„And the Winner is …“ In der PionierGarage gibt es nicht nur einen Gewinner: Alle Teilnehmer profitieren von dem, was diese deutschlandweit größte studentische Initiative am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) macht, auch wenn nur eine Gruppe das Preisgeld mit nach Hause nehmen kann.
Ihr Logo: eine Schildkröte, deren Beine eifrig in der Luft rudern, auf ihrem Rücken ist eine Rakete geschnallt: „Einfach durchstarten ist unser Motto“, sagt Adrian Wimmer, einer der Organisatoren dieser Garage, die so gar nichts von Parken oder Stillstand hat.
Gegründet 2008, hilft sie studentischen Gruppen dabei, sich selbständig zu machen. In der Oststadt unterhält sie eine Wohnung, in der Beratungen stattfinden und informelle Treffen. Zwei Räume sind für einen geringen Betrag an Gruppen vermietet, die hier ihre Start-ups planen können.
Workshops unter anderem mit CureVac-Gründer
Von hier aus werden auch die vielen Seminare über die grundlegenden Dinge einer erfolgreichen oder neuen Firma organisiert: Akquise und Betreuung von Kunden, Verwaltung der Finanzen oder Marketing. Da gibt es nicht wenige Fallstricke, oder wie es auf ihren Seiten heißt: do’s and don’ts.
Beratung und Workshops in den „Founders Nights“ sind praxisnah und werden von erfolgreichen Unternehmensgründern durchgeführt, unter anderem vom Gründer der Tübinger Firma CureVac, Ingmar Hörr, der vor 21 Jahren das biopharmazeutische Unternehmen gegründet hat – heute weltweit bekannt. Dabei sind auch Partner der PionierGarage wie Daimler oder Allianz. Früher live, werden die Founders Nights jetzt per Youtube-Stream durchgeführt.
Preisgelder in Höhe von 8.000 Euro
Als besonderes Event veranstaltet die Garage jeden Winter das „Grow“: Über elf Wochen können sich Teams mit neuen Ideen zu Start-ups um das Preisgeld von 8.000 Euro bewerben, betreut von hochkarätigen Mentoren. „Es kommt dabei gar nicht darauf an, dass sie etwas Fertiges präsentieren“, meint Wimmer. „Sie müssen zeigen, dass sie sich in elf Wochen weiterentwickeln können, dass ihre Ideen wachsen.“
Am 19. November war das „Kickoff“ mit knapp 50 Gruppen. Am 17. Dezember hat eine Jury nach einer zweiten Präsentation zehn besonders überzeugende Gruppen ausgewählt. Am 11. Februar ist das Finale. „Nicht alle Gruppen des Kickoffs haben überhaupt mitgemacht, manche wollten erst einmal eine Präsentation ausprobieren, Erfahrungen sammeln und erste Kontakte knüpfen“, erzählt Wimmer.
Final-Gruppen beschäftigen sich unter anderem mit Elektromobilität
Unter den zehn Übriggebliebenen sind Gruppen, die sich etwa dem Datenschutz verschrieben haben, der Elektromobilität durch verbessertes Aufladen von E-Bikes, dem Umweltschutz durch ein Ausleihsystem von Einkaufstaschen oder der geistigen Gesundheit durch den Fokus auf das Positive im Menschen.
Zum Finale wie zu allen anderen Veranstaltungen gehörte früher natürlich der persönliche Austausch, das Kennenlernen und die Diskussion, das Kontakteknüpfen, im inoffiziellen Teil des Abends. Das ist zurzeit natürlich etwas schwieriger geworden, aber durch die Technik immer noch möglich – zudem gehört diese Generation der Studenten, sei es aus dem Wirtschaftsingenieurbereich, aus der Physik oder der Informatik, sowieso zu den Digital Natives.