Skip to main content

SEK-Einsatz in Karlsruhe

Großeinsatz in der Karlsruher Südstadt: Mann bedroht Ehefrau, Polizei sichert Waffen

Spezialkräfte der Polizei haben am Sonntagabend bei einem Großeinsatz einen 62-jährigen Mann festgenommen. Er hatte seine Ehefrau geschlagen und bedroht. Vor Ort entdeckten die Polizisten mehrere Waffen.

Großeinsatz Polizei Südstadt Karlsruhe Sperrung
Bedrohungslage in der Karlsruher Südstadt Die Spezialkräfte der Polizei sperrten den Bereich in der Augartenstraße ab. Foto: Thomas Riedel

Ein Großeinsatz der Polizei in der Karlsruher Südstadt hat am Sonntagabend für Aufsehen gesorgt. Eine Frau hatte die Polizei verständigt, nachdem ihr betrunkener Ehemann sie am späten Nachmittag geschlagen und ihr gedroht hatte, sie umzubringen. Das berichtet das Polizeipräsidium Karlsruhe am Montagvormittag.

Mit Unterstützung des Spezialeinsatzkommandos Baden-Württemberg rückten die Beamten am Sonntagabend an, um den 62-Jährigen festzunehmen.

Die Ehefrau war gegen 16.55 Uhr aus der gemeinsamen Wohnung in der Augartenstraße zu einer Nachbarin geflüchtet und hatte dort die Polizei verständigt. Gegenüber der ersten Streife, die am Ort des Geschehens eintraf, sagte die 59-jährige Frau aus, ihr Mann sei im Besitz einer Maschinenpistole und einer Handgranate.

Die Beamten nahmen die Hinweise sehr ernst, zumal der 62-Jährige die Polizei bereits in der Vergangenheit mit gefährlichen Aktionen auf Trab gehalten hatte. Das in Göppingen stationierte Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei wurde in Marsch gesetzt, außerdem zog man Kräfte der Polizei-Hundeführerstaffel und Beamte der Kripo hinzu.

Die Augartenstraße wurde abgeriegelt, die ebenfalls gerufene Berufsfeuerwehr platzierte ein Sprungkissen unterhalb der Wohnung des 62-Jährigen. Nach BNN-Informationen war der Mann in der Vergangenheit schon einmal durch einen Sprung aus dem Fenster in Erscheinung getreten.

Polizei fand in der Karlsruher Wohnung mehrere Waffen

Gegen 19.45 Uhr drangen die Spezialkräfte der Polizei schließlich in die Wohnung ein und nahmen den alkoholisierte Mann widerstandslos fest. Wie die Polizei weiter mitteilt, ist er psychisch erheblich beeinträchtigt. Der Mann gilt wegen einer latenten Suizidgefahr als unberechenbar. Die Polizei führte ihn ab, anschließend wurde der Südstädter in der Psychiatrie einer Klinik untergebracht. Auch seine Frau musste sich aufgrund ihrer Verfassung durch den Ausnahmezustand ärztlich betreuen lassen.

In der Wohnung des Paares stieß die Polizei auf die Nachbildung einer Maschinenpistole. Außerdem fielen den Beamten vier Schreckschuss- und Luftdruckpistolen, zwei Schalldämpfer, sechs Magazine mit diverser Munition sowie mehrere Messer mit unterschiedlich langen Klingen in die Hände. Für die Waffen ist lediglich der so genannte kleine Waffenschein erforderlich.

Jetzt muss nach Lage der Dinge geprüft werden, wie es um die Schuldfähigkeit der 62-Jährigen bestellt ist. Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe ist mit dem weiteren Verfahren betraut.

Hinweis der Redaktion

Die Badischen Neuesten Nachrichten berichten nicht über Suizide. Grund dafür ist, dass die Berichterstattung über Selbsttötungen erwiesenermaßen zu vielen Nachahmern führen kann. Ausnahmen werden nur gemacht, wenn ein Fall durch bestimmte Umstände besonders relevant ist. Sollten Sie selbst Probleme haben oder über Suizid nachdenken, gibt es in Deutschland 104 Seelsorgestellen, die jederzeit eine anonyme Beratung anbieten. Die kostenlosen Rufnummern lauten 0800 - 1110111 oder 0800 - 1110222 . In Karlsruhe bieten zudem der Kriseninterventionsdienst K.i.D. ( 0721 - 830 36 47 ) und der Arbeitskreis Leben Karlsruhe ( 0721 - 811424 ) Hilfe und Beratung an.

nach oben Zurück zum Seitenanfang