Geschlossene Gesellschaft – das war vorgestern. Die großen Parkflächen rund um das Karlsruher Schloss stehen den Menschen offen. Das Leben in der Stadt soll sich gerade jetzt, wo die Tage immer heißer werden, auch auf den ausgedehnten Wiesen hinter den Flügeln des Schlosses abspielen dürfen.
Die außergewöhnliche, mittendrin breit zum Grün hin geöffnete Stadtgeometrie und das Streben der Menschen von Jung bis Alt in die zentrale Oase vertragen sich wunderbar – bis es dunkel wird. Daher der Schließdienst, der die Tore zum Schlossgarten dicht macht.
Nach einer erneuten brutalen Eskalation nach vielen vorangegangenen werden die Zugänge zu dem weitläufigen Areal nun regelmäßig um 21 Uhr geschlossen, so die offizielle neue Festsetzung.
Friedliche Besucher leiden unter neuen Vorschriften
Im Juni und Juli allerdings ist es um 21 Uhr einfach noch zu weit hin bis zur Dämmerung. Ist bei solchem Sommerwetter wie jetzt der Schlossgarten rappelvoll, wird den vielen völlig friedlichen Besuchern der Abend im Freien zu früh gekappt.
Die neue Linie am ersten Tag hart durchzusetzen, wo sie noch kaum bekannt sein kann, wäre nicht nur schwierig gewesen, sondern auch unnötig angesichts der beobachteten Lage.
Den Toresschluss so zu praktizieren, dass er der komplexen Karlsruher Situation und zumindest den Interessen der meisten Besucher gerecht wird – darunter nicht zuletzt auch ihre Sicherheit –, das bleibt eine knifflige Aufgabe. Eine überzeugende Lösung liegt weiter nicht auf dem Tisch.
