Reichlich Informationen gab es kürzlich bei der Info-Börse „Wir helfen“ der Volkshochschule Karlsruhe (vhs). Das Team um vhs-Fachbereichsleiterin Karin Müller organisierte die Veranstaltung für Menschen, die Geflüchtete unterstützen möchten.
Und: Die Resonanz war enorm. Rund 150 Menschen kamen, so dass die Eingangsreferate per Leinwand auf einen weiteren Saal übertragen wurden.
Vom Andrang war Müller positiv angetan. „Wir wollen diesen Menschen zeigen, wie sie sich engagieren können und auf welch vielfältige Weise“, betonte sie. Mehr als ein Dutzend Organisationen beteiligten sich an der Aktion. Unter anderem die Flüchtlingshilfe, die Hardtstiftung oder die Bahnhofsmission.
„Seit dem Tag des Angriffs auf die Ukraine hat sich unser Leben komplett verändert“, sagte Maryna Pedchenko vom Verein „Ukrainer in Karlsruhe“. Seitdem organisiere man medizinische und humanitäre Hilfe.
Mehr als 6.000 Kartons mit Lebens- oder Hygiene-Artikel wurden bislang auf die Reise geschickt. Zudem seien drei Krankenwägen aus Baden im Kriegsgebiet unterwegs. „Der Bedarf an Hilfsgütern ist riesig“, so Pedchenko. Auch vor Ort ist der deutsch-ukrainische Verein aktiv. Dafür arbeite man unter anderem mit der Beiertheimer Tafel zusammen.
Zahl der Sprachklassen für ukrainisch hat sich seit dem Ukraine-Krieg verdreifacht
Die Zahl der Samstagsklassen, wo Kinder Ukrainisch lernen, habe sich seit dem Krieg mehr als verdreifacht, so Ulyuana Senyuk vom Verein.
Spenden seien ebenso willkommen wie Unterstützung beim Packen von Päckchen im Lager. Dem Transport humanitärer Hilfsmittel hat sich auch die Rosinen-Initiative verschrieben.
Die Studenten Richard Wagner und Christian Sarnes organisieren die Aktion, bei der privat gespendete Pakete europaweit mit Lkw abgeholt werden. Ab 200 gesammelten Paketen kommen zudem Kleintransporter direkt vor Ort.
„Wir haben auch schon zwölf Tonnen Kartoffeln aus den Niederlanden abgeholt, wir sind hoch flexibel“, so Wagner. Auch Krankenhausbetten aus dem Städtischen Klinikum fanden schon ihren Weg ins Kriegsgebiet.
Flüchtlingshilfe Karlsruhe bietet Hilfe im Alltag an
Hilfe im Alltag bot die Flüchtlingshilfe an. Catherine Devaux stellte Urban Gardening ebenso vor wie Unterstützung von Geflüchteten bei Behördengängen oder eine private Zimmervermittlung. Speziell Lehrkräfte in Deutsch, aber auch anderen Fächern seien gefragt. Andrea Sauermost von der Lebenshilfe Karlsruhe, Ettlingen und Umgebung berichtete von Beratung für Flüchtlinge mit Handicap.
Die vhs stellte eine sprechende App (Simultanübersetzung), Integrations- und Deutsch-Kurse für Geflüchtete, aber auch einen Schnellkurs Ukrainisch für Helfer vor. Viele holten sich Infomaterial an den Ständen.
„Ich könnte mir vorstellen Nachhilfe oder Unterricht zu geben“, meinte die pensionierte Lehrerin Cornelia Echte. An eine Kleider- oder Lebensmittelspende dachte Christa Grünbacher aus Wolfartsweier. „Ich fand alles sehr inspirierend. Vor allem die beiden jungen Männer von der Rosinen-Initiative haben mich beeindruckt.“