Das Quecksilber nähert sich der 30-Grad-Marke, aber die gute Stube der Stadt sitzt auf dem Trockenen: Aus Hygienegründen hat das städtische Gartenbauamt die Wasserspiele auf dem Marktplatz vorübergehend abgeschaltet.
Grund sind verdächtige Gerüche, die die für die Pflege der Anlage zuständigen Mitarbeiter im Technikraum wahrgenommen haben: Mutmaßlich haben Unbekannte in den Wasserkreislauf der 31 Fontänen uriniert.
Wann der frevelhafte Akt geschehen ist, ist unklar. Erste Vermutungen, die Verunreinigung könne am Wochenende anlässlich des „Fests der Sinne“ verursacht worden sein, haben sich zwischenzeitlich als nicht haltbar erwiesen. Irgendwann zwischen Sonntag und Dienstag muss der Urin ins System gekommen sein, heißt es jetzt. Von den Übeltätern fehlt jede Spur.
Aus Sicherheitsgründen abgeschaltet
Die Anlage, die gerade in der warmen Jahreszeit eine abkühlende Funktion hat und die von vielen Kindern als Plansch-Möglichkeit genutzt wird, wurde sofort abgeschaltet. „Aus Sicherheitsgründen“, wie eine Rathaussprecherin auf Nachfrage der BNN erklärt.
Jetzt muss das System gereinigt, desinfiziert und das Wasser komplett ersetzt werden. Man sei natürlich bestrebt, die erfrischenden Wassersäulen so rasch wie möglich wieder in Betrieb zu setzen, heißt es im Rathaus. Hygiene gehe aber vor.
Schon mehrmals mussten die vor fast genau zwei Jahren eingeweihten Wasserspiele außerplanmäßig abgeschaltet werden. Bis November sprudelt die Wasserkunst in der Regel von 10 Uhr morgens bis 22 Uhr am Abend. Die Anschaffung der Anlage hat 345.000 Euro gekostet.