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10,5 Prozent mehr Gehalt

Tarifverhandlungen von Verdi: Beschäftigte übergeben Unterschriften an Karlsruher Bürgermeister

Aktuell laufen Tarifverhandlungen der Gewerkschaft Verdi für Beschäftigte des öffentlichen Dienstes. Den Verdi-Forderungen schließen sich auch Mitarbeiter der Sozial- und Jugendbehörde der Stadt Karlsruhe an. Sie haben Unterschriften gesammelt.

Übergabe
Unterstützen die Verdi-Forderungen: Dieter Bürk und Amely Poll übergeben 800 gesammelte Unterschriften an Bürgermeister Lenz vor dem Rathaus. Foto: Jörg Donecker

Mitarbeitende der Sozial- und Jugendbehörde bei der Stadt Karlsruhe haben Bürgermeister Martin Lenz (SPD) 800 Unterschriften von Beschäftigten der Behörde übergeben. Sie stellen sich damit hinter die Forderungen ihrer Gewerkschaft Verdi im Rahmen der aktuellen Tarifrunde.

Zentral dabei ist eine Erhöhung der Gehälter um 10,5 Prozent, mindestens aber um 500 Euro. Außerdem sollen Auszubildende, Studierende und Praktikanten 200 Euro mehr erhalten. Auch eine unbefristete Übernahme von Auszubildenden ist Bestandteil des Katalogs.

Mit der Forderung nach mindestens 500 Euro mehr Gehalt sollen vor allem die unteren und mittleren Lohngruppen bessergestellt werden, sagte Amely Poll vom Verdi-Bezirk Mittelbaden-Nordschwarzwald. „Die Sicherung der Einkommen für diese Beschäftigten sei besonders wichtig“, so Poll mit Blick auf die derzeit hohen Inflationsraten und Energiekosten sowie deutlich verteuerte Lebensmittel.

Poll forderte Bürgermeister Lenz dazu auf, die Forderungen der Gewerkschaft zu unterstützen und bei den Arbeitgebern dafür zu werben. Dieter Bürk vom Personalrat der Sozial- und Jugendbehörde berichtete, es sei nicht schwierig gewesen, die Unterschriften zusammenzubekommen. Anfang Dezember hatten die Gewerkschafter begonnen, zu sammeln.

Tarifverhandlungen von Verdi: Erzieherinnen berichten von Problemen in Karlsruhe

Ersin Halat-Pourramebani, eine Erzieherin aus der Betriebskindertagesstätte der Stadt Karlsruhe, verwies auf den Erzieherinnenmangel. Darauf werde mit reduzierten Öffnungszeiten reagiert.

Notwendig sei aber mehr Gehalt, der Beruf müsse attraktiver werden. Ihre Kollegin Luise Petersmann kritisierte, der Beruf des Erziehers sei gesellschaftlich nicht so viel wert. Das müsse sich ändern. „Dass wir heute hier stehen müssen und unsere Lage erklären müssen, ist schon beschämend genug“, so Petersmann.

Bürgermeister Lenz wechselte von der Rolle des Arbeitgebers, den auch zu vertreten hat, schnell in die Rolle des Sozialdezernenten.

Die derzeitige Krisenkulisse bedrohe breite gesellschaftliche Schichten in einem bisher ungekannten Ausmaß. Diejenigen, die im unteren Teil des Schichtenmodells lebten, „verdienen jetzt komplett unsere Aufmerksamkeit“, so Lenz bei der Übergabe der Unterschriften auf dem Marktplatz.

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