Nach Angaben der Staatsanwaltschaft und des Polizeipräsidiums Karlsruhe steht der deutsche Staatsangehörige im dringenden Verdacht, den Mann „mit mehreren Messerstichen getötet und dem Geschädigten postmortal weitere Verletzungen zugefügt zu haben“.
Der Beschuldigte sei um kurz vor Mitternacht in einem Karlsruher Polizeirevier aufgetaucht und habe den Beamten geschildert, was er getan hatte. Die Einsatzkräfte hätten sich daraufhin umgehend in die Wohnung der beiden Männer begeben. Dort fanden sie das Opfer tot auf.
Da nicht ausgeschlossen werden könne, dass „der Beschuldigte aufgrund einer psychischen Erkrankung in einem wahnhaften Zustand gehandelt hatte“, habe die Staatsanwaltschaft seine Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus beantragt.
Staatsanwaltschaft und Kripo ermitteln
Noch am Donnerstag sollte der Mann dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden. Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei dauern an.
Von den Bewohnern des Mehrfamilienwohnhauses in der Gartenstraße, in dem sich die Tat ereignet haben soll, wollte am Donnerstag niemand etwas zu dem Vorfall sagen.
Es ist eigentlich eine ruhige Straße.Jimm Günter, Anwohner in der Gartenstraße
Auch von den restlichen Anwohnern hat wohl so gut wie niemand etwas von der Tat mitbekommen. Er habe in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag kein Polizeiaufgebot gesehen, erzählte etwa Jimm Günter, der schon seit 33 Jahren etwas weiter entfernt vom Tatort in der Gartenstraße wohnt. „Es ist eigentlich eine ruhige Straße“, sagte der 62-Jährige den BNN, „dass so etwas passiert, ist die Ausnahme.“ Auch der Täter habe seine Bluttat „vermutlich in einem Ausnahmezustand verübt“, mutmaßte er.
Er sei selbst lange Polizist gewesen und habe viele schlimme Dinge gesehen, etwa bei Beziehungstaten. „Es gibt Leute, die haben 30 Jahre lang zusammengelebt und sich zusammen was aufgebaut, und dann kommt es zur Explosion.“