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Appell fürs Impfen

Volle Covid-Station in Karlsruhe: kein Platz für Pforzheimer Patienten

Von den Rekordzahlen auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie ist man auf der Corona-Station des Städtischen Klinikums Karlsruhe derzeit noch entfernt. Neue Patienten aus Pforzheim aufnehmen will das Klinikum aber trotzdem nicht.

Mobiles Impfteam
Einsatztrupp: Mobile Impfteams des Städtischen Klinikums Karlsruhe sind künftig in der gesamten Region im Einsatz. Foto: Markus Kümmerle

Auf den Covid-19-Stationen des Städtischen Klinikums Karlsruhe geht in diesen Tagen alles seinen gewohnten Gang. Insgesamt 15 Patienten werden dort am Freitag behandelt, vier davon liegen auf der Intensivstation und müssen beatmet werden.

Viel Platz für zusätzliche Patienten ist allerdings nicht vorhanden, betont Franz Kehl, Direktor der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin.

Deshalb konnten in den vergangenen Tagen auch keine Covid-19-Patienten aus Pforzheim aufgenommen werden.

Freie Kapazitäten sind momentan nicht einfach zu finden. Möglich war eine Verlegung der Pforzheimer Patienten nur nach Stuttgart und in den Bodenseekreis.
Franz Kehl, Klinikdirektor

„Freie Kapazitäten sind momentan nicht einfach zu finden. Möglich war eine Verlegung der Pforzheimer Patienten nur nach Stuttgart und in den Bodenseekreis“, so Kehl.

Mit etwa 170 Intensivpatienten auf den baden-württembergischen Covid-19-Stationen sei man zwar noch von den Rekordzahlen des vergangenen Winters mit 300 belegten Intensivbetten entfernt – und eine Aufstockung der Kapazitäten sei auch prinzipiell möglich.

„Dann müssten wir aber wieder den Regelbetrieb einschränken“, so Kehl. „Und dann wäre die Arbeit in anderen Abteilungen wieder beeinträchtigt.“

Angespannte Personalsituation in Karlsruher Klinikum

Für Probleme bei der Versorgung der Covid-19-Patienten sorgt auch die angespannte Personalsituation. 149 Pflegekräfte des Städtischen Klinikums sind entweder krank, in Quarantäne oder aus anderen Gründen wie Schwangerschaft nicht einsetzbar. „Ein Intensivbett ist nur betriebsbereit, wenn es auch genügend qualifiziertes Personal gibt“, sagt Pflegedienstleiter Tobias Herrbrich.

Die aktuellen Infektionszahlen sind für Franz Kehl kein Grund zur Sorge. Dank der relativ konstanten 7-Tage-Inzidenz sei auch die Anzahl der schweren Verläufe nicht dramatisch angestiegen. In den kommenden Wochen erwartet Kehl allerdings wieder eine Verschärfung der Situation.

Wer noch nicht geimpft ist, sollte dies schleunigst machen.
Franz Kehl, Klinikdirektor

Wenn die Tage kürzer und die Nächte kälter werden, würden sich die Leute wieder mehr in geschlossenen Räumen aufhalten. Dann sei ein Anstieg der Infektionszahlen quasi vorprogrammiert.

Verhindert werden kann eine erneute Überlastung der Intensivstationen laut Kehl vor allem durch eine höhere Impfquote. „Wer noch nicht geimpft ist, sollte dies schleunigst machen“, appelliert der Klinikdirektor an die Bürger.

Mobiles Corona-Impfteam am Klinikum

Um der Bevölkerung nach der Schließung der Kreisimpfzentren weiterhin ein niederschwelliges Impfangebot zu unterbreiten, sind seit Freitag in zwölf baden-württembergischen Krankenhäusern, eines davon ist das Städtische Klinikum, insgesamt 30 Mobile Impfteams (MIT) im Einsatz.

Diese Teams kümmern sich unter anderem um die Auffrischungsimpfungen von Patienten mit eingeschränkter Mobilität und in stationären Pflegeeinrichtungen. Der erste Einsatz führte das MIT des Klinikums am Freitag in eine Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge in Waldbronn.

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