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Gänsehaut-Stimmung

Passenger sorgt für würdigen Abschluss bei „Das Fest“ in Karlsruhe

Mike Rosenberg alias Passenger begeistert den Mount Klotz in Karlsruhe binnen Minuten mit seiner selbstironischen Art und sanfter Stimme. Vor dem Auftritt war sich das Publikum über den 38-Jährigen noch uneinig.

Mit großem Bart und unverwechselbarer Stimme spielt sich Passenger in die Herzen der Karlsruher.
Mit großem Bart und unverwechselbarer Stimme spielt sich Passenger in die Herzen der Karlsruher. Foto: Rake Hora

One-Hit-Wonder gibt es in der Welt der Musik unzählige. Passenger beweist zum „Fest“-Abschluss, dass sein musikalisches Repertoire deutlich mehr hergibt, als sein bekanntester Song „Let her go“. Der britische Sänger mit dem großen Bart hat die „Fest“-Fans schnell auf seiner Seite.

„Wie ihr wisst, habe ich tatsächlich nur den einen Hit, durch den ich bekannt wurde. Ich spiele ihn nun fünfzehn Mal“, witzelt der 38-Jährige zu Beginn. Natürlich sind die Worte des Mannes aus dem englischen Brighton nicht ernst gemeint. Doch die selbstironische Seite ist Markenzeichen von ihm und kommt beim „Fest“ bestens an.

„Es ist der Hammer. Wir sind begeistert“, sind sich Dunja Karl und Linda Eberle nach zwei Liedern einig. Vor dem Auftritt herrscht unter den Zuschauern dagegen Uneinigkeit. Teils sind die Erwartungen gedämpft. „Wir lassen uns einfach überraschen“, ist von vielen zu hören. Andere hätten sich zum Abschluss etwas „Knalliges“ gewünscht.

Passenger kommt auf die „Fest“-Hauptbühne nur mit Gitarre und Stimme

Die Skeptiker verstummen allerdings schnell. Ohne Band im Hintergrund, aber mit sanfter Stimme und Gitarre setzt er Akzente. Im Gegensatz zu vielen Künstlern ist sein Auftritt puristisch. Er konzentriert sich auf das Wesentliche und animiert so die Massen.

Beim Song „Survivors“ spielt er auf das Spiel des Lebens an. Beim Cover von „Sound of Silence“ wird es melancholisch. Zu Bryan Adams „Heaven“ leuchten viele Handys auf dem Hügel. Mehrfach ist Zeit für Gänsehautstimmung.

Natürlich spielt Passenger „Let her go“ am Mount Klotz – wenn auch nicht 15 mal. Die Menschen gröhlen bereits nach den ersten Gitarrentönen, sie singen lautstark mit.

Gehört hatte ihn vermutlich jeder schonmal. Auf stolze 3,2 Milliarden Aufrufe kommt der Song des Briten auf Youtube. Die Geschichte hinter dem Hit ist allerdings traurig. Die Trennung von seiner Freundin inspirierte ihn zu dem Welterfolg.

Zuvor tourte Michael „Mike“ Rosenberg, wie er bürgerlich heißt, als Straßenmusiker durch Großbritannien und Australien. Dass er für Überraschungen gut ist, zeigte er vor sechs Jahren in Köln. Mitten in der Fußgängerzone gab es ein spontanes Konzert. Beim „Fest“ wird deutlich, dass Rosenberg den Bezug zu den Leuten nicht verloren hat, auch wenn mittlerweile fast jeder seine Stimme kennt.

Der Mount Klotz war bereits vor dem Auftritt von Passenger ordentlich gefüllt. Später leuchteten die Handys.
Der Mount Klotz war bereits vor dem Auftritt von Passenger ordentlich gefüllt. Foto: Stefan Meister

Ihm gelingt es, die Zuschauer zu verzaubern. Immer wieder bedankt er sich bei den „Fest“-Fans. Obwohl die Songs von ihm melancholisch klingen, keimt aus der Stimme des 38-Jährigen Hoffnung und eine positive Einstellung.

Bei „Scare Away The Dark“ lassen die Zuschauer anstatt der Zugabe-Rufe ein „Oh-Oh-Oh“ folgen.

Rosenberg kommt zurück auf die Bühne und reißt das Publikum bis zum Ende mit. „I f*ing love you“, ruft er den Karlsruher Fans entgegen – dann erklingt der letzte Ton auf der Hauptbühne.

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