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Events in Karlsruhe

Über eine neue App können sich Menschen in Karlsruhe zu Partys verabreden

Zusammen feiern, Sport machen oder chillen. Über die App SipTogether können sich Menschen andere Nutzer in der Umgebung und Events anzeigen lassen. Per Chat können sie sich dann verabreden.

Jan Hecker und der KIT-Student und gebürtige Dettenheiemr Lorenz Kopp (v.l.) zeigen die von ihnen entwickelte App SipTogether
Jan Hecker und der KIT-Student und gebürtige Dettenheiemr Lorenz Kopp (v.l.) zeigen die von ihnen entwickelte App SipTogether. Der Schlossgarten in Karlsruhe ist ein beliebter Treffpunkt der App-Nutzer. Foto: Peter Sandbiller

Spontan und freundschaftlich. Das ist das Motto einer neuen App für Karlsruhe. SipTogether, also was zusammen trinken, heißt sie.

Das Logo zeigt zwei halb gefüllte Weingläser vor rotem Hintergrund beim Anstoßen in einem Standortpunkt, wie ihn viele vom Online-Kartendienst Google Maps kennen.

Und genau darum geht es: Menschen erfahren über die App, welche Events es in Karlsruhe gibt und welche anderen App-Nutzer gerade in ihrer Nähe sind. In einem Chat können sie miteinander schreiben und sich für ein Treffen verabreden.

Nutzer kann mit Gruppenmitgliedern schreiben

Zu den Veranstaltungen kann sich der Nutzer nähere Informationen anzeigen lassen, ihnen beitreten oder mit den Gruppenmitgliedern schreiben.

Die Einsamkeit bei den jungen Leuten ist durch Corona gestiegen. Jetzt wollen sie sich wieder richtig treffen, nicht nur online.
Lorenz Kopp, Mitentwickler von SipTogether aus Karlsruhe

„Ich benutze die App, um nach der langen Corona-Zeit wieder vor die Türe zu kommen und neue Leute kennenzulernen“, berichtet Anneli Ruhnke. Die 21-jährige Studentin verbringt ihre Wochenenden und die Semesterferien in Karlsruhe. „Die Einsamkeit bei den jungen Leuten ist durch Corona gestiegen. Jetzt wollen sie sich wieder richtig treffen, nicht nur online“, sagt Lorenz Kopp.

Der gebürtige Dettenheimer ist 21 Jahre alt und studiert Wirtschaftsingenieurswesen am KIT. Mit fünf Männern und einer Frau hat er während der Pandemie die App SipTogether entwickelt. Sechs studieren in Mannheim, Stuttgart und Österreich, die meisten Informatik oder Wirtschaftsinformatik.

Ich bin gerade erst fürs Studium nach Karlsruhe gezogen und hatte Angst, keinen Anschluss zu finden. Die App war eine emotionale Stütze für mich.
Pauline Wieker, Nutzerin von SipTogether

Pünktlich zum Beginn des Wintersemesters ging die App in Mannheim Anfang September und in Karlsruhe einen Monat später an den Start. „Ich bin gerade erst fürs Studium nach Karlsruhe gezogen und hatte Angst, keinen Anschluss zu finden. Die App war eine emotionale Stütze für mich“, sagt Pauline Wieker.

Die 20-Jährige kommt aus der Nähe von Hannover und ist Erstsemester. Durch die App war sie schon bei zwei Partys und einer Kneipentour dabei.

App richtet sich vor allem an Studierende oder Auszubildende und neu Zugezogene

Mehr als 2.000 Menschen haben sich seitdem angemeldet. In Karlsruhe sind es um die 1.200. Zielgruppe sind die 18- bis 28-Jährigen. Vor allem Studierende oder Auszubildende und neu Zugezogene. In Karlsruhe sind die meisten Nutzer Studierende vom KIT oder von einer der Hochschulen.

