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Kreisfußball unter der Lupe

Stupfericher Kreisliga-Kollektiv ist für Gegner unberechenbar

Die Tormaschine der Kreisliga Karlsruhe läuft bei der SG Stupferich. Dass der Bergdorf-Club aber die Tabelle anführt, liegt auch an der besten Abwehr.

Pascal Worg (links) vom Tabellendritten Fvgg Weingarten liegt mit bislang 14 Treffern auf dem geteilten Rang zwei der Torjägerliste. Sportfreund Thomas Hübner (rechts) kommt wie die Forchheimer insgesamt nicht mit.
Pascal Worg (links) vom Tabellendritten Fvgg Weingarten liegt mit bislang 14 Treffern auf dem geteilten Rang zwei der Torjägerliste. Sportfreund Thomas Hübner (rechts) kommt wie die Forchheimer insgesamt nicht mit. Foto: GES-Sportfoto GES/Stefan Mazur

Noch zwei Spieltage, dann ist Halbzeit in der Saison 2022/23 in Kreisliga. Es spricht viel dafür, dass die SG Stupferich die Herbstmeisterschaft für sich entscheiden wird. Ein Sieg am Sonntag gegen Germania Neureut reicht, um die Hinrunde auf Platz eins zu beenden.

Am unteren Ende der Tabelle hat sich die DJK Mühlburg eingerichtet, die schon jetzt mit der Planung für die kommende Spielzeit in der A-Klasse beginnen kann. Nur ein Wunder kann das bereits abgeschlagene Schlusslicht noch retten. Zu den Enttäuschungen der bisherigen Saison zählen auch die Sportfreunde Forchheim, die ihrem gehobenerem Anspruch weit hinterher hinken.

Wieso grüßt die SG Stupferich von ganz oben?

Die Mannschaft von Spielertrainer Rouven Gondorf legte auch in dieser Saison den schon klassischen Fehlstart hin, kassierte gleich zum Auftakt eine 1:2-Heimniederlage gegen den KIT SC und verlor am dritten Spieltag auch gegen den immer noch schärfsten Rivalen Spvgg Söllingen mit 3:4. „Jetzt geht es schon wieder los“, habe er nach den Anfangspleiten befürchtet, gibt SG-Sportdirektor Manuel Brenk zu. Doch danach lief nicht nur die Tormaschine auf Hochtouren, sondern die Hintermannschaft ließ bis dato nur noch zwölf weitere Gegentreffer zu.

Angesichts des überragenden Torverhältnisses von 50:17 könnte das Punktekonto noch besser gefüllt sein als „nur“ mit 32 Zählern. Aber in den vergangenen beiden Spielen bei der SG Daxlanden (0:0) und zuhause gegen den FC Neureut (1:1) war der Sturm nur mehr ein laues Lüftchen. Gegen Germania Neureut, am Sonntag letzter Hinrundengegner der SGS, die zum Abschluss der ersten Halbserie am 17. Spieltag spielfrei hat, soll die Flaute ein Ende haben.

Beim Blick auf die Torjägerliste fällt auf, dass bislang nur Fabrice Rolf zweistellig getroffen hat, mit elf Toren liegt er auf Rang sieben. „Unser Vorteil ist, dass wir im Kollektiv stark sind, das macht uns ein Stück weit unberechenbar“, sagt Brenk. Sportchef lobt aber auch die „gute Arbeit“ des Trainergespanns Gondorf/Andre Lutz insbesondere beim hinteren Mannschaftsteil. Der Stabilität in der Abwehr dienlich war auch die unverhoffte Rückkehr von Routinier Ingo Rastetter, der vor sechs Wochen seine aus familiären Gründen genommene Auszeit beendete. „Ingo hatten wir nicht auf dem Schirm“, gibt Brenk zu.

