
Mit dem Streik will die Gewerkschaft vor der nächsten Verhandlungsrunde im Tarifstreit im öffentlichen Dienst Druck aufbauen.
Die BNN erklären, was Verdi fordert und wie sich der Streik auf Eltern und Kinder auswirkt.
Wie viele Kitas, Horte und Kinder sind betroffen?
Diese Frage könne man nicht beantworten, teilt die Stadt am Montag mit. „Die Beschäftigten entscheiden an jedem Streiktag neu“, heißt es aus dem Rathaus. Daher könne man nicht genau abschätzen, wie viele Mitarbeitende sich beteiligen. Insgesamt werden in den 22 städtischen Kitas rund 1.400 Kinder betreut. „Einzelne Einrichtungen (...) sowie ein Teil der Betreuenden in den Ganztagsgrundschulen“ hätten eine Streikteilnahme signalisiert, so ein Sprecher der Stadt.
Gibt es eine Notbetreuung?
Nein. Bleibt die Kita oder der Hort wegen des angekündigten Streiks zu, müssen die Eltern sich selbst um die Betreuung kümmern.
Wissen Eltern über den bevorstehenden Streik Bescheid?
Ja, teilt der Rathaussprecher mit. Die Einrichtungen hätten rechtzeitig per E-Mail, Elternbrief, persönlichem Gespräch, Aushang in der Kita sowie mündliche Erinnerung am Montag beim Bringen und Abholen der Kinder informiert.
Wirkt sich der Streik auch auf die weitere Arbeit der Sozial- und Jugendbehörde und des Stadtjugendausschusses aus?
Auch das lasse sich vorab nicht beantworten, teilt die städtische Pressestelle mit. Weil eben unklar sei, wer nicht zur Arbeit komme, lasse sich nicht sagen, welche „konkreten städtischen Bereiche und Einrichtungen nur eingeschränkt betrieben werden können“.
Wo demonstrieren die städtischen Angestellten?
Verdi kündigt einen Demozug an, der am Dienstag um 11.30 Uhr vor dem Haus des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in der Ettlinger Straße beginnen soll. Eine halbe Stunde später steht die Abschlusskundgebung vor dem Rathaus an.
Was fordert Verdi?
Die Löhne sollen für alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst, also von der „Abfallwirtschaft bis zur Zootierpflege“, um 10,5 Prozent beziehungsweise mindestens 500 Euro steigen. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags möchte Verdi außerdem auf zwölf Monate begrenzen. Die erste Verhandlungsrunde wurde am 24. Januar ohne Ergebnis vertagt. Am 22. Februar geht es in Potsdam weiter.
Gibt es vor den Verhandlungen weitere Streiks in Karlsruhe?
Dazu hält sich Verdi bedeckt. „Wir wollen die Interessen der Beschäftigen auf die Straße bringen“, sagt Gewerkschaftssekretär Julian Wiedmann. Große und lang anhaltende Arbeitsniederlegungen sind allerdings unwahrscheinlich. „Das wäre unangebracht. Wir sind noch nicht an dem Punkt, an dem wir alles rausholen.“