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Programm für 2022

Im Karlsruher Weihnachtscircus geht es oft in schwindelerregende Höhen

Länger als gewohnt haben die Verantwortlichen des Karlsruher Weihnachtscircus gebraucht, ehe das Programm stand. Sie setzen auf viel Artistik und Humor. Auch Tiere spielen wieder eine Rolle.

Die Truppe Ethiopia aus Äthiopien präsentiert dem begeiterten Publikum unglaubliche Handvoltigen und waghalsige Flüge.
Karlsruhe-Premiere: Die Truppe „Ethiopia“ ist die zweite Gruppe aus Afrika, die in 13 Jahren Weihnachtscircus in die Manege tritt. Sie ist mit zwei Nummern gebucht, unter anderem sogenannten Handvoltigen. Foto: Karlsruher Weihnachtscircus

Nach langen Aufbau-Tagen atmen die Macher des Karlsruher Weihnachtscircus Anfang Dezember ein wenig durch. Das Zelt hat beim Konzert zugunsten der BNN-Stiftung „Wir helfen“ am Wochenende die Generalprobe bestanden.

Das Zirkus-Team arbeitet nun an Details – etwa dem Licht im Einlassbereich und dem Ablauf der Eröffnung. In der Manege geht es ruhig zu. Doch das ändert sich ab dem 15. Dezember.

„Innerhalb von fünf Tagen muss aus einzelnen Nummern eine Show werden“, erklärt Pressesprecher Kevin Leppien. Am 22. Dezember öffnet sich der Vorhang für die erste Vorstellung. Für das Team von Zirkus-Chef Joachim Sperlich bedeutet das: Wenig Schlaf und endlose Proben. Eine Idee für den Ablauf gibt es. Doch erfahrungsgemäß wird sie die ersten Probestunden nicht überstehen, berichtet Leppien. Umplanen gehört zum Geschäft.

Ukraine-Krieg wirkt sich auf das Programm aus

Dauert beispielsweise der Umbau zwischen zwei Nummern zu lange, braucht es eine neue Idee. „Das Publikum darf sich in keiner Sekunde langweilen, die Show muss Tempo haben“, sagt Zirkus-Profi Kevin Leppien.

Es gelte, einen Spannungsbogen zu erzeugen und die richtige Mischung zu finden – und das unter gehörigem Zeitdruck.

Überhaupt ein Programm zusammenzustellen, war 2022 schwieriger als in den Jahren zuvor, berichtet der Zirkus-Sprecher. Der Krieg in der Ukraine schränkte die Möglichkeiten doppelt ein. Viele Artisten können das Land nicht verlassen. Den Vertrag mit einer russischen Gruppe hat der Karlsruher Weihnachtscircus nach Putins Angriff aufgelöst. Die Artisten hatte man über den russischen Staatszirkus gebucht. Ein solcher Kontakt sei nun „schwer zu vermitteln“.

Nicht nur die Leistung zählt

Mehrere Wochen später als erhofft ist nun dennoch die Tinte unter dem letzten Vertrag trocken. Einige Künstler kennen die Zirkusmacher bisher nur von Video-Aufnahmen, andere schon seit Jahren persönlich.

„Natürlich muss die Leistung passen“, erklärt Leppien die Auswahl. „Aber es kommt auch auf die Manegenpräsenz an.“ Dass Gruppen auch sympathisch rüberkommen, sei ein sehr wichtiger Faktor. „Ganz so kühl sollten die Künstler nicht sein, wir achten auch auf ein Lächeln.“

Humor spielt ohnehin im Programm für die 13. Spielzeit auf dem Karlsruher Messplatz eine zentrale Rolle. „Bei drei verschiedenen Nummern gibt es einiges zu lachen“, verspricht der Zirkus-Sprecher. Die klassischen José Michel Clowns haben sich bereits 2016 in die Herzen des Karlsruher Publikums gespielt.

Dazu kommt Musik-Comedian Michael Olivares. Das ukrainische Duo Flash, das zu Kriegsbeginn nicht in seiner Heimat war und daher weiterhin auf Tour ist, präsentiert eine artistisch-komische Nummer.

Blick nach oben

Hoch in die Luft geht es mit dem Trio „The Gents“ aus Ungarn. Die drei Artisten sind mit einem Schleuderbrett unterwegs. „Alle sind lange im Metier, haben sich aber erst 2019 zusammengetan“, sagt Leppien.

Eine vergleichbare Nummer hatte der Weihnachtscircus zuletzt vor zehn Jahren im Programm. „Gute Schleuderbrett-Nummern gibt es weltweit nur eine Handvoll.“

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Eine Flugshow verspricht auch die aus Äthiopien stammende Truppe „Ethiopia“ mit ihren sogenannten Handvoltigen. Es ist nach 2018 erst das zweite Gastspiel afrikanischer Künstler im Weihnachtscircus. Die Truppe ist außerdem mit einer zweiten Nummer an zwei sogenannten „Chinesischen Stangen“ vertreten.

In schwindelerregender Höhe bewegt sich die Finnin Milena Oksanen auf dem Trapez. Die Zirkusmacher hatten sie bei einem Festival in Italien entdeckt und direkt unter Vertrag genommen. „So etwas habe ich am Trapez noch nie gesehen“, sagt Leppien beeindruckt. Oksanen ist ebenso mit einer zweiten Nummer dabei – mit Luftakrobatik an Tüchern.

Biegsame Künstlerin

In die Manege treten zudem die Fußball-Jongleurin Helena Polach und die aus Äthiopien stammende Kontorsionistin Rich. Sie verbiege ihren Körper „auf schier unmögliche Art und Weise“, versprechen die Weihnachtscircus-Macher. Vor fünf Jahren sei sie bereits beim Zirkusfestival in Monte Carlo zu Gast gewesen.

Für den tierischen Teil der Vorstellung sorgt die Familie Kaselowsky. Der Zirkus kündigt eine „Freiheitsdressur“ mit sechs Andalusier-Pferden an, zudem eine lustige Nummer mit Bauernhof-Tieren.

Mit dem Kartenvorverkauf ist das Zirkus-Team weiterhin sehr zufrieden. Zwischen Weihnachten und Silvester gebe es vor allem für die Nachmittagsvorstellungen nur noch Restkarten. Auch vor den Feiertagen und im neuen Jahr füllen sich die Ränge.

„Der Vorverkauf läuft super“, sagt Leppien. Noch immer liege man im Vergleich deutlich vor dem bisherigen Rekordjahr 2019, in dem schließlich jede Show ausverkauft war.

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