Skip to main content

Keine Durchfahrt mehr möglich

Teil der Karlsruher Sophienstraße für den motorisierten Verkehr gesperrt

Neue Baustelle der Stadtwerke Karlsruhe bremst Autos aus. Westlich der Reinhold-Frank-Straße wird demnächst auch gearbeitet.

Baustelle in der Sophienstraße
Im letzten Stück stadtauswärts vor der Reinhold-Frank-Straße starten die Bauarbeiten. Für den motorisierten Verkehr gibt es kein Durchkommen. Foto: Stefan Proetel

Kurz vor der Reinhold-Frank-Straße ist Schluss für den motorisierten Verkehr: Baustelle. Hier im östlichen Teil der Sophienstraße sind die Stadtwerke bis zum Ende der Sommerferien beschäftigt. Sie bauen einen Fernwärmehausanschluss und sanieren einen begehbaren Fernwärmeschacht. Gesperrt ist deshalb auch die Einfahrt aus der Reinhold-Frank-Straße in die Sophienstraße. Fußgänger und Radfahrer werden an den Baustellen vorbeigeführt. Auf der anderen Seite der Kreuzung zeugen Markierungen am Boden, dass auch hier schon bald gearbeitet wird.

„Schon bald“ heißt, sobald die Witterung mitspielt, sagt die Stadt auf Anfrage. Die Arbeiten zwischen Hans-Sachs- und Scheffelstraße sollen den August über andauern. Danach ist die Sophienstraße hier eine Fahrradstraße mit Bevorrechtigung. Das heißt, dass in diesem Bereich die noch gültige Rechts-vor-links-Regel aufgehoben ist. Bisher gilt das nur zwischen Karlstor und Leopoldstraße. Ziel ist es, die längste Fahrradstraße Karlsruhes in den kommenden Jahren komplett vorfahrtsberechtigt zu machen.

Die vorfahrtsberechtigte Sophienstraße
Die vorfahrtsberechtigte Sophienstraße Foto: BNN

Sicherheitstrennstreifen sollen Unfälle vermeiden

Verkehrsexperte Matthias Zimmermann vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) findet, dass sich die bisher schon gültige Vorfahrtsberechtigung in der Sophienstraße bewährt hat.

Auch wenn man sich in diesem Bereich bislang nur getraut habe, die Bevorrechtigung und Kenntlichmachung des Radverkehrs in den Knoten umzusetzen und noch keine Sicherheitstrennstreifen markiert habe, sei das positiv zu bewerten. Zimmermann leitet die Abteilung Straßenentwurf und -betrieb am KIT-Institut für Straßen- und Eisenbahnwesen.

Sicherheitstrennstreifen gehören zu den Musterlösungen des Landes Baden-Württemberg beim Einrichten von durchgängigen Bevorrechtigungen in Fahrradstraßen, wie Zimmermann sagt. Dabei werde auf der Straße neben den Parkständen ein Breitstrich mit regelmäßigen Lücken im Abstand von in der Regel 75 Zentimetern zu den parkenden Autos aufgebracht. Diese Markierung werde in den Knotenpunkten in der Blockmarkierung fortgeführt.

Leider trauen sich das viele Radfahrer nicht.
Matthias Zimmermann
KIT-Verkehrsexperte
Markierung Fahrbahn Sophienstraße
Auf der Fahrbahn der Sophienstraße sind Markierungen aufgetragen. Foto: Stefan Proetel

„Diese Sicherheitstrennstreifen sind ein sehr wichtiges Element zur Erhöhung der Verkehrssicherheit, weil so Dooring-Unfälle verhindert werden“, sagt Zimmermann. Von Dooring-Unfällen spricht man, wenn ein Radfahrer von einer Autotür erfasst wird. Radfahrende müssten an sich auch ohne Markierung einen entsprechenden Abstand zu parkenden Autos halten.

„Leider trauen sich das viele Radfahrende nicht, dabei ist es im Mischverkehr immer am besten, selbstbewusst und sichtbar im Verkehr mitzuschwimmen“, sagt der Verkehrsexperte, der seit April auch Landesvorsitzender des Allgemeine Deutsche Fahrrad-Clubs ist.

nach oben Zurück zum Seitenanfang