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Plus acht Prozent

Stadt Karlsruhe plant Erhöhung der Kita-Gebühren um bis zu 23 Euro

Die Elternbeiträge könnten zum 1. September in städtischen Kitas steigen. Im Juni entscheidet der Gemeinderat. Auswirkungen hat das auch auf private Träger.

Ein Schild vor einem Kindergarten
In städtischen Kindergärten in Karlsruhe wird es für Eltern vermutlich ab September teurer. Foto: Rolf Vennenbernd picture alliance/dpa

Die Stadt Karlsruhe will die Gebühren für ihre Kindertagesstätten zum 1. September um rund acht Prozent erhöhen. Es wäre der zweite Preisanstieg binnen zwölf Monaten. Für Eltern geht es um bis zu 23 Euro pro Monat. Indirekt würde sich eine Erhöhung auch auf andere Träger auswirken. Das letzte Wort hat aber der Gemeinderat.

Auf dem Tisch liegt eine Vorlage, über die der Jugendhilfeausschuss bereits am Mittwochnachmittag beraten hat. Was das konkret für Eltern mit Kindern in städtischen Kitas bedeuten würde, ist der Anlage zu entnehmen. Es geht um Beiträge, die zwischen sieben und eben 23 Euro pro Monat teurer werden sollen.

313 Euro für einen Ganztagsplatz

Zuletzt waren die Gebühren im Sommer 2022 gestiegen. Davor kostete Eltern beispielsweise die Halbtags-Betreuung eines Kindes, das mindestens drei Jahre alt ist, in einer städtischen Kita 70 Euro. Von aktuell 76 soll dieser Betrag nun auf 83 Euro steigen. Ein Ganztagsplatz für Unter-Dreijährige (U3) stieg ohne Essen im Vorjahr von 275 auf 290 Euro und könnte künftig 313 Euro kosten.

Die Stadt begründet die geplante Erhöhung mit „kontinuierlich steigenden Personalkosten“ sowie Preissteigerungen im Sach- und Raumkostenbereich und inflationären Entwicklungen. Der Vorschlag sei „angemessen“ und eine „elementare Notwendigkeit“.

Stadt Karlsruhe zahlt Zuschüsse an private Träger

Die Rathaus-Berechnung berücksichtigt eine Änderung, die im vergangenen Jahr Grüne, SPD sowie Karlsruher Liste und „Die Partei“ durchgesetzt hatten. Schon damals hatte die Stadtverwaltung einen größeren Preissprung vorgeschlagen. Mit ihren Stimmen erreichten die Parteien, dass die Zusatzkosten nur zu 60 Prozent auf die Eltern umgelegt wurden. Den Rest übernahm die Stadt.

Das gilt laut Beschluss auch für künftige Erhöhungen wie die nun geplante. Deshalb stimmt der Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung am 27. Juni gleichzeitig über die Anhebung der sogenannten Erstkinderzuschüsse ab. Die bezahlt die Stadt an private und kirchliche Träger – gewissermaßen als Anteil am eigentlichen Elternbeitrag.

Preisniveau soll stadtweit fast gleich werden

Verdeutlichen lässt sich das an einem Beispiel: Kostet ein Ganztagsplatz für ein U3-Kind bei Träger x mehr als derzeit 290 Euro, übernimmt die Stadt bis zu 187 Euro pro Monat. Würde der Träger also eigentlich 477 Euro verlangen, läge er dank Zuschuss für die Eltern exakt auf dem Niveau der Beiträge in städtischen Kitas.

Für die Träger ist das wichtig, denn laut Vorgabe aus dem Rathaus dürfen sie ab dem 1. September 2024 für ihre Betreuungsplätze nur noch maximal zehn Prozent mehr verlangen als die Stadt in ihren Einrichtungen.

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