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Tickets werden knapp

Gelb-rotes Zelt ragt in die Höhe: Aufbau des Karlsruher Weihnachtscircus läuft

Der Blickfang ist zurück: auf dem Karlsruher Messplatz steht das Zelt des Weihnachtscircus. Bis zur Premiere bleibt noch ein Monat Zeit. Die Nachfrage nach Tickets ist aber schon jetzt groß.

Harte Handarbeit: René Sperlich (vorne im Bild) spannt mit einem Kollegen die rund drei Tonnen schwere Plane des Vorzelts für den Karlsruher Weihnachtscircus.
René Sperlich (vorne im Bild) spannt mit einem Kollegen die rund drei Tonnen schwere Plane des Vorzelts für den Karlsruher Weihnachtscircus. Foto: Jörg Donecker

Sein glitzerndes Kostüm hat René Sperlich gegen eine Arbeitsjacke und dicke Stiefel getauscht. Gekonnt klettert der Artist in gut fünf Metern Höhe auf der dicken Plane des Vorzelts herum und schnürt sie an einer Schnittstelle zu.

Der Aufbau des Zeltes für den Karlsruher Weihnachtscircus ist – wie so viele Dinge im Zirkusleben – Familiensache. Söhne und Neffen von Chef Joachim Sperlich helfen mit.

Das Gröbste haben René Sperlich und seine Kollegen am Dienstag hinter sich. Rund 280 schwere sogenannte Anker haben sie seit Samstag in den Asphaltbelag des Karlsruher Messplatzes geschlagen.

Beim Aufbau der tragenden Konstruktion hat die Technik geholfen. Für das Ausfahren der Traversen braucht es seit einigen Jahren keine Handkurbel mehr.

Außenbeleuchtung beim Karlsruher Weihnachtscircus auf Sparflamme

Kraft ist allerdings gefragt, um die viereinhalb und drei Tonnen schweren Zeltplanen auf das Haupt- und das Vorzelt zu ziehen und zusätzliche Stützen aufzubauen.

Acht Mann kriegen den Aufbau zur Not hin, schätzt Sperlich. Geholfen haben ihm in diesem Jahr elf. „Viele Hände, schnelles Ende“, scherzt er zufrieden. Doch noch liegt viel Arbeit vor seinem Team.

Steht das gelb-rote Zelt, geht es drinnen erst richtig los: Die Zirkuscrew verbaut Licht- und Tontechnik, puzzelt aus rund 1.000 Einzelteilen die Tribüne zusammen und kümmert sich schließlich um den Glitzer- und Glamour-Faktor.

Den gibt es trotz Energiekrise fast wie gewohnt. „Wir haben schon vor längerer Zeit auf sparsame LED-Beleuchtung umgestellt“, erklärt Sprecher Kevin Leppien.

Nur die Außenbeleuchtung soll in dieser Spielzeit früher ausgehen als bisher. Ganz verzichten kam für die Crew nicht in Frage. „Das ist ein wichtiger Werbeeffekt“, sagt Leppien.

Noch wichtiger sind aber vermutlich die Plakate und Banner, die seit Ende vergangener Woche überall in der Stadt für die 13. Ausgabe des Weihnachtscircus werben. „Seitdem sie hängen, hat der Vorverkauf nochmal richtig angezogen“, berichtet der Sprecher.

Ticketverkauf läuft besser als im Rekordjahr

Für bislang kartenlose Fans ist das allerdings gar keine so gute Nachricht. „Zwischen Weihnachten und Silvester wird es für viele Vorstellungen schon eng“, sagt Leppien. Für die Familienvorstellung am Premieren-Nachmittag gibt es schon jetzt keine Tickets mehr.

Dass die Zirkusmacher ihre Preise um zwei Euro erhöht haben, wirkt sich nicht negativ auf die Nachfrage aus. Man stehe besser da als zum Vergleichszeitpunkt im Jahr 2019 – und da verzeichnete der Weihnachtscircus seinen bisherigen Besucherrekord. Nach zwei schwierigen Corona-Jahren mit Absage und großen Einschränkungen hoffen die Macher nun auf ähnliche Zahlen.

Am Programm hat Zirkuschef Joachim Sperlich bis zuletzt gearbeitet. Der kriegsbedingte Ausfall von Künstlern aus klassischen Zirkusländern wie der Ukraine und Russland hat ihm das Leben schwer gemacht. Der Konkurrenzkampf um die verbliebenen Artisten war hart. „Viele haben gepokert“, sagt Leppien. „Daher hatten wir lange keine Planungssicherheit.“

Fast in letzter Minute kamen noch Nummern mit Bauernhoftieren und Pferden dazu. René Sperlich wird in dieser Spielzeit nicht in der Manege stehen.

Im vergangenen Jahr hatte der das Publikum noch mit Handstand-Akrobatik in den Bann gezogen. „In diesem Jahr bleibe ich hinter dem Vorhang und kümmere mich um Requisiten und den Ablauf“, erklärt er. „Wir wollen dem Publikum wie immer viel Neues bieten.“

Wo gibt es Tickets?

Bevor Pferde in die Karlsruher Manege galoppieren und Artisten durch die Luft fliegen, erobern allerdings wie aus früheren Jahren gewohnt Musiker das Rund. Für den 3. Dezember ist das Benefizkonzert der Modern Church Band & Voices für die BNN-Stiftung „Wir helfen“ geplant. Tickets für das Konzert gibt es ebenso wie einige Restkarten für die Gala-Premiere des Weihnachtscircus am 22. Dezember um 19.30 Uhr in der BNN-Geschäftsstelle (Lammstr. 1-5).

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