Skip to main content

Neue Erschließungsstraße

Karlsruhe würdigt berühmten Rabbiner und benennt Straße nach ihm

Fromme Juden aus aller Welt pilgern zum Grab von Netanel Weil nach Karlsruhe. Nun würdigt die Stadt den Rabbiner mit einer Straßenbenennung.

© Jodo-Foto /  Joerg  Donecker// 18.01.2022 Strassenneubau in der Lohfeldsiedlung " Netanel-Weil-Strasse",      -Copyright - Jodo-Foto /  Joerg  Donecker Sonnenbergstr.4  D-76228 KARLSRUHE TEL:  0049 (0) 721-9473285 FAX:  0049 (0) 721 4903368  Mobil: 0049 (0) 172 7238737 E-Mail:  joerg.donecker@t-online.de Sparkasse Karlsruhe  IBAN: DE12 6605 0101 0010 0395 50,
BIC: KARSDE66XX Steuernummer 34140/28360 Veroeffentlichung nur gegen Honorar nach MFM zzgl. ges. Mwst.  , Belegexemplar und Namensnennung. Es gelten meine AGB.
Gebiet im Umbruch: In der Nähe des Oststadt-Kreisels soll eine neue Erschließungsstraße nach Netanel Weil benannt werden. Foto: Jörg Donecker

Karlsruhe will eine Straße nach Rabbiner Netanel Weil benennen. Der Geistliche war von 1750 bis zu seinem Tod im Jahr 1769 Landesrabbiner für die Markgrafenschaft Baden-Durlach und Baden-Baden und veröffentlichte wichtige jüdische Schriften.

Sein Grab befindet sich auf dem alten jüdischen Friedhof an der Ostendstraße, in dessen Nähe nun die Netanel-Weil-Straße geplant ist. Konkret geht es um eine neue Erschließungsstraße, die durch die Entwicklung des Gebiets „Im Lohfeld“ entsteht.

Sie verläuft zwischen der Henneberg- und der Wolfartsweierer Straße. Der alte jüdische Friedhof liegt etwas westlicher zwischen Ostend- und Sommerstraße.

Gemeinderat gefragt

Der Gemeinderat muss der Benennung nächsten Dienstag noch zustimmen. Immer wieder hatte die Jüdische Gemeinde den Wunsch nach einer solchen Würdigung des Rabbiners geäußert. Er steht seit 2010 auf der Vormerkliste für Straßenbenennungen.

Bei der Synagoge in der Nordstadt gab es jedoch keine Option. Da es auch einen räumlichen Bezug bei einer Benennung braucht, gab es erst jetzt beim Friedhof eine Chance.

Zum dortigen Friedhof pilgern wegen Weil regelmäßig fromme Juden auch aus dem Ausland, der Grabstein wurde vor einigen Jahren erneuert.

Mit zehn Jahren ging es auf die Talmudschule

Weil wurde 1687 in Stühlingen geboren, er stammt aus einer alten Rabbinerfamilie. Im Alter von zehn Jahren wurde er auf die Talmudschule in Fürth geschickt. Von dort ging er nach Prag zu Rabbiner Abraham Brod.

Diesem folgte er 1709 nach Metz und 1713 nach Frankfurt, von wo aus ihn Brod als Rabbiner nach Offenbach vermittelte. Nach Brods Tod kehrte Weil 1717 nach Prag zurück und arbeitete als Privatgelehrter.

Nach der Vertreibung der Juden aus Prag und Böhmen bekam Weil die Stelle des Landesrabbiners in der Ritterschaft Neckar-Schwarzwald. 1750 erfolgte der Wechsel nach Karlsruhe. Er starb 1769 während einer Versammlung jüdischer Gemeinden der Markgrafenschaft Baden-Baden.

Beerdigt wurde er auf dem ersten jüdischen Friedhof am heutigen Mendelssohnplatz. Bei dessen Verlegung 1898 hin zur Ostendstraße wurde auch sein Grab umgezogen.

Beim nächsten Mal sind Frauen dran

Die nächsten neuen Straßennamen wird es beim Technologiepark im Osten der Stadt geben. Dort sollen Frauen zum Zug kommen, erklärt die Stadtverwaltung.

Das Liegenschaftsamt sei dabei, passende Vorschläge zu erarbeiten. Im März sollen diese dann auf dem Tisch liegen.

nach oben Zurück zum Seitenanfang