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Besonderes Konzert

Wie die Philharmonie Baden-Baden und ein Karlsruher Förderverein junge Talente unterstützen

Die Philharmonie Baden-Baden tritt an großen Häusern mit Opernstars auf. Das Orchester unterstützt aber auch junge Talente. In einer Kooperation mit einem Förderverein steht nun ein besonderes Konzert in Karlsruhe an.

Konzertreihe „Solistes d’Europe“ als Kooperation des Fördervereins Kunst, Medien und Wissenschaft in Karlsruhe und der Philharmonie Baden-Baden.
Aktiv für die Talentförderung: Saule Tatubaeva (links) und Arndt Joosten (dritter von rechts) mit fünf jungen Teilnehmern des Projekts „Solistes d’Europe“ nach einem Konzert im Weinbrenner-Saal Baden-Baden. Foto: Kolja Meyer

Größere Namen gibt es kaum in der Klassikwelt: Anna Netrebko, Placido Domingo, Rolando Villazon – mit ihnen und vielen anderen hat die Philharmonie Baden-Baden schon gearbeitet, auf großen Bühnen vom Festspielhaus Baden-Baden bis zur Elbphilharmonie Hamburg. Doch sie spielt auch Konzerte wie an diesem Sonntag in Karlsruhe mit Ekaterina Merzliakova oder Aram Badalian – musikalisch ebenfalls hochkarätigé und durchaus erfolgreiche Geigenvirtuosen, aber (noch) bei weitem keine großen Stars.

Eine echte Koryphäe an der Violine ist aber auch am Sonntag dabei: Josef Rissin, Professor an der Karlsruher Musikhochschule, wird gemeinsam mit Ekaterina Merzliakova aus seiner aktuellen Klasse das Doppelkonzert von Johann Sebastian Bach spielen.

Besondere Konstellation am Audimax des KIT in Karlsruhe

Zu erleben ist diese besondere Konstellation im Audimax des KIT. Denn das Konzert ist Teil des Formats „Solistes d’Europe“, einer Kooperation der Philharmonie mit dem Förderverein Kunst, Medien und Wissenschaft in Karlsruhe. Dieser veranstaltet seit 20 Jahren die Konzertreihe „Junge Talente – Wissenschaft und Musik“ am KIT. Und junge Talente hat auch die Philharmonie im Fokus, von ihrer Jugendakademie bis zu den Meisterkursen ihrer Carl-Flesch-Akademie.

Über die Kooperation mit dem Karlsruher Förderverein werden nun junge Musiker eingebunden in ein großes Konzertprogramm. „Es ist etwas völlig anderes, ob man als Solist ein Stück mit Klavierbegleitung erarbeitet oder mit einem Orchester“, erklärt Arndt Joosten, Manager der Philharmonie. Diese Erfahrung könne man im Musikstudium kaum machen.

Kooperation bringt jungen Musikern nicht nur Erfahrung

Die Kooperation bringt jungen Solisten mitunter sogar Folge-Engagements. Die Karlsruher Sängerin Laura Kirchgäßner beispielsweise sei nach einem Auftritt bei „Solistes d’Europe“ von der Philharmonie umgehend für fünf weitere Termine engagiert worden, darunter das Neujahrskonzert, berichtet Joosten.

Wenn die Saat dermaßen aufgeht, dann ist das auch eine Bestätigung für die Arbeit von Saule Tatubaeva. Die Klavierprofessorin an der Karlsruher Musikhochschule hat die Reihe „Junge Talente“ initiiert, um dem Nachwuchs ein Forum unter professionellen Bedingungen zu bieten. Die noch junge Kooperation mit dem Profi-Orchester in Baden-Baden ist hier der nächste große Schritt.

Das ist für junge Musiker eine unbezahlbare Erfahrung.
Saule Tatubaeva, Leiterin der Reihe „Junge Talente“

Joosten sagt über Tatubaeva: „Ich habe sie kennengelernt als Idealistin, die junge Leute wirklich fördern will.“ Tatubaeva kommentiert: „Die Zusammenarbeit hat sich zu einer grandiosen Sache entwickelt. Mit einem solchen Orchester zu arbeiten, ist für junge Musiker eine unbezahlbare Erfahrung.“

Das Orchester wiederum profitiert davon, dass der Förderverein die jungen Gastmusikerinnen und -musiker nicht nur vorschlägt, sondern auch die anfallenden Kosten übernimmt. Über diese Kooperation wurden beispielsweise Solisten gewonnen für die vier Konzerte mit Probedirigaten, mit denen die Philharmonie 2021 über die Nachfolge des langjährigen Chefdirigenten Pavel Baleff entschied.

Für das Konzert in Karlsruhe, das bislang größte Projekt dieser Kooperation, kehrt der mittlerweile als Musikdirektor an der Oper Limoges wirkende Pavel Baleff zurück ans Pult der Philharmonie, die er von 2007 bis 2022 geleitet hat. Neben dem erwähnten Doppelkonzert von Bach erklingt auch das Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 g-Moll op. 26 von Max Bruch.

Solist ist hierbei Aram Badalian: Er studierte ebenfalls bei Rissin, trat mehrfach bei Konzerten des Fördervereins auf und wurde von diesem durch eine hochwertige Leihgabe unterstützt: mit einem Instrument des barocken Geigenbaumeisters David Tecchler (1666 bis 1747). 2020 wurde Badalian als Professor an die Musikhochschule Detmold berufen.

Musik als Hommage an Baden-Baden

Last but not least erklingt die „Fantasy for violin & orchestra“. Der 32-jährige Komponist Fabian Joosten, ebenfalls Stipendiat des Karlsruher Fördervereins, hat dieses Werk für den ersten Konzertmeister der Philharmonie geschrieben, den Geiger Yasushi Ideue.

Die rund 20-minütige „Fantasy“ ist als Hommage an Baden-Baden konzipiert und wurde dort im Frühjahr bei einem Abonemment-Konzert der Philharmonie uraufgeführt.

Service

Konzert „Junge Talente / Solistes d’Europe“ am Sonntag, 6. November, 14 Uhr, KIT-Audimax (Gebäude 30.95), Straße am Forum.

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