Jonas Daum dagegen schon. Der 31-Jährige belebt nach seinem auskurierten Kreuzbandriss die Offensive. Ebenso wie die „überragende Verpflichtung“ Murat Demiral, der aus Daxlanden ins Bergdorf wechselte. „Er sorgt auf der Zehn für das gewisse Etwas“, schwärmt Brenk, der trotz der guten Zwischenbilanz vorerst am offiziellen Saisonziel festhält: „Wir wollen unter die ersten Fünf.“

Was ist mit den Sportfreunden Forchheim los?

Nach 14 Spielen Platz 14 mit 16 Punkten - das ist alles andere als das, was sich die Verantwortlichen des Kreisliga-Dinos zu Rundenbeginn versprochen haben. „Die Saison ist verkorkst. Wir hatten uns einen guten Mittelfeldplatz zum Ziel gesetzt, sind aber einfach zu inkonstant. Es nützt nichts, eine gutes Spiel zu zeigen, wenn darauf vier schlechte folgen“, sagt Abteilungsleiter Thomas Schmidtgen.

Immerhin scheint zwar nicht unbedingt der statistische Trend gebrochen, aber doch lässt der hinterlassene Eindruck auf dem Platz etwas hoffen. Nachdem die Sportfreunde an Allerheiligen ein laut Schmidtgen „richtig gutes Spiel“ gemacht und beim Tabellenzweiten Spvgg Söllingen mit 3:0 gewonnen hatten, zeigten sie auch am vergangenen Sonntag beim 2:3 gegen den starken TSV Auerbach eine gute Leistung. Die vor zwei Wochen vollzogene Trennung von Trainer Manuel Jung, der erst im Sommer in Forchheim angetreten war und der vorerst intern durch Co-Trainer Stefan Ochs und Mario Dusig ersetzt worden ist, scheint zu fruchten. Das Duo werde laut Schmidtgen auch an diesem Sonntag gegen den FC Busenbach die Verantwortung tragen.

Wer auf den glücklosen Jung längerfristig folgen wird und „in der Rückrunde das Beste draus machen“ soll, ist noch offen. „Wir sind auf der Suche, haben auch schon einige Gespräche geführt, haben aber noch nichts entschieden“, berichtet Schmidtgen, der von einer „schwierigen Situation“ spricht, „wie beim KSC“.

Warum ist die DJK Mühlburg abgeschlagenes Schlusslicht?

Dass der Tabellenletzte in der Schießbuden-Wertung nicht Spitzenreiter ist, weil die VSV Büchig schon 52 und damit drei Tore mehr kassiert hat, ist den Mühlburgern nur ein schwacher Trost. Die DJK hat in 14 Spielen erst vier Punkte gesammelt und liegt schon sieben Zähler hinter Aufsteiger Büchig zurück, derweil der Rückstand auf die SG Daxlanden auf dem ersten Nichtabstiegsplatz bereits neun Zähler beträgt.

Sportchef Sylvio Krauß gibt sich denn auch keinen Illusionen hin: „Man kann davon ausgehen, dass wir es nicht mehr schaffen. Für uns wird es in der A-Klasse weitergehen, dort werden wir wieder angreifen. Manchmal muss man eben einen Schritt zurückgehen, um wieder weiter nach vorne zu kommen.“ Vielleicht, sinniert Krauß, wäre es besser gewesen, wenn die DJK den Abstieg in der vergangenen Saison nicht doch noch verhindert hätte.

Krauß ist von der Entwicklung nicht überrascht, von Wortbrüchen eines halben Dutzends früherer DJK-Spieler aber immer noch enttäuscht, die zu Jahresbeginn ihren Verbleib zugesagt und dann doch das Weite gesucht hätten. Nur drei Stammspieler der Vorsaison seien noch im Kader. „Die Spieler, die wir aus der A- und B-Klasse noch holen konnten, können es nicht rausreißen. Wie sich die Mannschaft präsentiert, ist aber okay“, sagt Krauß.

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