Die Idee zur App entstand im Urlaub. „Ein Kumpel und ich waren jeweils im Urlaub und wir wussten nicht, wie wir neue Leute kennenlernen können und wo es coole Events in der Nähe gibt“, erinnert sich Kopp. Auf der Social-Media-Plattform Facebook werden doch Events angezeigt? „Facebook ist inzwischen out“, meint der 21-Jährige. „Einfach nicht mehr zeitgemäß und überholt“, meint auch die App-Nutzerin Wieker.

Das sind rein freundschaftliche Treffen in der Gruppe. Es geht darum, neue Leute kennenzulernen, zusammen was zu trinken und Spaß zu haben.
Lorenz Kopp, Mitentwickler von SipTogether aus Karlsruhe

„Wir mussten uns dann Tinder herunterladen, um zu sehen, wer in unserer Umgebung ist“, berichtet Kopp. Tinder aber ist eine Dating-App. Bekannt wurde sie als Plattform zur Verabredung von One-Night-Stands. Um unverbindlichen Sex oder Liebesbeziehungen aber soll es bei SipTogether gerade nicht gehen. „Das sind rein freundschaftliche Treffen in der Gruppe. Es geht darum, neue Leute kennenzulernen, zusammen was zu trinken und Spaß zu haben“, erklärt Kopp.

Jeder App-Nutzer kann eine Veranstaltung eintragen

Eine Veranstaltung kann jeder Nutzer eintragen, etwa Volleyball spielen im Schlossgarten um 16 Uhr. Der KIT-Student Samuel Deucker etwa hat seit Mitte Oktober auch schon eigene Partys, Kneipen- oder Clubtouren eingestellt.

Damit die Nutzer SipTogether nicht falsch verstehen und die Treffen nicht in Saufgelage ausarten, verlinkt das App-Team unter dem Motto „Leidenschaftlich leben. Verantwortungsvoll trinken“ auf eine Internetseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

App-Entwickler betonen die Sicherheit der Nutzer-Daten

Und wie steht es um die Sicherheit der Nutzerdaten? „Wir sind sicherer als Instagram“, wirbt das Entwicklerteam in der App. Für diese muss sich der Nutzer über ein Konto bei Google, Facebook oder Apple anmelden.

Dann gibt er seinen Vornamen, eine Mailadresse und das Geburtsdatum an. Die E-Mail kann gegenüber den anderen Nutzern verborgen werden und es wird nur das Alter angezeigt. Wer will, lädt noch ein Profilbild hoch und gibt seine Hobbys an.

Nutzer wählt Suchradius aus

Dann wählt der User über einen Regler aus, in welchem Radius zwischen null und 300 Metern sein Standort für die anderen sichtbar sein soll. „Wir haben das so programmiert, dass der Standortpunkt der Nutzer auf der Karte innerhalb des ausgewählten Radius per Zufall angezeigt wird. Es ist also meistens nicht der genaue Standort des Users“, beschreibt Kopp. „Die Karte ist nicht dafür da, den Standort von anderen abzugreifen.“

Wir werten die Daten nicht aus und geben sie auch nicht an Dritte weiter.
Lorenz Kopp, Mitentwickler von SipTogether aus Karlsruhe

Der Standort wird nur aktualisiert, wenn die App geöffnet ist. Mit einem Regler können die User auch die Option wählen, dass ihr Standort für die anderen angezeigt wird. In der Grundeinstellung bleibt der User jedoch unsichtbar. „Wir werten die Daten nicht aus und geben sie auch nicht an Dritte weiter“, ergänzt der App-Entwickler.

Nutzer, die negativ auffallen, werden gesperrt

Nutzer, die negativ auffallen und gemeldet werden, überprüfe das App-Team und sperre sie gegebenenfalls. Deinstalliert ein Nutzer die App, würden seine Daten gelöscht.

Gerade arbeitet das siebenköpfige Entwicklerteam daran, das bereits vorhandene Trinkspiel um Brettspiele zu ergänzen. In einem Jahr soll die App auch für Freiburg und Stuttgart startklar sein. Für den Sommer 2023 stehen Frankfurt, München und Münster auf dem Plan. „An sich kann die App aber jetzt schon jeder in Deutschland herunterladen und nutzen“, sagt Kopp.

SipTogether

www.siptogether.app

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