Skip to main content

Gemeinderat entscheidet am Dienstag

Trotz Energiekrise: Chancen für Lichterfest 2023 in Karlsruhe stehen gut

Zunächst sah es so aus, als würde das traditionelle Lichterfest im Karlsruher Zoo nach einer Corona-Pause im kommenden Jahr erneut ausfallen. Aber nun gibt es Licht am Ende des Tunnels.

Leuchtender Elefant beim Lichterfest im Stadtgarten.
Beliebtes Lichtermeer: Seit den 1960er Jahren erstrahlt der Karlsruher Zoo beim Lichterfest im August. Foto: Jörg Donecker

Vermutlich gehen die Lichter doch nicht aus, sondern an: Für das Lichterfest 2023 im Karlsruher Zoo zeichnet sich eine Mehrheit im Gemeinderat ab. Am Dienstag wird das Gremium über die Traditionsveranstaltung im kommenden August entscheiden.

In einer Beschlussvorlage hatte die Stadt zunächst angekündigt, im kommenden Jahr auf die Veranstaltung zu verzichten. Zuvor hatte der Hauptausschuss in nicht-öffentlicher Sitzung darüber beraten. Als Argumente dagegen wurde neben den gestiegenen Energiekosten auch der hohe Personalaufwand angeführt.

Grüne wollen nicht auf Lichterfest verzichten

Nun sieht es so aus, dass eine Mehrzahl der Stadträte gegen diese Vorlage stimmen wird. „Wir Grüne würden uns freuen, wenn das Lichterfest 2023 stattfindet“, teilt die mit 15 Sitzen stärkste Fraktion mit.

Im städtischen Haushalt seien dafür 150.000 Euro Sachmittel vorgesehen. Den Grünen sei durchaus bewusst, dass das Fest einen hohen Personalaufwand mit sich bringt. „Das Lichterfest bringt aber auch einen hohen Erlebniswert“, so die Grünen weiter. Auf diesen wolle man im Jahr 2023 nicht verzichten.

Das Fest spricht ein besonderes Publikum an.
Lüppo Cramer, KAL-Stadtrat

Auch die Fraktion Karlsruher Liste/Die Partei spricht sich für das Lichterfest aus. „Das Fest spricht ein besonderes Publikum an, viele Familien mit kleinen Kindern, aber auch ältere Menschen“, sagt KAL-Stadtrat Lüppo Cramer. Das Lichterfest sei im städtischen Haushalt vorgesehen, „somit ist es auch der politische Auftrag des Gemeinderats“.

CDU-Fraktion will „schweren Herzens“ verzichten

Anders sieht es die CDU-Fraktion: „Seit den Haushaltsberatungen im letzten Dezember hat sich einiges dramatisch verändert, was wir uns nicht im Entferntesten hätten vorstellen können“, heißt es in einem Statement der Fraktion.

Und weiter: „Mitten in Europa herrscht Krieg, die Inflation befindet sich auf dem höchsten Stand seit 70 Jahren und überall werden die Menschen zum Sparen aufgerufen – vor allem im Bereich Energie.“

Gleichzeitig steigen die Energiekosten, „wodurch viele Karlsruherinnen und Karlsruher nicht mehr wissen, wie sie die kommende Strom- oder Gasrechnung bezahlen sollen“.

In dieser Situation halte man ein Lichterfest nicht für angebracht. Die Fraktion will sich deswegen „schweren Herzens“ dafür aussprechen, das Lichterfest auf das kommende Jahr zu verschieben.

SPD-Fraktion setzt auf zukunftsfähiges Lichterfest

Ähnlich sehen es die Sozialdemokraten. „Die SPD-Fraktion wird schweren Herzens für eine Absage des Lichterfestes im Jahr 2023 stimmen, verbunden mit dem Auftrag an die Verwaltung, das Fest ab dem Jahr 2024 wieder umzusetzen“, heißt es.

Ab dem Jahr 2024 solle es mit einer neuen Konzeption wieder stattfinden. Die SPD-Fraktion fordert in einem Änderungsantrag die Verwaltung auf, das Lichterfest umweltfreundlicher, moderner und zukunftsfähig zu gestalten.

Durch ein kommerzielles Fest eines privaten Anbieters mit hohen Eintrittspreisen könne das Lichterfest nicht ersetzt werden, befindet die SPD-Fraktion.

Die Stadt hatte in ihrer Beschlussvorlage auf ähnliche Veranstaltungen aus der Privatwirtschaft verwiesen wie beispielsweise „Christmas Garden“. Diese würden professionell organisiert. Zudem verbrauchten sie weniger Strom, da nicht wie beim Lichterfest Glühbirnen, sondern LED-Lichter verwendet werden.

FW/Für hofft auf Knowhow aus Privatwirtschaft

Die Fraktion aus Freien Wählern und Für Karlsruhe merkt an, dass eine Umrüstung auf energiesparende LED-Leuchtmittel den städtischen Haushalt belasten würde. Man könne sich vorstellen, einen privatwirtschaftlichen Betreiber hinzuzuziehen, der die sparende Technik und das Know-How mitbringt. Sollte dies nicht gelingen, „müsste das Lichterfest leider 2023 aussetzen“.

Das Lichterfest darf keiner Symbolpolitik zum Opfer fallen.
Statement der FDP-Gemeinderatsfraktion

Die FDP-Fraktion will unterdessen am Lichterfest festhalten. „Da die Veranstaltung einen vergleichsweise sehr geringen Stromverbrauch aufweist, sollte diese auch in den kommenden Jahren für die Menschen aus Karlsruhe und der Region stattfinden“, schreiben die Liberalen.

Das Fest sei eine beliebte Open-Air-Attraktion für zahlreiche Familien mit Kindern. Es sei zudem ein Highlight im Sommer für jene Menschen, die nicht in den Urlaub fahren können. „Das Lichterfest darf keiner Symbolpolitik zum Opfer fallen“, so die FDP-Fraktion.

AfD-Fraktion nennt Lichterfest „Institution“

Die AfD-Fraktion möchte ebenfalls für das Lichterfest stimmen. Es sei für sehr viele Karlsruher und auch Auswärtige eine Institution. „Die Begeisterung der Besucher und die damit einhergehende Werbung für Zoo und Stadtgarten sind für die AfD-Fraktion Grund genug, an dem Fest festzuhalten“, heißt es in einem Statement.

Das Lichterfest wurde im Jahr 1967 anlässlich der Bundesgartenschau ins Leben gerufen. In den vergangenen Jahren fiel es wegen Corona aus.

nach oben Zurück zum Seitenanfang