Warmwasserbereitungsanlagen in ihren Verwaltungsgebäuden deaktivieren. Also zentrale Warmwasserspeicher, dezentrale Speicher oder Durchlauferhitzer.

Es gebe jedoch vereinzelte Ausnahmen. Dazu zählen beispielsweise Personalduschen für Arbeitskräfte, die im Rahmen ihrer Tätigkeit duschen müssen, betriebsbedingter Warmwasserbedarf sowie Warmwasser in zentralen Küchen und Teeküchen. Wandwaschbecken in WCs werden etwa nicht mehr mit warmem Wasser versorgt.

Außerbetriebnahme von Klima- und Lüftungsanlagen in öffentlichen Gebäuden

Die Stadt wird möglichst alle Anlagen zur Raumluftkühlung und alle mechanischen Lüftungsanlagen außer Betrieb nehmen. Dies gilt dort, wo es eine freie Möglichkeit der Belüftung gibt und keine zwingenden Gründe die Kälteversorgung erfordern.

Hier geht es um zentrale oder dezentrale Gebäudetechnik, nicht um mobile Geräte wie Ventilatoren. Betroffen sind davon in erster Linie größere Räume, Säle oder Hallen zum Aufenthalt größerer Personengruppen.

Für Veranstaltungsstätten oder beispielsweise Museen gilt dies aktuell noch nicht. Hierfür wird eine angepasste Regelung noch abgestimmt werden.

Beleuchtung von öffentlichen Gebäuden wird abgeschaltet

Als weitere Sofortmaßnahme und laut Stadt „sichtbares Zeichen in der Außenwirkung“ sollen städtische Gebäude nicht weiter angestrahlt werden. Dazu zählen nach Auskunft einer Sprecherin der Stadt die Rathäuser am Marktplatz und in Durlach, das ZKM, das Prinz-Max-Palais sowie Turm und Terrasse am Turmberg. Die Maßnahme solle schnellstmöglich innerhalb der nächsten tage umgesetzt werden.

Hingegen wird die Beleuchtung in den Gebäuden aus Sicherheitsgründen weiterhin angemessen nutzungsspezifisch eingesetzt. Ziel ist die deutliche Absenkung des Strom- und des Heizwärmeverbrauchs.

Insgesamt strebt die Stadt Karlsruhe eine Absenkung ihres Energieverbrauchs in der Summe um bis zu 20 Prozent an.

Das Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft (HGW) beziffert die Wirkung der Sofortmaßnahmen wie folgt: Die Abschaltung von Warmwasseraufbereitungen könne bis zu fünf Prozent der jährlichen Heizwärmebedarfe einsparen und mit der Abschaltung von Kälte- und Lüftungsanlagen außerhalb der Heizperiode ließe sich bis zu sechs Prozent des städtischen Strombedarfes reduzieren. Städtische Gebäude nicht mehr anzustrahlen, hat keinen größeren messbaren Effekt. Sie dient dazu, zum Energiesparen aufzurufen.

Um bis zu 20 Prozent des städtischen Wärme- und Stromverbrauches zu reduzieren, müssen für die Heizperiode noch weitere, deutlich wirksamere Maßnahmen abgestimmt und durchgeführt werden, kündigte HGW an. Die Maßnahmen werden aktuell stadtintern geplant und bewertet.

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