Wenn Alessandro Pola auf der Bühne der Fernseh-Show „The Voice of Germany“ singt, ist er genau da, wo er sein will. Dann macht der 30-jährige Lehrer aus der Karlsruher Weststadt genau das, was ihm wichtig ist: mit seiner Stimme Emotionen an das Publikum vermitteln.
Bei den „Sing Offs“ am Sonntag begeisterte er die Zuschauer mit seiner Interpretation von James Bays Pop-Hit „Hold Back The River“. Auf Umwegen erreichte er schließlich das Halbfinale von „The Voice“, obwohl er eigentlich schon ausgeschieden war. Der Online-Coach Michael Schulte wählte den Karlsruher in sein Team und ließ damit die Tür zur nächsten Runde offen.
„Es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Ich war erst einmal komplett überfordert, als ich von meiner zweiten Chance erfahren habe“, sagt er. Mittlerweile hat sich das Gefühlschaos gelegt. Es werde aber sicherlich wiederkommen, erklärt Pola und lacht. Spätestens, wenn es am 13. Dezember im Halbfinale um den Einzug ins Finale geht.
Bis dahin wartet noch ein straffes Programm auf den Lehrer, der in Königsbach-Stein unterrichtet. Am Montag drehte ein Kamerateam von ProSieben eine sogenannte „Homestory“ für die Fernseh-Show.
Videoteam filmt den Karlsruher in privater Umgebung
Wie der Name schon vermuten lässt, soll dabei der Halbfinalist in seinem privaten Umfeld gezeigt werden. Dafür standen mehrere Interviews an und Pola sang seiner Frau das Lied für das Halbfinale vor. Welches das sein wird, darf er aber nicht verraten. Für Gastfreundschaft war am Montag auch gesorgt: Pola kochte für das Kamerateam.
Grundsätzlich helfe ihm Kochen dabei, während der spannenden Vorbereitungszeit bis zum Halbfinale runterzukommen. „Die Corona-Zeit ist da gar nicht schlecht, weil ich dann weniger unterwegs bin und abends auch mal entspanne“, sagt Pola. Aktuell feilt er noch an der finalen Version des Halbfinal-Lieds.
Da es sich um ein Cover handelt, setzt sich der Karlsruher Lehrer mit unterschiedlichen Ideen auseinander. „Mein Halbfinal-Song soll keine normale Kopie des Originals werden. Ich will da mein eigenes Ding daraus machen“, betont der 30-Jährige. Insgesamt hat Pola das Gefühl, dass er als Musiker bei „The Voice“ Ernst genommen werde und sich kreativ austoben könne.
Sich selbst schätzt er nicht als engstirnig ein. Ratschläge von seinen Juroren seien wichtig, um sich weiter zu verbessern. Und das möchte er in der Woche vor dem Halbfinale ausnutzen. Dann stehen mehrere Proben mit seinen Betreuerinnen Yvonne Catterfeld und Stefanie Kloß an.
Vor dem 13. Dezember muss auch das Outfit sitzen
Darüber hinaus kann er sich in zwei bis drei Proben mit der Band für den großen Auftritt fit machen. „Im Vergleich zu der frühen Phase bei der Show wird das Programm zunehmend straffer“, sagt Pola. So stehen etwa mehrere Interviews an und das Outfit muss natürlich vor dem 13. Dezember auch sitzen.
Dabei wäre Pola beinahe am Traum vom Halbfinale vorbeigeschrammt. Die Juroren Yvonne Catterfeld und Stefanie Kloß entschieden sich am Sonntag für zwei andere Sänger aus ihrem Team - Sam Honegger und Juan Geck. „Ich wusste schon vorher, dass es sehr knapp werden wird“, erklärt Pola. Schließlich sei das Team des Frauen-Duos sehr stark besetzt.
Der Karlsruher habe die Entscheidung der Juroren nachvollziehen können. Aber die Enttäuschung sei selbstverständlich groß gewesen. „Ich habe beim Gang von der Bühne nicht gedacht, dass da noch was passiert.“ Doch dann meldete sich der Online-Coach Michael Schulte und Pola war wieder im Rennen.
Mit einem guten Auftritt auf der „Comeback Stage“ überzeugte er gegen Keye Katcher. Damit sicherte sich der Lehrer den Einzug ins Halbfinale. Die „Sing Offs“ und das Duell mit Katcher wurden einige Zeit vor der Ausstrahlung gedreht. Deshalb freute sich Pola ganz besonders, seine Darbietung mit etwas Abstand am Sonntag im Fernsehen anzuschauen.
Pola will nach „The Voice“ mehr Zeit in die Musik investieren
„Am Anfang war mein Gesang irgendwie etwas holprig“, sagt der 30-Jährige selbstkritisch und fügt an: „Ich war eigentlich nicht krass nervös, in der Regel bin ich eher ruhig.“ Dann sei der Auftritt aber immer besser geworden. Vor allem die positive Reaktion des Publikums habe ihn begeistert.
Sein oberstes Ziel beim Singen sei es, Emotionen an die Zuhörer zu vermitteln. „Musik ist meine größte Leidenschaft, das Unterrichten meine zweite“, erklärt Pola. Wenn es hart auf hart kommen sollte, würde sich der 30-Jährige für die Musik entscheiden.
Egal wie „The Voice“ für ihn ausgeht: Pola will danach mehr Zeit in die Musik investieren. Noch lebt der Traum vom Finale bei der Fernseh-Show. „Ich möchte unbedingt weiterkommen“, sagt der Karlsruher. Die Vorfreude ist groß, er hat „richtig Bock“ auf das Halbfinale. Am 13. Dezember kann er seiner Stimme wieder freien Lauf lassen - und Tausende schauen dabei zu.