Die Stadt Karlsruhe hat bislang sechs durch die Corona-Krise in Schieflage geratene Kulturbetriebe mit insgesamt rund 330.000 Euro unterstützt. Das geht aus der Antwort der Verwaltung auf eine Anfrage der FDP-Gemeinderatsfraktion hervor. Der Fördertopf für die Sonderzahlungen ist insgesamt mit 2,5 Millionen Euro gefüllt. Er wurde vom Gemeinderat Ende Juli 2020 auf den Weg gebracht.
Zuschüsse gab es für die Badisch Bühn, das Kammertheater, die Kinemathek, das Filmboard, den Verein Panorama sowie die Stiftung Centre Culturel Franco-Allemand. Deutlich länger ist allerdings die Liste der Einrichtungen, die eine Förderung beantragt hatten.
Insgesamt 16 Namen finden sich darauf. „Nach eingehenden Gesprächen über das Vorliegen der Antragsvoraussetzungen“ hätten neun zurückgezogen oder die Anträge seien nicht weiterverfolgt worden. Lediglich im Fall der Alten Hackerei sei noch über den Umgang mit Mietrückständen außerhalb des Hilfsfonds zu entscheiden.
Die Verwaltung hat bereits umgeplant
Der Gemeinderat hat die Unterstützung an mehrere Bedingungen geknüpft. So sind die Kultureinrichtungen verpflichtet, zunächst alle anderen verfügbaren Fördertöpfe von Bund, Land oder öffentlichen Stiftungen anzuzapfen. Sie müssen außerdem nachweisen, dass der finanzielle Engpass tatsächlich durch die Corona-Pandemie verursacht wurde.
Ursprünglich hatte die Stadt mit einem deutlich höheren Bedarf gerechnet. Eine Erhebung bei allen Kultureinrichtungen hatte ein prognostiziertes Fixkostendefizit von 2,5 Millionen Euro allein bis Ende 2020 ergeben.
Da sich abzeichnet, dass nicht die volle Summe abgerufen wird, hat die Verwaltung bereits umgeplant. In den Jahren 2022 und 2023 plant sie jeweils 95.000 Euro als Mietzuschuss für den Kulturverein Panorama ein, der mit Proberäumen und Ateliers aus der Nordstadt in ein größeres Gebäude in der Bulacher Schauenburgstraße zieht.