Skip to main content

Festakt in Karlsruhe

Tollhaus Karlsruhe feiert 40. Geburtstag mit prominenten Grußworten und Ausblick auf die Zukunft

Seit 40 Jahren gibt es das Tollhaus Karlsruhe. Seit 30 Jahren bespielt der Verein tatsächlich ein eigenes Haus, seit zehn Jahren hat er dank des großen Saals eine enorm gewachsene Besucherzahl. Zum 40. Geburtstag gab es keine räumliche Erweiterung, aber viel Lob und prominente Grußworte.

Festakt 40 Jahre Tollhaus, Achim Hegemann als Pavel Popolski, 30.10.2022
Eine humoristische Anleitung zum „Ausflipsen“ gab es von Achim Hegemann in seiner Rolle als Pavel Popolski beim Festakt zu 40 Jahren Tollhaus Karlsruhe. Mit seiner Band „Die Popolskis“ war er mehrfach Gast im Tollhaus-Programm. Foto: Bernadette Fink

Erst Calexico, dann Claudia: Als es am Sonntagabend dunkel wird im großen Tollhaus-Saal, bekommen die knapp 700 Gäste des Festaktes zunächst einmal zwei Videobotschaften zu sehen.

Gefeiert werden 40 Jahre Tollhaus-Verein. Und hierzu ruft Joey Burns, Sänger der Zeltival-Dauergäste Calexico, backstage in Washington in die Kamera: „We love you, guys! Vielen Dank für alles! Bis nächstes Mal.“

Und ja, die beiden letzten Sätze sagt er auf deutsch. Vielleicht sogar mit ganz leichtem badischen Einschlag.

Sie bieten in Karlsruhe tatsächlich Kultur für alle.
Claudia Roth, Kulturstaatsministerin

Danach kommt Claudia Roth zu Wort. Die Kulturstaatsministerin dankt den Tollhaus-Machern und erklärt: „Ihr kulturelles Engagement begeistert mich. Sie bieten in Karlsruhe tatsächlich Kultur für alle.“

Die Soziokultur präge und gestalte gesellschaftliche Debatten mit den Mitteln der Künste, betonte Roth, und stellte zum runden Geburtstag eine gute Zukunftsprognose: „Zwischen 40 und 50 ist laut Theodor Fontane das beste Lebensalter.“ Dann hätte das Tollhaus seine beste Zeit sogar noch vor sich.

Auch Zukunftsfrage war Thema beim runden Geburtstag

Die Zukunftsfrage war mehrfach Thema bei dem locker gestalteten Festakt. Von der Staatssekretärin Ute Leidig über die Karlsruher Kulturamtsleiterin Domenika Szope bis zum Tollhaus-Geschäftsführungsduo Britta Velhagen und Bernd Belschner wurde immer mal wieder der Aspekt erwähnt, dass neben den langjährigen Tollhaus-Besuchern auch ein jüngeres Publikum gewonnen werden müsse.

Die bislang geleistete Arbeit wird freilich auch honoriert: Laut Leidig erhält das Tollhaus 60.000 Euro aus dem Förderfonds Zukunftsstart, der Kultureinrichtungen unterstützen soll bei einer zeitgemäßen digitalen Aufstellung und bei der Besuchergewinnung.

Rund 2,8 Millionen Besucher bisher erreicht

Wobei Belschner mit durchaus eindrucksvollen Zahlen aufwarten konnte: Rund 2,8 Millionen Besucher habe das Tollhaus seit dem Einzug in sein Domizil vor 30 Jahren verzeichnet. „Eigentlich wollten wir bis zum runden Geburtstag die drei Millionen erreichen, aber da kam die Pandemie dazwischen.“

Diesen Einschnitt erwähnte auch Britta Velhagen: Im Gespräch mit Siegfried Dittler, dem Vorsitzenden der LAKS (Landesarbeitsgemeinschaft der Kulturinitiativen und soziokulturellen Zentren) verwies sie auf die hierbei erfahrene Solidarität. „Ich hätte nie gedacht, dass es eine solche Spendenbereitschaft gibt.“

Zum Festakt eines Kulturzentrums gehört freilich auch Kultur: Artistisch überwanden Andreas und Lisa vom Zirkus Unartig bei ihren Auftritten die Schwerkraft, humoristisch brachte Achim Hegemann alias Pavel Popolski dem badischen Publikum das ausgelassene Feiern mit „Wudka“ bei.

Und einen Nerv traf das Duo Pigor & Eichhorn, seit den 90er Jahren Stammgäste im Tollhaus-Programm, mit seiner im Konstantin-Wecker-Stil vorgetragenen Hymne „Halt! Ihr dürft noch nicht in Rente geh’n!“. Denn das kann man sich bei den Tollhaus-Machern tatsächlich bislang einfach nicht vorstellen.

nach oben Zurück zum Seitenanfang