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Anderswo Hoffnung auf Lockerungen

Karlsruhe denkt wegen zu großen Andrangs über Sperrung der Zufahrt zum Turmberg nach

Die Zufahrt zum Karlsruher Turmberg wird möglicherweise bald gesperrt. Aus Sicht der Stadtverwaltung halten sich dort vor allem in den Abendstunden zu viele Menschen auf. Gleichzeitig macht OB Mentrup Hoffnung auf schnellere Lockerungen als bislang erwartet.

Blick auf die Turmberg-Terrasse
Lockt Besucher an: Bei steigenden Temperaturen trafen sich zuletzt vor allem in den Abendstunden viele Menschen auf dem Turmberg, um den Sonnenuntergang zu genießen. Foto: Jörg Donecker

Weil sich vor allem in den Abendstunden zu viele Menschen auf der Turmberg-Terrasse drängen, denkt die Stadt nun darüber nach, die Zufahrt auf den Karlsruher Hausberg zu sperren. Das sagte Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) am Mittwochmittag.

Am Dienstag sei die Terrasse wegen des großen Andrangs bereits geräumt worden. Der Ort ziehe zunehmend auch Autoposer an, so das Stadtoberhaupt.

Auf die kommenden Tage blicke er trotz der zuletzt rasant gesunkenen Zahl an Neuinfektionen „abwartend vorsichtig“, so Mentrup. „Die größere Freizügigkeit wird intensiv wahrgenommen. Umso mehr müssen alle auf Masken, Abstand und Hygieneregeln achten.“

Mehr Nachweise der Delta-Variante des Coronavirus in Karlsruhe

Es gebe aktuell keine Anzeichen für eine Entwicklung nach oben, dafür einige Unsicherheiten. In den vergangenen Tagen registrierte das Gesundheitsamt laut Mentrup einen steigenden Anteil von Infektionen mit der Delta-Variante (ehemals indische Variante), der sich nicht auf einen Fall zurückführen lasse.

Auch bei einem Oberarzt im Städtischen Klinikum, der bereits doppelt geimpft war und keine Symptome zeigte, wurde das mutierte Virus nachgewiesen. „Das verdeutlicht einmal mehr, dass man trotzdem eine Gefahr für andere darstellen kann, auch wenn man nicht erkrankt ist.“ Auch die Reisetätigkeit in den vergangenen Tagen identifizierte Mentrup als Unsicherheitsfaktor. „Wir müssen schauen, wie sich das in ein, zwei Wochen entwickelt.“

Schon früher will die Stadt entscheiden, wie sie mit der beliebten Turmberg-Terrasse umgeht. Man werde das Geschehen der vergangenen Tage aufarbeiten, kündigte Ordnungsamtsleiter Maximilian Lipp an. Noch sei nichts konkret entschieden, aber größere Ansammlungen wolle man auf jeden Fall verhindern.

„Bevor da oben unbeherrschbare und infektiologisch kritische Zustände aufkommen, unterstütze ich jede Maßnahme“, so Mentrup. Bereits an Silvester habe man mit einer Sperrung der Zufahrtswege gute Erfahrungen gemacht. Auch die Günther-Klotz-Anlage als beliebten Treffpunkt unter Jugendlichen werde man verstärkt im Auge behalten.

Änderung der Corona-Landesverordnung steht kurz bevor

Neben den mahnenden Worten machte Mentrup den Karlsruhern Hoffnung, dass in der Stadt noch schneller gelockert wird als bislang in der Landesverordnung vorgesehen. Aktuell arbeitet das Land an einer Neufassung der Verordnung. Es gebe Signale, dass es um eine Vereinfachung der komplexen Öffnungssystematik gehe.

Im Karlsruher Rathaus rechnet man damit, dass die eigentlich an die Tendenz geknüpften Öffnungsschritte 2 und 3 automatisch greifen, sobald ein Kreis fünf Tage unter der Inzidenz-Schwelle von 50 liegt. In Karlsruhe ist das bereits seit Montag der Fall.

Am Samstag wird mit großer Sicherheit der zweite Öffnungsschritt inklusive der Verlängerung der Gastro-Öffnungszeit von 21 auf 22 Uhr, der Öffnung von Hallenbädern, Saunen und Kinos sowie der Erlaubnis für Messen und Kongressen in Kraft treten.

Im dritten Schritt, der nach Verkündung einer neuen Landesverordnung womöglich bereits in der kommenden Woche und nicht erst in 14 Tagen folgt, ginge es vor allem um erhöhte Besucherzahlen bei Kulturveranstaltungen, in Schwimmbädern und Saunen sowie die Öffnung von Freizeiteinrichtungen. Alle zusätzlichen Öffnungen sind mit einem Test- und Hygienekonzept sowie der Kontaktdokumentation verknüpft.

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