
Band-Shirts gehören für viele Konzertgänger und Festivalbesucher zum Erlebnis dazu. Sei es von einem bestimmten Act oder vom Festival selbst. „Das Fest“ in Karlsruhe stellt in jedem Jahr mehrere Motive her.
Die Vorderseite hat unterschiedliche Motive. Und auf der Rückseite stehen die Bands des jeweiligen Jahres. Normalerweise.
In diesem Jahr gibt es Shirts in Rot, Schwarz, Weiß, Grün und Blau. Der Aufdruck auf der Rückseite ist bei allen identisch. Wer sich 2023 bereits eines gekauft hat, hat sich vielleicht schon gewundert: Fehlt da nicht ein Name? Ganz oben bei den groß gedruckten Namen der Top-Acts?
Richtig: Rea Garvey steht nicht auf den diesjährigen „Fest“-Shirts. Dabei ist der Ire, der seit 25 Jahren in Deutschland lebt, Top-Act am ersten Abend.

2016 spielte Rea Garvey ein denkwürdiges Konzert beim „Fest“ in Karlsruhe
Und mehr noch: Rea Garvey, der zu Beginn seiner Karriere in Freiburg lebte, hat zum „Fest“ eine besondere Beziehung. 2016 spielte er hier einen denkwürdigen Gig, dessen Mitschnitt er sogar als DVD veröffentlichte. Zu bekommen war sie in der Tour-Edition seines damaligen Albums „Prisma“.
Wurde der beliebte Sänger etwa einfach vergessen? Nein, sagt Martin Wacker, Geschäftsführer der Karlsruher Marketing- und Event GmbH. „Sein Management wollte nicht, dass sein Name aufs Festivalshirt kommt.“
Bei uns ist das jetzt zum ersten Mal vorgekommen.Martin Wacker
„Fest“-Chef
Insgesamt sei dies in der Branche nicht unüblich, so Wacker. „Unser Hauptbühnen-Booker Holger Schmidt kennt das Phänomen von anderen Festivals“, so der „Fest“-Chef. „Aber bei uns ist das jetzt zum ersten Mal vorgekommen.“

Der genaue Grund sei nicht bekannt, so Wacker. Möglicherweise spielt es eine Rolle, dass die Einnahmen von Künstlern mittlerweile fast ausschließlich über das Live-Geschäft kommen. Albenverkäufe spielen im Zeitalter der Streamingdienste kaum noch eine Rolle. Und die Auszahlung pro Stream ist äußerst gering.
Merchandise ist für viele Künstler wichtige Einnahmequelle
Zum Live-Geschäft gehört auch der Shirt-Verkauf. Möglicherweise hatte das Management vom Rea Garvey also die Sorge, die eigenen Absatzchancen zu schmälern, wenn Fans ihren Souvenir-Wunsch bereits durch ein Festivalshirt erfüllen können.
Allerdings waren am frühen Donnerstagabend noch keine Rea-Fanartikel beim Merchandise-Stand im Hauptbühnenbereich zu sehen. Da war das Management von Casper fixer, obwohl der Rapper erst am Freitag als Top-Act auftritt.


Drei unterschiedliche Shirts waren aber schon am Donnerstag zu haben. Mit einem Aufdruck, der durchaus zum „Fest“ selber passen könnte: „Alles war schön und nichts tat weh“.