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Hälfte der Pelikan-Population gestorben

Vogelgrippe im Karlsruher Zoo: Alle Hawaiigänse sind bereits tot

Die Vogelgrippe hat den Karlsruher Zoo weiter fest im Griff. Seit dem Bekanntwerden des ersten Falls sind bereits zehn Pelikane, neun Hawaiigänse, eine Hühner-, eine Kaiser- und eine Nonnengans gestorben.

Vogelgrippe
Quarantäne: Im Karlsruher Zoo wütet die Vogelgrippe. Pfleger dürfen nur noch mit Schutzausrüstung in die Anlagen. Foto: Timo Deible

Bei drei Pelikanen und zwei Hawaiigänsen wurde ebenso wie bei einem in der Günther-Klotz-Anlage gefundenen toten Graureiher die „hochpathogene aviäre Influenza“ bestätigt.

Bei sämtlichen anderen toten Tieren steht die Untersuchung durch das Friedrich-Loeffler-Institut noch aus.

Bis Mittwochvormittag wurden sämtliche 700 Vögel des Zoos untersucht und zahlreiche weitere Verdachtsfälle ermittelt. „Das Ende der Fahnenstange ist leider noch nicht erreicht“, sagt Zoosprecher Timo Deible auf Nachfrage der BNN.

Für genaue Prognosen sei es allerdings noch zu früh. Das liege auch an der unterschiedlichen Anfälligkeit der unterschiedlichen Vogelarten. Wasservögel wie Enten, Gänse oder Pelikane reagierten besonders empfindlich auf den aktuellen Erreger H5N1. Das spiegle sich derzeit leider auch im Zoo wider.

Alle Hawaiigänse des Karlsruher Zoos sind tot

Klar ist bereits, dass die Vogelgrippe den Zoo sehr schwer getroffen hat. „Bislang hatten wir die größte Pelikan-Gruppe in Deutschland“, sagt Zoosprecher Timo Deible auf Nachfrage der BNN. „Und nun ist rund die Hälfte der Tiere bereits tot.“

Außerdem sind bereits alle Hawaiigänse gestorben. Wie es in den kommenden Tagen weitergeht, kann nach Einschätzung von Deible und Zoodirektor Matthias Reinschmidt nur schwer vorhergesagt werden.

Schutzkonzept für Pfleger

Bei Tieren, die sich mit der Vogelgrippe infiziert haben, kann sich der Gesundheitszustand innerhalb weniger Stunden rapide verschlechtern. Und bereits wenige Stunden nach den ersten Symptomen sind die infizierten Tiere dann tot.

Um das Infektionsgeschehen unter Kontrolle zu bekommen, wurden die Zoo-Vögel direkt nach dem Bekanntwerden des ersten Falls in Gruppen aufgeteilt und der Zoo wenig später für Besucher geschlossen. Für die Pflege der Tiere wurde ein spezielles Quarantäne-Konzept erstellt. Tierpfleger ziehen vor dem Betreten der Anlagen einen Schutzanzug sowie Brille, Maske, Handschuhe und Überschuhe an.

Zoo bleibt vermutlich noch länger geschlossen

Wie lange der Karlsruher Zoo geschlossen bleibt, kann Deible derzeit noch nicht sagen. „Das Infektionsgeschehen hat immer zwei Seiten“, sagt der Zoosprecher. „Und weil Infektionen auch nach außen getragen werden können, müssen wir auch die Vögel außerhalb des Zoos schützen.“ Zuchtgeflügel sind ebenso anfällig für Vogelgrippe wie Zootiere.

Geflügelzüchter ergreifen bei Vogelgrippe-Ausbrüchen in der Region ebenfalls früh Maßnahmen zum Schutz vor Ausbrüchen. Vollkommen überraschend kommt der aktuelle Ausbruch im Zoo übrigens nicht. Nach Einschätzung des Friedrich-Loeffler-Instituts ist die Vogelgrippe in diesem Winter weit stärker in Deutschland verbreitet als in den vergangenen Jahren.

Service

Die Stadt informiert: Beim Ausbruch der hochpathogenen Vogelgrippe liegt die oberste Priorität darin, das Verschleppen des Virus in Bestände von Wirtschaftsgeflügel und private Geflügelhaltungen zu verhindern, einschließlich der aus Restriktionen folgenden hohen wirtschaftlichen Schäden für die Geflügelwirtschaft.

Tote Wasservögel und Greifvögel in freier Wildbahn oder auf dem eigenen Grundstück können bei der Feuerwehr über die 112 oder die Behördennummer 115 gemeldet werden. Alle anderen Vogelarten sollten nicht gemeldet werden und können selbst entfernt werden.

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