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Flugzettel hinterlassen

Klimaaktivisten lassen an 26 Autos in Karlsruhe die Luft aus den Reifen – hochwertige SUV im Fokus

In der Nacht auf Freitag haben Klimaaktivisten in der Karlsruher Weststadt die Luft aus den Reifen von 26 Autos gelassen. Sie fokussierten sich dabei auf hochwertige SUV.

Abgase kommen aus dem Auspuff eines Volkswagen Tiguan. Im VW-Dieselskandal prüft der Bundesgerichtshof am 8. Dezember 2021, welche Ansprüche Betroffene gegen ihren Autohändler haben.
Bei ihrer Aktion fokussierten sich die Unbekannten auf die Reifen von hochwertigen SUV. (Symbolfoto) Foto: Ole Spata/dpa

Klimaaktivisten haben in der Nacht von Donnerstag auf Freitag rund um den Gutenbergplatz in Karlsruhe die Luft aus 26 geparkten Fahrzeugen gelassen. Sie fokussierten sich dabei auf hochwertige SUV, wie das Polizeipräsidium Karlsruhe jetzt mitteilte. Insgesamt seien Fahrzeuge in sechs, sieben Straßen betroffen gewesen.

Die Unbekannten hinterließen demnach an einigen Fahrzeugen Flugzettel, auf denen auf die Klimaerwärmung Bezug genommen wird. Um die Luft aus den Reifen zu lassen, manipulierten die Unbekannten die Ventile.

Klimaaktivisten lassen Luft aus Reifen von SUV in Karlsruhe: Kriminalpolizei ermittelt

Die Kriminalpolizei ermittelt. Zeugen und weitere Geschädigte werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0721 666-5555 zu melden.

Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art in Karlsruhe in diesem Jahr. Im März hatten Klimaaktivisten die Luft aus den Reifen von 24 Autos gelassen. Damals ging auch ein Bekennerschreiben bei den BNN ein.

Demzufolge sehen sich die namentlich nicht in Erscheinung tretenden Aktivisten als Teil Gruppe „The Tyre Extinguishers“ (Die Reifenlöscher). Diese ließ schon mehrfach in Europa und den USA Luft aus Autoreifen. In Deutschland hatte es zuvor unter anderem in Hamburg, Berlin und Bonn Vorfälle gegeben.

„Dies war die erste Aktion in Karlsruhe“, hieß es in der E-Mail an die Redaktion damals. Gesendet wurde sie von einem „Stadtpanzer Karlsruhe“ genannten Verteiler. „SUVs verursachen unnötige Luxusemissionen, sind reine Prestigeobjekte, welche die Klimakatastrophe anheizen, Luftverschmutzung verursachen und unsere Straßen gefährlicher machen”, stand in der Stellungnahme. 

Täter vom März sind noch nicht ermittelt

Die Gruppe forderte zudem ein „Verbot von SUVs in städtischen Gebieten und höhere emissionsabhängige Abgaben, um SUVs aus dem Verkehr zu ziehen“. Zudem wollen sie „massive Investitionen in einen kostenlosen, umfassenden öffentlichen Nahverkehr“ sehen. Bis Politiker dies in die Tat umsetzen, werde die „Tyre Extinguishers“ ihre Aktionen fortsetzen. 

Ob es im aktuellen Fall einen Zusammenhang mit der Aktion im März gibt, ist Gegenstand der Ermittlungen. Polizeisprecher Dennis Krull sagte auf Anfrage dieser Redaktion, dass man noch nicht wisse, ob eine Gruppierung für die neuerliche Tat verantwortlich ist – und wenn ja, welche. Der Polizei liege ein Schreiben „mit einem Klimabezug“ vor.

Wir gleichen die Fälle ab.
Dennis Krull
Polizeisprecher

Die Polizei konnte den oder die Täter bei den Vorfällen im März bislang nicht ermitteln. „Wir beziehen die Ereignisse im Frühjahr jedoch bei den aktuellen Ermittlungen ein und gleichen die Fälle ab, um hieraus mögliche weitere Ermittlungsansätze zu gewinnen“, sagte Polizeisprecher Dennis Krull dieser Redaktion.

Bei den Taten handele es sich zwar „lediglich“ um Sachbeschädigung. Aber da ein politischer Hintergrund nicht auszuschließen sei, habe die Kriminalpolizei die Ermittlungen übernommen.

Ebenfalls im März blockierte die „Letzte Generation“ eine Kreuzung in der Karlsruher Innenstadt. Im Mai stoppte die Bundespolizei eine Aktion der „Letzten Generation“ am Bundesverfassungsgericht.

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