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Besuchsregeln bleiben bestehen

„Weit entfernt vom Normalbetrieb“: Corona-Lage in Karlsruher Kliniken trotz sinkender Zahlen angespannt

Der Rückgang der Infektionszahlen ist in den Karlsruher Kliniken noch nicht angekommen. Zwar melden sowohl das Städtische Klinikum wie auch die ViDia-Kliniken leichte Entspannung, aber es fallen noch zu viele Mitarbeiter aus.

Pflegerinnen und Pfleger sowie eine Ärztin kümmern sich auf der Intensivstation um einen Patienten.
Weder im OP-Bereich, noch auf Intensiv- und Normalstationen im Klinikums ist derzeit ein Betrieb unter Volllast möglich. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Weiterhin sind zu viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Karlsruher Kliniken an Covid-19 erkrankt, in Quarantäne oder mit einem Beschäftigungsverbot belegt. „Wir sind weit entfernt von einem Normalbetrieb“, sagt Michael Geißler, medizinischer Geschäftsführer des Städtischen Klinikums.

Trotz leicht rückläufiger Tendenz, könne weder im OP-Bereich, noch auf den Intensiv- und Normalstationen derzeit Volllast gefahren werden. Kritisch sieht Geißler in diesem Zusammenhang auch den weitgehenden Wegfall der Maskenpflicht, selbst in Innenräumen. „Das gefällt mir überhaupt nicht. Auch wenn viele Menschen nicht mehr schwer krank werden, nach einer Infektion fallen bei uns aber weiterhin zu viele Arbeitskräfte weg.“

Auch an den ViDia-Kliniken ist vom Rückgang der Infektionszahlen zumindest beim Personal wenig zu spüren. Wie Karl-Jürgen Lehmann aus dem ViDia-Vorstand ausführt, muss beim klinischen Personal in der Regel auch noch mit längeren Ausfallzeiten gerechnet werden. Dass jemand schon nach sieben Tagen wieder einsatzfähig ist, sei die Ausnahme. Wegen des direkten Kontakts mit Patienten sei weiterhin Vorsicht angesagt.

In Karlsruhe gilt: Pro Patient ein Besucher für eine Stunde

Insgesamt sind die Infektionszahlen beim Personal aber leicht rückläufig und auch die Zahl der Corona-Patienten gehe zurück. „Wir müssen jetzt nicht mehr den Zusammenbruch einzelner Strukturen fürchten, das war vor einigen Wochen noch anders.“ Die Belastung auf den Intensiv- und in den Normalstationen sei keine große Herausforderung mehr.

Am Städtischen Klinikum kehrt nach zwei Jahren mit strengen Hygienerichtlinien auch wieder ein Stück Normalität ein. Bisher wurden alle mit Corona infizierten Patienten in speziell dafür eingerichteten, zentralen Station untergebracht. Inzwischen ist wieder eine Behandlung auf jenen Stationen möglich, die nach einem Verkehrsunfall, Herzinfarkt oder Schlaganfall eigentlich zuständig sind.

Immerhin kommen derzeit knapp 80 Prozent der Patientinnen und Patienten nicht mehr wegen einer Covid-Infektion ins Klinikum, sondern wegen einer anderen schweren Krankheit. Weil sie nun in den auf dieses Krankheitsbild spezialisierten Fachbereichen versorgt werden können, verbessere sich auch die medizinische Betreuung. Gleichzeitig erhöhe sich die Zufriedenheit des Personals, das nun nicht mehr außerhalb seines Spezialgebiets eingesetzt werden müsse. „Insgesamt wird hierdurch auch weniger Personal gebunden“, so Geißler.

Keine Änderung gibt es vorläufig bei den Besucherregelungen. Im Gegensatz zu den Helios-Kliniken, das die Besuchszeiten ausweitete, bleiben das Städtische und die ViDia-Kliniken bei der bisherigen Regelung. Weiterhin ist pro Patient täglich nur ein Besucher für maximal eine Stunde zugelassen.

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