Die Daten der zukünftigen Zeitungsseiten wandern am Abend aus der Redaktion in die Druckerei zur Produktion der Druckplatten. Dort sind sie durch die Blattbesprechung gegangen und fertiggestellt worden. Die Platten bestehen aus Aluminium und werden mit Lasertechnik bearbeitet: Auf den Stellen, die herausgelasert werden, bleibt die fetthaltige Farbe haften. Jede Druckplatte erhält zudem einen eigenen Code, sodass die Belichtungsanlage sie in der richtigen Reihenfolge einordnen kann. Das Aluminium, das zum Druck verwendet wird, kann zu fast 100 Prozent recycelt werden.
Foto: Rake Hora
Für eine Zeitungsseite benötigt der Drucker vier Aluminiumplatten. Das liegt daran, dass die vier Grundfarben schwarz, cyan-blau, magenta-rot und gelb nacheinander auf die Seite gelangen. Die Farben bestehen aus Pigmenten und Mineralöl und stammen von einem deutschen Hersteller. Dieser kann anhand einer Unbedenklichkeitserklärung nachweisen, dass die Farben nicht gesundheitsschädlich oder giftig sind. 240 Tonnen Farbe verbraucht die Druckerei der BNN in einem Jahr. Sie werden in Farbtanks gelagert. Für den Zeitungsdruck wird oft das Kürzel „CMYK“ verwendet. Es steht für cyan, magenta, yellow (gelb) und key (schwarze Farbe).
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Das „Standard Zeitungspapier“ wird von 90 Prozent der deutschen Tageszeitungen verwendet, so auch von den BNN. Auf einer der Rolle befinden sich 24 Kilometer Papier. In einem Jahr werden in der BNN-Druckerei mehrere tausend Rollen verbraucht, vier Lieferungen kommen in der Woche in der Neureuter Druckerei an. Dort werden nicht nur die Tageszeitung, sondern auch andere Zeitung wie etwa die Badische Woche, die Elternzeitung „Luftballon“, das Pfalz-Echo oder das Durlacher Blatt sowie private Aufträge gedruckt. Die Rollen lagern im Papierkeller.
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Die fertige Druckplatte wandert im nächsten Schritt zur Rotationsmaschine. Jetzt wird gedruckt: Erst die Lokalteile, dann der überregionale Mantelteil. Die reine Druckzeit an einem Abend beträgt etwa drei Stunden und zwanzig Minuten. In der Druckerei der BNN arbeiten 24 Personen. Drei Mitarbeiter sind mit der Herstellung der Druckplatten betraut, zehn Mitarbeiter mit dem Rotationsdruck. Zudem werden Hilfskräfte beschäftigt. Damit der Druck nicht gestört wird, gibt es für die Drucker bei Problemen Nummern des technischen Dienstes.
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Nach dem Druck werden die verschiedenen Ausgaben der Zeitung von 60 Mitarbeitern, darunter viele Hilfskräfte, im Mailroom sortiert und circa ab 23 Uhr für den Versand bereit gemacht. Bis ungefähr 2.30 Uhr holen Transporter die neue Ausgabe ab. Die Menge, die im Gebiet eines jeden Zustellers gebraucht wird, wird zuvor koordiniert. Die Zeitungen werden in passende Pakete zu je 50 oder je 20 Zeitungen geschnürt, die die Lastwagen zu den Zustellern bringen. Die BNN-Zusteller holen die Pakete an einer vereinbarten Sammelstelle ab und liefern die Tageszeitung frühmorgens direkt zum Briefkasten des Abonnenten.
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