Skip to main content

Stark gefährdete Art

35 Waldrapp-Küken im Karlsruher Zoo angekommen

Der Karlsruher Zoo hat Neuzugänge bekommen: In der Nacht auf Freitag sind 35 Waldrapp-Küken angekommen, die dort aufgezogen werden. Die Vogelart gilt als extrem gefährdet.

Die Waldrapp-Küken sind aktuell in einer Nestbox untergebracht, zu der Zoobesucher keinen Zutritt haben.
Geschützt: Die Waldrapp-Küken sind aktuell in einer Nestbox untergebracht, zu der Zoobesucher keinen Zutritt haben. Foto: Helena Wehner

Im Zoo Karlsruhe wurde in den vergangenen Wochen eine Aufzuchtstation eingerichtet. Dort sind in der Nacht von Donnerstag auf Freitag 35 Waldrapp-Küken mit ihren Ziehmüttern aus dem Tierpark Rosegg in Kärnten (Österreich) angekommen, wie die städtische Pressestelle mitteilte.

Sie werden im Zoo weiter von ihren Ziehmüttern versorgt und übersiedeln im Mai mit ihnen gemeinsam nach Binningen am Bodensee. Dort erhalten sie ihr Flugtraining und fliegen im August – begleitet von ihren Ziehmüttern in Ultraleichtflugzeugen – in ihr Überwinterungsgebiet nach Spanien.

Der Waldrapp ist eine der weltweit gefährdetsten Vogelarten
Matthias Reinschmidt, Zoodirektor

„Der Waldrapp ist eine der gefährdetsten Vogelarten der Welt. Wir sind sehr stolz, dass wir uns hier im Zoo mit dem Standort der Aufzuchtstation am Erhaltungs- und Auswilderungsprogramm beteiligen dürfen“, sagt Zoodirektor Matthias Reinschmidt über die Tier-Zugänge aus Österreich.

Er hat das Projekt in den vergangenen Jahren bereits am Bodensee besucht.

Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe baut Unterstützung für den Waldrapp aus

Die Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe unterstützte das Projekt in der Vergangenheit mit 20.000 Euro jährlich, in diesem Jahr werden es sogar rund 30.000 Euro sein.

„Für uns ist es etwas ganz Besonderes, diese Art und vor allem die sehr aufwendige Aufzucht unseren Zoogästen zeigen zu können. Wir wollen so auch die Menschen hier vor Ort für die Gefährdungslage dieser Art sensibilisieren“, erläutert Reinschmidt.

„Wir freuen uns, dass der Zoo, der das Projekt schon seit Jahren über seine Stiftung unterstützt, in diesem Jahr einen geeigneten Platz für die Handaufzucht zur Verfügung stellt“, betont Johannes Fritz, Projektmanager und Gründer von „Waldrappteam Conservation & Research“.

Neue Route nach Spanien

In diesem Jahr stelle der Vogelzug mit dem neuen Ziel Andalusien eine besondere Herausforderung für das Projekt dar. Bisher war die Toskana das Ziel.

Der Waldrapp war in der Natur ausgestorben. Die Tiere müssen die Flugrouten vom Menschen erlernen.
Der Waldrapp war in der Natur ausgestorben. Die Tiere müssen die Flugrouten vom Menschen erlernen. Foto: Lisa Kern/Stadt Karlsruhe/Zoologischer Stadtgarten

Da die Vögel dieser Kolonie aber Probleme bei der Querung der Alpen im Herbst zeigen, wurde nun der neue Platz in Spanien als Wintergebiet gewählt. Auf dieser neuen Route können die Alpen umflogen werden.

nach oben Zurück zum Seitenanfang