Sichtlich stolz stehen die Studenten vor ihrem fertiggestellten Projekt. Neun Monate hat es gedauert, bis die etwa 50 Beteiligten diesen Moment erleben durften. Nun wurde ihr Rennwagen enthüllt.
Der „F-116“ mit 60 PS wurde für den internationalen Konstruktionswettbewerb „Formula Student“ entwickelt, wie die Hochschule Karlsruhe mitteilt. Jedes Jahr konstruieren die teilnehmenden Universitäten einen einsitzigen Formelrennwagen, um dann gegeneinander in Rennen anzutreten.
Dabei ist aber nicht nur die Geschwindigkeit Teil der Bewertung, sondern auch Gesamtkonzept, Produktionskosten und andere Faktoren. Auch die Piloten der Fahrzeuge müssen aus den Reihen der Studenten stammen.
Viele verschiedene Kompetenzen gefragt
Denn die Konstruktion des benzinbetriebenen Rennwagens mit einer Karosserie aus Kohlefasern und Abgasanlage aus Titan war keine rein technische Aufgabenstellung. Laut Pressemitteilung der Hochschule waren viele verschiedene Kompetenzen gefragt. Auch Kosten und Zeitplan mussten beachtet werden. Da der Bau vollkommen in Eigenregie der Studenten erfolgte, waren viele verschiedene Fachrichtungen von Fahrzeugtechnologie über Wirtschaftsingenieurwesen bis Medieninformatik beteiligt.
Das Auto dieses Jahr zeichnet sich nach Angaben der Hochschule durch bessere Bremsen, eine erhöhte Leistung des Motors, einen Heckflügel, der für verringerten Fahrtwiderstand sorgt, sowie eine Verringerung des Gesamtgewichts der Antriebsstange aus. Auch mehrere Softwareverbesserungen im Cockpit des Fahrzeugs haben die Studenten vorgenommen.
Die Bauteile des Fahrzeuges wurden vor der Herstellung mithilfe eines Computerprogramms als Teil des Autos simuliert, um Berechnungen und Fertigungsdaten genauer zu ermöglichen.
Materialien teils selbst hergestellt
Viele Sponsoren unterstützten die Hochschule während des Projekts. Ein solches Auto privat herzustellen würde laut Hochschulmitarbeiter Oliver Stumpf Kosten im hohen sechsstelligen Bereich bedeuten. Einige Materialien für den „F-116“ wurden im hochschuleigenen Institute of Materials and Processes hergestellt.
Auch der Rektor der Hochschule, Frank Artinger, zeigt sich hocherfreut von dem Konzept des Wettbewerbs, theoretisch erworbenes Wissen in die Praxis umzusetzen. „Der jedes Jahr weiterentwickelte Rennwagen der Studierenden ist für uns immer ein beeindruckender Beleg für die Kombination von Fachwissen und ausgeprägtem Praxisbezug unserer Lehre und auch dafür, wie gut es unsere Studierenden schaffen, ein solch umfangreiches Projekt zu planen und umzusetzen.“
Ende Juli starten die Karlsruher Studenten bei der Wettbewerbsveranstaltung in Österreich.