Die Situation in Sachen Impfungen ist weiter vom Mangel an Impfstoffen bestimmt. Dies betrifft stark die beiden Impfzentren, die in der Verantwortung der Stadt Karlsruhe liegen, nämlich das Zentrale Impfzentrum in der Messe und das Kommunale Impfzentrum in der Schwarzwaldhalle. Beide haben vorläufig wegen des Mangels an Impfstoffen ihren Betrieb eingestellt.
Für Irritationen sorgte am Wochenende, dass dennoch Termine für Zweitimpfungen vergeben wurden. Informationen über die Absagen kamen nicht rechtzeitig, zum Teil fanden dann Impfungen statt.
Unser Redaktionsmitglied Theo Westermann beantwortet die wichtigsten Fragen.
Was genau ging mit den vereinbarten Impfterminen und der Schließung der Impfzentren schief?
Die Schließung des Zentralen Impfzentrums ab Montag, 1. Februar, wurde am Freitagabend davor von der Stadt kommuniziert. Aufgrund von Fehlern im zentralen Buchungssystem wurden für diese Woche dennoch einzelne Termine für Zweitimpfungen gebucht. Auf der zentralen Hotline liefen besorgte Anrufe von Bürgern ein, die ab dem 1. Februar noch Zweitimpftermine bestätigt bekommen hatten. BNN-Leser berichteten dabei von völliger Ahnungslosigkeit der Callcenter-Mitarbeiter. Als diese Problematik aber den Verantwortlichen auffiel, machte man in Karlsruhe dennoch Impfungen möglich. Für betroffene Personen mit Terminen am 1. Februar und am 2. Februar, die per Post nicht mehr rechtzeitig erreicht werden konnten, stellte ein Sonder-Team im Zentralen Impfzentrum sicher, dass die Zweitimpfungen an diesen Tagen durchgeführt wurden.
Machen die Bürger ihre Kritik am Zentralen Impfzentrum fest?
Nein, im Gegenteil. Betroffene berichten den BNN von einer schnellen und flexiblen Reaktion. Ein Beispiel: Eine Seniorin aus dem Landkreis hatte einen vereinbarten Zweitimpftermin für den 1. Februar. Als ihre Familie in den BNN von der Schließung gelesen hatte, kontaktierte sie zunächst die Hotline. Dort gab es keine Auskunft. Dann entschied sich die Familie mit der Seniorin einfach auf gut Glück am Sonntag zum Zentralen Impfzentrum in Rheinstetten zu fahren. Die Mitarbeiter des Impfzentrums seien zwar zunächst perplex gewesen, waren aber sehr freundlich, so die Schilderung der Familie, erkannten die Lage und vollzogen sofort die Zweitimpfung.
Hat man noch einmal Manöverkritik wegen der Buchungspanne betrieben? Hat die Stadt dies entsprechend an die zuständigen Stellen kommuniziert?
Die verschiedenen Schwierigkeiten mit dem Terminvergabesystem wurden an die zuständigen Stellen beim Land weitergegeben. Auch wurden die internen Vorgänge nochmals überprüft, teilte die Stadt den BNN mit. In Zentralen Impfzentrum und im kommunalen Impfzentrum wurde eine weitere manuelle Überprüfung der eingebuchten Termine eingeführt, um bei Fehlbuchungen gegenzusteuern. Ziel ist demnach eine EDV-gestützte Termin-Vergabe und -Überprüfung, die einen automatischen Abgleich unter anderem mit Öffnungszeiten sicher stellt. Die Realisierung hierfür steht noch aus.
Hat sich die Einschätzung über die anstehenden Wiedereröffnungszeiten für die beiden Impfzentren mittlerweile geändert?
Nein, die Stadt bleibt bei der Einschätzung von Freitagabend. Das Zentrale Impfzentrum öffnet voraussichtlich wieder ab dem 8. Februar und verabreicht dann täglich Erst- und Zweitimpfungen. In Abhängigkeit von der Impfstoffverfügbarkeit wird mit 500 bis 800 Impfungen pro Tag geplant. Das Kommunale Impfzentrum öffnet voraussichtlich ab dem 12. Februar zwei Mal wöchentlich und führt jeweils rund 300 Erstimpfungen pro Tag durch.
Sind neue Impfstofflieferungen angekündigt?
Für Ende dieser Woche erwartet die Stadt eine weitere Impfstofflieferung, die vom Sozialministerium angekündigt wurde. Genauere Informationen zum Zeitpunkt der Lieferung und zur Liefermenge erwartet man in den kommenden Tagen.