Der Antrag der Grünen im Karlsruher Gemeinderat zur Reinhold-Frank-Straße wird im März zunächst im Planungsausschuss behandelt. Die Fraktion fordert, Radlern und Fußgängern in der belebten Straße künftig mehr Platz einzuräumen. Hierzu sollen nach dem Willen der Grünen die Parkplätze in der Reinhold-Frank-Straße zwischen Mühlburger Tor und Kriegsstraße gestrichen werden.
Dieser Vorstoß hatte in den vergangenen Wochen zu teils hitzigen Diskussionen geführt. So hatte etwa die CDU-Fraktion im Gemeinderat den Grünen-Antrag als nicht tragbar bezeichnet.
Auch Anwohner äußerten ihre Sorge wegen der sich dann verschärfenden Parkplatzsituation, rund 80 Stellplätze wären betroffen. Radfahrer hatten die Pläne wiederum begrüßt.
BNN-Leser sorgen sich um die Bäume
Eine Frage treibt nun einige BNN-Leser um: Was würde mit den Bäumen entlang der Reinhold-Frank-Straße passieren, sollten die Parkplätze tatsächlich gestrichen werden? Ein Leser vermutet, dass der gemeinsame Geh- und Radweg nur breiter gemacht werden kann, wenn die Baumreihen auf beiden Seiten dafür geopfert werden. „Ist das bedacht und gewollt in Zeiten, wo wir um jeden Baum im Kontext des Stadtklimas froh sind?“, fragt der Leser.
Das ist eine schwere Sache, wenn Bäume abgeholzt werden, die hätten stehen bleiben können.Johannes Honné, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen
Auch der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Johannes Honné, räumt ein, dass die Bäume auf einer Seite der Reinhold-Frank-Straße wohl abgeholzt werden müssten. „Das ist eine schwere Sache, wenn Bäume abgeholzt werden, die hätten stehen bleiben können“, sagt Honné. In der Vergangenheit hatte sich die Stadt bemüht, einen Streifen der Vorgärten zu erwerben, um mehr Raum zu schaffen. Dies hatten die Einwohner jedoch mehrheitlich abgelehnt.
Noch keine konkreten Pläne
Bis neu gepflanzte Bäume nachwachsen, dauere es Jahre, so Honné. Gleichzeitig hofft der stellvertretende Grünen-Fraktionsvorsitzende, dass die Bäume zumindest auf einer Seite der Reinhold-Frank-Straße erhalten werden können. Konkrete Pläne gebe es zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht.
Den Grünen schwebt ein Zwei-Stufen-Plan vor. „In einem ersten Schritt würden einfach nur die Autos nicht mehr parken dürfen, alles andere bleibt gleich“, so Honné. Die Bäume wären davon zunächst unberührt. Der Wegfall der Parkplätze habe den Vorteil, dass keine Autos mehr in den Gehweg hineinragten.
Hier spricht Honné das Problem der „unachtsam geöffneten Türen“ an, das seiner Meinung nach einen Teil des Radwegs nicht nutzbar macht. Durch einen Wegfall der Parkplätze könnten die Lenker dann sogar über die Grenze des Radwegs hinausragen. Das ergebe „mehr nutzbare Breite“.
Nach Angaben der Stadtverwaltung entspricht der gemeinschaftlich genutzte Geh- und Radweg mit einer Breite von 2,50 Metern schon jetzt den gesetzlichen Anforderungen.
„In einem zweiten Schritt müsste die Straße insgesamt neu geplant werden“, so Johannes Honné. Dann könne frei entschieden werden, wie viel Platz wofür verwendet wird. „Auf einer Seite könnten Bäume erhalten bleiben und sogar dichter stehen, weil keine Autos dazwischen passen müssen.“ Auch der Wegfall des Mittelstreifens mit den Linksabbiegerspuren könne eine Option sein, „dann wäre mehr Platz für Bäume“.