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Auftakt der Ökumenischen Friedensdekade

SPD-Politiker Castellucci fordert in Karlsruhe-Durlach mehr Gerechtigkeit in der Gesellschaft

Jeder könne aktiv dazu beitragen, die Zukunft zu gestalten, sagt Lars Castellucci. Zum Auftakt der Ökumenischen Friedensdekade, die bis 17. November dauert, sprach der SPD-Bundestagsabgeordnete in der evangelischen Trinitatis-Kirche in Karlsruhe Durlach-Aue.

Die Trinitatiskirche in Durlach-Aue am 8. November 2021. Dort ist die Friedensdekade der christlichen Kirchen in der Region eröffnet worden.
Startpunkt: In der Trinitatiskirche in Durlach-Aue ist die Friedensdekade der christlichen Kirchen eröffnet worden. Foto: Jörg Donecker

„Frieden war nicht Wahlkampfthema Nummer Eins“, sagt Lars Castellucci. Der Hochschulprofessor für nachhaltiges Management und SPD-Bundestagsabgeordnete aus dem Wahlkreis Rhein-Neckar spricht von der Kanzel der Trinitatiskirche in Durlach-Aue beim Eröffnungsgottesdienst der Ökumenischen Friedensdekade.

Seit drei Jahren macht Pfarrerin Kira Busch-Wagner Platz für eine Predigt von Menschen aus der Politik. Vergangenes Jahr sprach an der Stelle Michel Brandt, damals noch Karlsruher Bundestagsabgeordneter der Partei Die Linke in Berlin.

Castellucci ist religionspolitischer Sprecher der SPD im Bundestag und Mitglied der Kammer für Migration und Integration der Evangelischen Kirche in Deutschland. Den Frieden in einer Gesellschaft, die einen Krieg vor weniger als 100 Jahren selbst erlebt hat, bewusst wahrzunehmen, das sei wichtig, betont er in seiner Predigt.

Wir sollten uns nicht in eine Opferrolle zurückziehen, sondern aktiv werden, egal wie klein der Beitrag sein mag.
Lars Castellucci, SPD-Politiker

Er fordert auch dazu auf, die Gerechtigkeit in der Gesellschaft zu stärken. Die Menschen neigten inzwischen dazu, zurückhaltender über die Zukunft nachzudenken – auch, weil sie unsicherer geworden sei.

Das Thema Klimaschutz habe im Wahlkampf deutlich mehr Aufmerksamkeit bekommen als der Frieden, stellt Castellucci fest. Es gebe Aufbrüche und Rückschläge, mit denen die Gesellschaft umgehen müsse. „Wir sollten uns nicht in eine Opferrolle zurückziehen“, predigt der Politiker, „sondern aktiv werden, egal, wie klein der Beitrag sein mag.“

Engagement für den Frieden seit über 40 Jahren

Seit mehr als 40 Jahren setzt sich die Ökumenische Friedensdekade für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung ein. Die Bewegung entwickelte sich in den 1980er Jahren parallel in Ost- und Westdeutschland. Später ging es darum, die Gemeinschaft der Kirchen in Ost und West zu stärken.

Die Friedensdekade fällt jährlich jeweils in die Zeit zwischen dem drittletzten Sonntag des Kirchenjahres bis zum Buß- und Bettag am 17. November. Sie ist von gemeinsamen Gottesdiensten und dem interreligiösen und ökumenischen Dialog geprägt. Vom 7. bis 17. November will die Ökumenische Friedensdekade auch in den Kirchen in Karlsruhe das christliche Zeugnis des Friedens vertiefen und zur friedenspolitischen Willensbildung in Kirchen, Gemeinden und Gesellschaft beitragen.

Kira Busch-Wagner nennt es einen Grund zur Freude, auch in diesem Jahr den Regio-Gottesdienst zur Eröffnung der Friedensdekade zu gestalten. „Es ist schön, dass die Nachbargemeinden mit uns gemeinsam Gottesdienst feiern und wir so eine große Reichweite für die diesjährige Friedensdekade bekommen“, sagt die Pfarrerin der Trinitatisgemeinde.

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