
„Konflikte verstehen, Kompetenzen vermitteln“ – unter diesem Slogan machte der Media Truck der Universität der Bundeswehr am Mittwoch Station auf dem Werderplatz. Intention des Forschungsprojekts ist es, psychologische Konfliktforschung mobil und bürgernah erlebbar zu machen.
„Wir möchten den Menschen beispielsweise erläutern, wie man verbal so streitet, dass es für Beide eine Win-win-Situation wird. Es geht um Empathie und Perspektivwechsel“, sagt Marvin Mckaye, Student und Soldat an der Universität der Bundeswehr in München.
Fokus liegt auf psychologischen Streit-Dynamiken
Ein Fokus liege auf der Überprüfung psychologischer Dynamiken, die einen Streit eskalieren oder deeskalieren lassen. Das interdisziplinäre Team aus angehenden Psychologen und Politikwissenschaftlern ist derzeit auf Baden-Württemberg-Tour.
Wir möchten in der Krisen- und Konfliktforschung neue Wege gehen. Zudem möchten wir erfahren, wie die Bevölkerung Streitsituationen wahrnimmt und damit umgeht.Mathias Jaudas, Projektleiter
Nach Karlsruhe steht der Media Truck am Donnerstag in Stuttgart. Die Personen, die bei dem Projekt mitmachen, werden zu ihren privaten Konflikten befragt. Die Interviews werden dann zu Videoformaten geschnitten.
„Wir möchten in der Krisen- und Konfliktforschung neue Wege gehen. Zudem möchten wir erfahren, wie die Bevölkerung Streitsituationen wahrnimmt und damit umgeht“, betont Projektleiter Mathias Jaudas. Das passiere ganz bewusst hier auf der Straße, bei den Menschen – nicht hinter verschlossenen Türen.
Media-Truck wurde eigens konzipiert für das Projekt
Der Media-Truck mit seinem modernen Studio sei eigens dafür konzipiert worden. Auch soziale Medien wie Tiktok, Twitter oder Instagram werden genutzt. Nach Ende des Projekts „Streitkultour“ werde dieses evaluiert.
Meist stecke hinter einem Streit oft noch viel mehr. „Das ist manchmal wie ein Eisberg, bei dem man nicht sieht, was noch unter der Oberfläche verborgen ist“, so Jaudas. Man möchte vor allem Hilfe zur Selbstreflexion anbieten.
Es geht um Empathie und Perspektivwechsel.Marvin Mckaye, Student
„Einen Zauberkasten um Konflikte zu lösen, haben wir natürlich auch nicht parat“, fügt der Dozent und Psychologe hinzu. Es gehe um gewaltfreie Kommunikation auf Augenhöhe, die bewusst Vorwürfe vermeidet.
Oft gehe es bei Konflikten um fehlende Wertschätzung. Zuweilen werde die eigene Betroffenheit auch überbewertet. Der Dialog mit der Bevölkerung wie hier in der Karlsruher Südstadt fließt anschließend in die Studie „Wie streitet man in Deutschland?“ ein.