
Als die Padel-Welle vor einigen Jahren nach Deutschland schwappte, gründete der TC Grötzingen als einer der ersten Vereine eine Abteilung für den spanischen Nationalsport. „Am Anfang wurden wir dafür belächelt und von den eigenen Mitgliedern auch kritisiert“, sagt TC-Sportwart Ben Rudolph. Mittlerweile lacht aber niemand mehr und auch sämtliche kritische Stimmen sind verstummt.
Internationales Padel-Turnier in Karlsruhe
Von den 550 Vereinsmitgliedern spielen 160 Padel, der TC Grötzingen ist Bundesstützpunkt, hat drei Padel-Courts und Teams in den Bundesligen. Und am Wochenende geht ein Turnier der Cupra German Padel Series über die Bühne. Am Samstag, 22., und Sonntag, 23. Juli, geben sich die Topspieler der nationalen und internationalen Padel-Szene zwei Tage lang unweit des Grötzinger Baggersees die Ehre. Das Turnier wird live beim Internet-Fernsehsender sportdeutschland.tv übertragen, die heimischen Fahnen vertreten bei den Männern Oliver Schwörer und Oliver Strauss. Bei den Frauen gehören Victoria Kurz und Denise Höfer vom Sportpark Gärtner in Ubstadt-Weiher zu den Favoritinnen. 13 Männer- und acht Frauen-Teams kämpfen um Ranglistenpunkte und 5.000 Euro Preisgeld.
Am Anfang wurden wir dafür belächelt.Ben Rudolph
Sportwart TC Grötzingen
„Für andere gute Spieler aus unserem Verein ist das Niveau dann doch zu hoch“, sagt Rudolph. Padel wird ausschließlich als Doppel gespielt. Die Regeln sind ähnlich wie beim Tennis. Aber Bälle, Schläger und Feld sind etwas kleiner, der Aufschlag darf nur von unten ausgeführt werden, die Ballgeschwindigkeit ist deshalb etwas langsamer und dazu darf, das ist der markanteste Unterschied zum Tennis, wie beim Squash über Bande gespielt werden. Vor über 50 Jahren wurde das Rückschlagspiel Padel in Mexiko erfunden und über Spanien fand der Trendsport seinen Weg nach Europa.
Viele Padel-Spieler kommen vom Tennis
Dass Schwörer und Bundesstützpunkttrainer Strauss, die beiden besten Grötzinger Padel-Spieler, auch ausgezeichnete Tennisspieler sind, ist kein Zufall. Tennisspielern oder Squashern fällt der Umstieg auf den Rückschlagsport mit Schlägern, Netz und Bande erfahrungsgemäß recht leicht. „Aber viele Neueinsteiger kommen nicht vom Tennis“, so Rudolph. „Die wollen einfach Padel spielen.“
Zur Turnierorganisation kam der TC Grötzingen wie die Jungfrau zum Kind. „Wir wurden vom Verband erst vor wenigen Wochen gefragt, da konnten wir nicht nein sagen“, betont Rudolph. Innerhalb weniger Tage wurde das Konzept erstellt, viele Vereinsmitglieder packten an. Am Donnerstag wurde die Tribüne für 110 Zuschauer aufgebaut.
In drei Karlsruher Tennisvereinen wird Padel gespielt
Am Wochenende dreht sich auf der Anlage dann alles um Padel. Der Eintritt ist kostenlos, Zuschauen und nachfragen ausdrücklich erlaubt. Am Sonntag gibt es auch Schnupperkurse. Was macht eigentlich den Reiz von Padel aus? „Man kann es recht schnell lernen und spielt immer im Team“, sagt Rudolph. „Und es macht riesig Spaß.“
Padel wird in Karlsruhe auch bei der Spielvereinigung Durlach-Aue am Rande des Oberwalds und beim Karlsruher Eislauf- und Tennisverein (KETV) am Kühlen Krug gespielt. Frank Cramer von der Spielvereinigung war einer der Motoren beim Aufbau der lokalen Padel-Szene und ließ bereits 2016 einen Padel-Court bauen. Im Oberwald gibt es mittlerweile zwei Plätze und regelmäßige Schnupperkurse für Neueinsteiger. Beim KETV gibt es einen Platz.